So scheint sich der Wahlkampf an Laternen und öffentlichen Plätzen nun zu gestalten. Seit nunmehr als vier Wochen hängen und stehen die Wahlplakate der drei Kandidaten der Oberbürgermeisterwahlen an den Laternen und an öffentlichen Plätzen der Stadt. Sowohl Aufsteller als auch Plakate werden zunehmend Ziel von Vandalismus.
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch beschmierten Unbekannte die Aufsteller des Kandidaten der Grünen, Linken, Piraten und der SPD, Dr. Stefan Fassbinder. Auf die Plakatwände wurden in roter Schrift „Rote Lügen in grünem Gewand“ und „Roter Lügner“ geschrieben. Fassbinder selbst reagierte enttäuscht über den Vandalismus: „Ich ärgere mich sehr darüber, dass der- oder diejenige nicht das Gespräch suchen, sondern sich auf diese Weise äußern. Ich stelle mich jedem Gespräch. So aber kann ich nicht antworten.“
Auch die Plakate des CDU-Kandidaten Jörg Hochheim sind schon angegriffen worden. Sowohl in der Anklamer Straße als auch in der Goethestraße liegen mehrere Plakate in den Büschen am Straßenrand. In der Nacht vom 29. März auf den 30. März wurde zudem der Aufsteller am Wall beschädigt und in der Anklamer Straße wurde ein Großplakat komplett zerstört.
„Vandalismus schadet der Demokratie als Ganzes“
Auch Hochheim verurteilt den Vandalismus. „Toleranz und Demokratie sind in unserer Stadt exakt in jenem Maße lebendig, in dem politische Meinungsverschiedenheiten offen und friedlich ausgetragen werden können. Insofern schaden diese nächtlichen Aktionen nicht nur mir, sondern der Demokratie als Ganzes“, erklärte er auf der Seite des Kreisverbandes seiner Partei.
Fassbinder will, wie sein Konkurrent von den Christdemokraten, die Aufsteller nun erneuern. „Wir werden alle Aufsteller neu beziehen lassen. Das wird aber ein paar Tage dauern, da die Plakate erst gedruckt werden müssen“, erklärte er.
Bisher verschont blieb der dritte Kandidat, Björn Wieland von DIE PARTEI. Noch sind alle Plakate dort, wo sie ursprünglich platziert wurden. Die Wahlplakate hängen allerdings erst seit wenigen Tagen. Große Aufsteller will er aus Kostengründen nicht aufstellen lassen.
*Update 09.04.2015 – 13:00*
Mittlerweile hat es auch den dritten Kandidaten, Björn Wieland erwischt. Plakate mit seinem Konterfei wurden in der Bahnhofstraße und der Bleichstraße von den Laternen gerissen und ebenfalls beschmiert.
Fotos: Tobias Bessert
Heute hab ich zumindest schon ein Wieland-Plakat abgerissen in einem Gebüsch in der Bahnhofstraße entdeckt, auf einem anderen wurde dem Kandidaten ein Hitler-Bärtchen aufgemalt. Ich denke, derlei Vorkommnisse gibt es in jeden Wahlkampf und man sollte das nicht hochstilisieren. Sicherlich ist es aus demokratischer Sicht ein unfairer Eingriff in den Wettbewerb, aber ich dachte immer, die Parteien kalkulieren sowas eh von Vornherein ein. Ob da nun die Nazilappen oder ein verwirrter Wutbürger was draufsprüht oder abreißt, hat doch keinen Einfluss.
Die Wieland-Plakate mit der individuellen Spruch-Gestaltung vor Ort finde ich übrigens eine richtig gute Neuheit im Wahlkampf. 😉
Hey freitagfreitag,
Danke für den Hinweis auf die anderen beschädigten Plakate.
Kein fairer Wahlkampf.Aber das ist er ja nie.In Wahlkämpfen werden die Wähler permanent belogen und wissentlich Versprechungen gemacht, die nicht gehalten werden.Manche Kandidaten,wie beispielsweise Herr Hochheim, sind nicht einmal fähig, vernünftig mit sachlicher Kritik umzugehen.Statt darauf zu antworten, sperrt er seine Kritiker im Web einfach. Sein Wahlkampfauftritt verspricht etwas anderes.Auch das Interview im Greifswald TV konnte den Grad an Sympathiepunkten bei mir nicht verbessern. Da schwang schon eine gewisse Selbstgefälligkeit und Arroganz mit.