Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Dieses Mal das Burgerrestaurant „Al Max’s“ in der Rudolf-Petershagen-Allee 20.

Die neue Speisekarte.

Die neue Speisekarte.

Wer ist Al Max?

Auf dem Weg von der Innenstadt zur Universitätsbibliothek fahren viele Studierende an dem Rosengarten, einem kleinen, grünen Park, vorbei. Dort befindet sich das Al Max’s, ein unscheinbarer Burgerladen, den viele Greifswalder gar nicht kennen. Deswegen war ich auch nicht wirklich verwundert, als es auf die Frage, ob mich jemand zur Speisereise ins Al Max’s begleiten will, die Gegenfrage kam: „Wer ist Al Max?“

Diese Frage dürfte aber seit spätestens gestern Abend überflüssig sein. Denn gestern halfen zwei Profiköche aus „Die Kochprofis – Einsatz am Herd“ von RTL II dem Al Max und ganz Deutschland konnte zugucken. Die Köche haben sich selbst auf die Fahne geschrieben, vereinsamten Küchen und Gastronomen am Rande des Ruins aus der Patsche zu helfen. So waren sie Mitte Januar 2015 in Greifswald, um dem Burgerladen wieder auf die Beine zu helfen. Aber was ist zwei Monate nach dem Kaltstart noch hängen geblieben?

Zum Glück reserviert

Da der Besuch der Kochprofis ja schon einen viralen Effekt hatte, reservierte ich lieber am Tag vor dem Essen. Als wir abends am Rosengarten ankamen, stellte sich das jedoch als große Zeitverschwendung heraus. Neben der klischeehaften Zwangsamerikanisierung der Dekoration bestach der Laden vor allem durch die freie Platzwahl. Das Nichtvorhandensein von Kunden wurde übrigens auch von Kochprofis als eins der Hauptprobleme evaluiert. Nachdem wir uns gesetzt hatten, wurden wir relativ schnell von einem breit grinsendem Markus bedient. Freundlich wurden wir durch die übersichtliche, aber schlüssige Speisekarte geführt und hatten wenig später auch schon unsere Getränke.

Ich muss gestehen, dass ich erst für die Speisereise essen war und danach die Sendung geguckt habe. Sonst hätte ich wohl Angst gehabt, trotz der ganzen Hilfe der Köche wieder nur Tiefkühlware zu bekommen. Denn alles, wirklich alles soll vor dem Besuch tiefgekühlt gewesen sein. Wir bestellten wir den Veggi- und einen klassischen Cheeseburger sowie den BLT-Burger mit Bacon, Salat (lettuce), und Tomaten.

Unsere drei Burger: Cheese-, BLT und Veggiburger.

Unsere drei Burger: Cheese-, BLT und Veggiburger.

Große Burger, kleine Beilagen

Als die Burger kamen, waren wir aber alle erstmal beruhigt. Auf den ersten Blick waren sie angenehm groß, saftig und das Wichtigste: Nicht 08/15. Statt faden Tomatenscheiben und lieblos gehackten Zwiebeln waren die Burger mit einer sehr schmackhaften Tomatenmarmelade, frischen Gurken und knackigem Salat angerichtet. Der guten Stimmung vor dem ersten Bissen tat leider die sehr spärliche Beilage ein wenig Abbruch. Wenige Pommes, weniger Süßkartoffelfries, noch weniger Dip und ein kleiner Salat hatte sich erst gar nicht auf den Teller verirrt. Auch hätten wir uns von einem Burgerladen ein reichhaltigeres Sortiment an Dips und Saucen erwünscht – schade.

Als das erste Stück Burger im Mund verschwandt, waren jedoch alle Ärgernisse vergessen. Das Rind war auf den Punkt gegrillt, das Brot war weder zu weich noch zu kross. Besonders positiv hervorzuheben ist hier der Veggiburger. Mit dem Kichererbsenpaddy, dem Tofu, Bergkäse und Rucola-Tomaten Pesto war es einer der besten, den ich je gegessen habe. Auch der BLT-Burger mit seinem krossen Bacon und auf den Punkt gegrillten Rind war eine Genugtuung für den Gaumen. Da war es auch verkraftbar, dass sich die Pommes als Tiefkühlware outeten. Zum Nachtisch genehmigte ich mir noch einen Erdbeermilchshake, der auch überraschend viel schönes hatte. Wer bereit ist für ein Menü mit Burger, Beilage und Getränk im Schnitt 13 Euro zu bezahlen, kommt im Al Max’s voll auf seine Kosten.

Dank den Profis

Wenn man von 60 Minuten TrashTV absieht, haben die Kochprofis ganze Arbeit geleistet. Das Konzept ist schlüssig, modern und bezahlbar umgesetzt. Wenn im Al Max’s jetzt noch coole Countrymusik anstatt ein Fernseher läuft, kann man hier viele gemütliche Abende verbringen. Bleibt zu hoffen, dass durch die Ausstrahlung nochmal eine größere Öffentlichkeit hergestellt wird und mehr Greifswalder von ihrem vorzeigbaren American Burgerrestaurant erfahren.

 

Lage/Ereichbarkeit: 3/5

Ambiente: 3/5

Personal: 5/5

Essen: 5/5

Angebot: 4/5

Verhältnis Preis/Leistung: 3/5

Eignung für das Studentenbudget: 3/5

Gesamt: 26/35

Fotos: Philipp Schulz

Dies ist der elfte Teil der Reihe „Speisereise“. Alle weiteren Beiträge findet ihr über den Link.