Ob für ein romantisches Essen zu zweit, zur Verköstigung des Besuchs oder einfach nur als Belohnung zwischendurch – in Greifswald gibt es einige Restaurants, in denen man gut essen kann. Damit die Qual der Wahl des Restaurants nicht zu groß wird, testen wir in der „Speisereise“ für euch einmal im Monat die besten und ungewöhnlichsten Lokale, die Greifswald und Umgebung zu bieten haben. Dieses Mal das Bistro „Alte Sternwarte“, das sich in der Martin-Luther-Straße befindet.
Kurzer Mittagssnack gefällig?
Durch Zufall entdeckte ich das Bio-Bistro „Alte Sternwarte“ letztes Jahr im Sommer, versteckt es sich doch auf einem Hinterhof in der Martin-Luther-Straße, auf dem man sich im Sommer an einigen Tischen auch gut den Bauch vollschlagen und bescheinen lassen kann. Im Bistro selbst sind eine Handvoll Tische verteilt. Es ist recht klein und überschaulich, aber farbenfroh gestaltet. Für einen Mittagssnack wie gemacht, allerdings hat man nur bis 15 Uhr die Möglichkeit, dort zu essen. Für mich als späte Mittagessen-Liebhaberin also nicht unbedingt ideal für einen Spontanbesuch.
Das Bistro wird vom Pommerschen Diakonieverein e.V. betrieben und wird auch größtenteils vom eigenen Biobauernhof beliefert. Man kann direkt in die Küche und damit auch beim Zubereiten der Speisen zuschauen. Die Speisekarte ist recht übersichtlich, dauerhaft geboten werden nur fünf Flammkuchen und ein Salatteller. Jedoch gibt es über der Theke und bei den sozialen Medien die Möglichkeit, sich für eines der Tagesgerichte zu entscheiden. Dazu zählen oft eine Suppe, ein Flammkuchen der Woche und noch ein paar andere Gerichte. Unglaublich viel Auswahl ist das nicht, für ein Mittagsmahl ab und an reicht es allemal.
Alles Bio und trotzdem bezahlbar
Als „Flammkuchenspezialisten in Greifswald“ bezeichnet sich das Bistro. Deswegen bestellen ich mir an der Theke den Flammkuchen der Woche mit Kürbis, Birne sowie Fetakäse, meine Begleiterin eine Käse-Lauch-Suppe mit Baguette. Bezahlt wird sofort, ist viel los, bekommt man einen Pieper im Form eines Pizzastückchens. Bei uns waren allerdings nur vier Tische besetzt, deswegen blieb der Pieper, wo er war. Die Kaltgetränke, die direkt neben der Theke stehen, sind auch bio und können sofort aus dem Kühlschrank mitgenommen werden.
Lange Wartezeit gab es nicht. Der Flammkuchen, hauchdünn und unglaublich zart, hat laut Speisekarte eine Größe von 36×26 Zentimeter und ist vorgeschnitten, sodass man nicht unbedingt das Besteck bemühen muss. Die Dekoration, ein paar Schnipsel roher Rotkohl und eine Tomatenspalte, hätten nicht sein müssen, zumal der Rotkohl sehr bitter war. Der Kürbis war etwas lasch, doch die Kombination Birne/Feta schmeckte hervorragend – ein wenig Süßes zum salzigerem Käse. Alles in allem okay, doch nicht unbedingt der beste Flammkuchen, den ich je gegessen habe. Die Suppe wiederum überraschte durch ihre Konsistenz, denn sie war pürriert. Gerade mit dem pürrierten Lauch war das ungewöhnlich, schmeckte trotzdem sehr gut. Sie war gut gewürzt und kam heiß und liebevoll mit Croutons dekoriert am Tisch an. Mit den drei Baguettestückchen reichte es aus, einen kleinen Hunger zu stillen.
Fazit
Für einen Mittagsbesuch und als Alternative zur Mensa ist das Bio Bistro „Alte Sternwarte“ sehr zu empfehlen. Natürlich darf man nicht mit Mensapreisen rechnen, doch für Bioqualität sind sie in einem angenehmen Rahmen: Die Suppe kostete 3,50 Euro, der Flammkuchen 5,90 Euro. Ungwohnt sind die doch kurzen Öffnungszeiten, die späte Mittagessen nicht zulassen.
Lage/Ereichbarkeit: 4/5
Ambiente: 3/5
Personal: 3/5
Essen: 4/5
Angebot: 3/5
Verhältnis Preis/Leistung: 4/5
Eignung für das Studentenbudget: 3/5
Gesamt: 24/35
Fotos: Lisa Klauke-Kerstan (Essen), Katrin Haubold (Artikelbild)
Dies ist der zehnte Teil der Reihe „Speisereise“. Alle weiteren Beiträge findet ihr über den Link.