Seit Dienstag, dem 24. Februar, kann man im Foyer der Universitätsbibliothek die fünfte Ausgabe der Ausstellungsreihe „Wissen sammeln. Die digitalisierten Schätze der Universität Greifswald“ betrachten. Eine lohnende Abwechslung zum täglichen Lernen in der Bib?

Seit 2010 werden einmal im Jahr die digitalisierten Schätze der Uni im Foyer der Universitätsbibliothek ausgestellt. Die Sammlungen der Universität umfassen rund 7,5 Millionen Einzelstücke und reichen von antiken Tonscherben über Münzsammlungen bis hin zu medizinischen Werkzeugen.

Mehrere Vasen und Schalen stehen in den Vitrinen in der UB aus

Mehrere Vasen und Schalen stehen in den Vitrinen in der Universitätsbibliothek aus.

In diesem Jahr stehen kann man die Archäologische Studiensammlung und die Kartensammlung des Instituts für Geographie und Geologie bewundern. Insgesamt 43 Objekte kann man seit Dienstag in der Bibliothek betrachten. Das älteste Stück der Ausstellung ist eine Scherbe aus Mykene, die aus dem 13. Jahrhundert vor Christus stammt. Mit der Auflösung des Lehrstuhls für Altertumswissenschaften ging die Archäologische Studiensammlung 2008 als Dauerleihgabe nach Rostock.

Rita Sauer von der Kustodie betreut das Projekt seit dem Beginn vor fünf Jahren. „Ich freue mich sehr über die Ausstellung“, erklärte sie bei der Eröffnung der Ausstellung. Insbesondere die Arbeit der beiden Praktikanten Simon Spill, Masterstudent an der Universität Potsdam und Wiebke Messerschmidt, Studentin der Museologie an der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur in Leipzig, hob sie heraus.

In den fünf Monaten ihrer Tätigkeit führten die beiden die Digitalisierung der Stücke durch. Dazu müssen zunächst die Hintergrundinformationen recherchiert werden und dann muss das Stück fotografiert werden. „Ich habe 150 Stücke digitalisiert, allerdings war schon viel Hintergrundrecherche getätigt worden“, erklärt Messerschmidt. Am Ende ihrer Arbeit steht ein Katalog der digitalisierten Stücke, welcher erstmals auch als E-Book erhältlich ist.

Digitalisierung wichtig für Examensarbeiten und Forschung

Professor Reinhardt Zölitz vom hiesigen Institut der Geographie und Geologie erklärt den Sinn hinter der Digitalisierung: „Die Karten sind Grundlage für viele Bachelor- und Masterarbeiten. Deshalb müssen sie digital vorhanden sein, weil man mit den Originalen nicht einfach arbeiten kann.“ Zudem soll mit der Digitalisierung auch der Zugang für Personen außerhalb Greifswalds und Deutschlands der Zugang zu den Karten gewährleistet werden.

Vor großem Publikum wurde die Ausstellung am Dienstag eröffnet.

Vor großem Publikum wurde die Ausstellung am Dienstag eröffnet.

„Im Bereich der Ahnenforschung sind die Karten sehr wichtig“, erklärt Zölitz weiter. Es seien sogar Anfragen aus den USA gekommen, um auf die Karten zuzugreifen. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Pommern, rund 3.000 der 120.000 Karten sind über 150 Jahre alt. Besonders durch Schenkungen, aber auch durch den Ankauf der Karten wächst die Sammlung stetig.

In seiner Rede zur Eröffnung äußerte sich auch der Kanzler der Universität, Dr. Wolfgang Flieger positiv über die Ausstellung. „Ich bin jedes Jahr wieder überrascht, wie viele Menschen die Ausstellung aus Greifswald und Umgebung anlockt.“ Noch bis zum 24. Mai kann man sich in der Universitätsbibliothek die Vasen, Schalen und Karten anschauen. Danach verschwinden sie wieder in ihre Institute in Greifswald und Rostock. Eine dauerhafte Ausstellung der Stücke ist finanziell nicht möglich. Die Übersicht über die bisher 12.000 digitalisierten Stücke findet sich hier.

Fotos: Tobias Bessert