Düster, Brutal und Märchenhaft ist das neue Buch von der finnischen Autorin Salla Simukka. Sie entführt die Leser in die Welt von Lumikki Andersson. Der webmoritz. hat mal reingelesen und ins Hörbuch gehört.
Lumikki Andersson ist die 17-jährige Hauptprotagonistin aus dem Thriller „So rot wie Blut“ von der finnischen Autorin Salla Simukka. Lumikki hat in ihrer Kindheit gelernt sich selbst zu verteidigen und niemandem außer sich selbst zu vertrauen. Sie ist taff und sagt offen heraus ihre Meinung, trotzdem möchte sie nicht auffallen und lieber ein Schatten der Gesellschaft bleiben. Dies gelingt ihr auch, bis sie eines Tages im Keller ihrer Schule an einer Wäscheleine blutverschmierte Geldscheine findet. Das Versteckspiel hat nun ein Ende.
Die Autorin Salla Simukka erschafft durch ihre gekonnte Wortwahl eine lebhafte Story, die vor dem geistigen Auge Wirklichkeit wird. Stundenlang kann man das Buch hören beziehungsweise lesen.
Simukka schreibt ihren Thriller in der typisch skandinavischen Art: düster, unheimlich und vor allem schockierend.
Und doch sind die Szenen nicht übermäßig brutal und blutig beschrieben. Gleichzeitig nutzt die Autorin in einigen Kapiteln eine poetische Sprache, die einen starken Kontrast zur Handlung darstellt. Zu ihren größten Stilmitteln zählen dabei phantasievolle Vergleiche, die das Buch aber nicht zum Märchen werden lassen.
Durch die Sprache der Autorin versucht man vor allem Lumikki zu verstehen.
Ihre widersprüchliche und doch reizvolle Art lässt den Leser nicht los.
Zu Beginn des Werkes ist sie in sich gekehrt und meidet die Außenwelt. Je weiter die Handlung voranschreitet, so ungestümer wird sie. Manche Entscheidungen trifft sie aus dem reinen Instinkt, wodurch sie blind in so manche Gefahr läuft. Durch kurze Rückblicke werden dem Zuhörer einige Ereignisse aus ihrer Vergangenheit gezeigt. Doch bis zum Ende des Hörbuchs ist nicht klar, was sie in ihrer Kindheit geprägt hat. Obwohl Simukka und Petri die Charaktere durch Wort und Stimme zum Leben erwecken, findet der Leser bzw Hörer schwer Zugang zu diesen.
Nina Petri überbringt im Hörbuch mit ihrer Stimme all die Emotionen, die die Autorin den Lesern vermitteln möchte.
Den Hörer hält sie mit ihrer Stimme im Bann und schafft es jedem Charakter Leben einzuhauchen.
Leider geschehen die Wechsel zwischen den verschiedenen Perspektiven zu flüssig, sodass man als Zuhörer manches Mal Schwierigkeiten hat die Aussagen den einzelnen Charakteren zu zuordnen. Trotz dem flüssigen Wechseln zwischen den Charakteren ist das Buch und auch das Hörbuch absolut zu empfehlen.
Der Thriller „So Rot wie Blut“ ist ein gut gelungener Auftakt der neuen finnischen Trilogie, der neugierig auf die nachfolgende Teile macht. Leider erscheinen diese erst im Frühjahr 2015.
Foto: Corinna Schlun (Beitragsbild, Foto des Hörspielcovers)