Um auf die starke Belastung von Flüssen aufmerksam zu machen, springen seit Jahren vor allem viele Jugendliche zum „Big Jump“ in Europas Flüsse und Seen. Auch Greifswald ist dieses Jahr wieder dabei mit einem Sprung ins kühle Nass zur „Ryckeroberung“. Neben dem Sprung ins Wasser soll am Sonntag, dem 13. Juli, auch der Müll in und um den Ryck aufgesammelt werden.
Pünktlich 15 Uhr soll der Sprung am Europäischen Flussbadetag in ganz Europa stattfinden, so auch in Greifswald. Los geht es am Greifswalder Hafen allerdings schon 14 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt können Badewütige den Naturschutzbund (NABU) und das Technische Hilfswerk beim Ryck sauber machen unterstützen. Zu Wasser und zu Lande soll der Müll eingesammelt werden. Desweiteren kann man mit dem Künstlerduo „zwischenbericht“ Aquarellpostkarten gestalten.
Im Jahr 2000 steckte sich die Europäische Union mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie das Ziel, bis 2015 alle europäischen Flüsse in einen guten chemischen und ökologischen Zustand zu versetzen. Im Jahr 2005 wurde deswegen zum ersten Mal der Europäische Flussbadetag ausgerufen, Initiator war Roberto Epple mit seinem European Rivers Network. Jedes Jahr finden nun diese Sprünge statt. In Deutschland stellt unter anderem GETIDOS, die sozial-ökologische Forschungsgruppe der Universität Greifswald, mit der Homepage der Big Jump Challenge die Möglichkeit, alle Jumps miteinander zu vernetzen.
Doch das Ziel ist noch nicht erreicht, wie man auch auf der Homepage lesen kann: „Etwa die Hälfte aller Gewässer in der EU wird den guten Zustand bis 2015 nicht erreichen.“ In Deutschland gab es 2010 eine Bewertung der Zustände, die Ergebnisse sind im Diagramm zu sehen. Dabei wird der chemische Zustand an den flussgebietsspezifischen Schadstoffen sowie den physikalisch-chemischen Qualitätskomponenten wie Temperatur und Sauerstoffgehalt gemessen, der ökologische an der Anzahl und Art der Fische oder der Gewässerflora. Aus dem Grund wird es höchstwahrscheinlich auch in den kommenden Jahren nach 2015 Big Jumps geben.
Fotos: David Vössing (Artikelbild, Archiv), Berichtsportal Wasserblick/BfG, Stand 22.03.2010 (Grafik, kein cc)