Artikelbild 1. Mai 2014-David VössingMehrere hundert Menschen zog es am Donnerstag in den Museumshafen, wo die Gewerkschaften ihre traditionelle Veranstaltung zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit, durchführten. Unter dem Motto „Laut gegen Rechts“ gab es neben traditionellen Ansprachen auch Auftritte von Bands, die aktiv gegen Rechtsextremismus spielten.

„Die NPD will den Tag der Arbeit ausnutzen“, beklagte Storch Heinar in seiner Begrüßung. „Wir wollen den Nazis den Marsch blaßen“, fuhr er fort und forderte die NPD aus den Kommunalparlamenten am 25. Mai zu wählen. Von „einem starken Zeichen an Rostock“ sprach der regionale DGB-Vorsitzende Volker Schulz. In Rostock blockierten Gegendemonstranten erfolgreich einen NPD-Aufmarsch.

In der traditionellen Maiansprache unter dem Motto „Gute Arbeit – Soziales Europa“ hob Ingo Schlüter (Vize-DGB-Nord-Chef) hervor, dass die gewerkschaftliche Mitbestimmung Beschäftigung sichere. Vehement forderte er einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde – ohne jegliche Ausnahme. In diesem Zusammenhang beklagte er, dass Mecklenburg-Vorpommern (MV) der „Lohnkeller der Republik“ sei. Auf Langzeitarbeitslose bezogen forderte er einerseits ein höheres Arbeitslosengeld (Hartz IV), andererseits aber auch einen sozialen Arbeitsmarkt. Weiterhin sprach er sich für Flächentarifverträge und ein NPD-Verbot aus und rief zur Wahlteilnahme auf.

Sellering: „Wir wollen gute Arbeit in MV“

„Wir wollen gute Arbeit in MV“, schloss sich Ministerpräsident Erwin Sellering vielen gewerkschaftlichen Forderungen wie dem Mindestlohn an. „Am 1. Mai wollen wir gemeinsam ein öffentliches Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen“, machte Sellering deutlich, dass die NPD nicht willkommen sei. Ihr warf er vor: „1933 wurden die Gewerkschaften zerschlagen. Das zeigt, was die NPD von Arbeitnehmern hält.“ Zusammen mit Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider überreichte er eine Demokratieaktie an die AOK-Nordost, die 5.000 Euro in demokratische Projekte investiert.

Am Nachmittag wurde durch verschiedene Bands, die gegen Rechtextremismus Musik machten, auch jüngeres Publikum angezogen. Sie konnten sich aber auch in verschiedenen Workshops mit sozialen Themen auseinandersetzen. Die Veranstaltung wurde von verschiedenen Gewerkschaften wie DGB, Verdi, IG Metall aber auch Studierendenvertretern wie dem Allgemeinen Studierendenausschuss organisiert. Auch Parteien wie SPD, Piraten oder Die Linke waren mit Ständen vertreten.

Fotos: David Vössing