Mit dem Handy am Ohr und in Anzug gekleidet kommt Patrick Dahlemann von der SPD in die moritz-Redaktion. Im letzten Juli ergriff er bei einer NPD-Veranstaltung in seiner Heimatstadt Torgelow das Wort und wandte sich so direkt an die Einwohner der Stadt, nicht auf die Hetzparolen der Neonazis hereinzufallen. Seit dem 1. April ist er nun jüngster Abgeordneter des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern in der Geschichte. Der webMoritz befragte ihn unter anderem zu seinen Zielen und weiteren politischen Ambitionen.
webMoritz: Wie fühlt es sich an, als Student als Politikstar der Zukunft zu gehandelt zu werden?
Dahlemann: Der Begriff „Star“ ist nicht so meiner. Ich habe lange darauf hingearbeitet, in den Landtag einzuziehen. Sicherlich freue ich mich nun, mehr Einfluss zu haben und so auch Ideen einbringen zu können. Es ist gerade eine sehr spannende Zeit für mich.
Was gibt es momentan alles zu erledigen?
[stöhnt] Ganz viel bürokratischen Kram. Ich muss mich um die Wahlkreisarbeiter und um die Ausschussbesetzung in Schwerin kümmern. Diese Woche ist auch noch Landtagssitzung. Dafür hatten wir Montagabend (7. April, Anm. d. Red.) noch die Fraktionssitzung, heute einen Arbeitskreis (8. April, Anm. d. Red.) und dann die drei Tage im Landtag. Zudem darf ich gleich am Freitag eine Rede halten und die muss ich dann auch noch fertig ausarbeiten. Gleichzeitig stecken wir im Kommunalwahlkampf, da jagt ein Ministertermin den nächsten und die müssen alle vorbereitet werden. Hinzu kommen klassische Dinge wie das Wahlkreisbüro einzurichten.
Wie hast du erfahren, dass du als jüngster Abgeordneter in der Geschichte des Landtags in diesen einziehen würdest?
Ich war gerade mit den Jusos in Stockholm bei den schwedischen Sozialdemokraten zu Gast. Kurz bevor dort unsere Gesprächsrunde begann, bekam ich von Volker Schlotmann, dessen Rücktritt mir das Nachrücken erlaubte, eine SMS, in der stand, dass er mit mir reden müsse. Kurz danach habe ich dann mit ihm telefoniert und er hat mir dann in wenigen Sätzen gesagt, dass ich Mitglied des Landtags bin.
Was hast du als erstes gedacht, als die Nachricht kam?
Ich war erst einmal sprachlos, habe mich dann aber gleich nach Volkers Gesundheitszustand erkundigt, da er deshalb zurückgetreten ist. So richtig glauben kann ich das jetzt auch noch nicht. Ich habe so lange darauf hingearbeitet und nun hat es geklappt. Das verstehe ich wahrscheinlich erst, wenn ich an meinem Tisch sitze und auf dem Schild vor mir mein Name steht.
„Ich soll für den Fraktionsvorsitzenden in den Finanzausschuss gehen.“
Was sollen deine Schwerpunkte werden?
Ganz lustig, dass ihr mich das fragt, das habe ich erst kurz vor dem Interview erfahren. Mir wurde gesagt, dass ich für unseren Fraktionsvorsitzenden in den Finanzausschuss gehen soll. Zum einen ist das natürlich eine tolle Möglichkeit „wirklich“ Politik zu machen, denn am Ende steht immer die Frage nach dem Geld im Raum. Zum anderen ist das das große Querschnittsthema, weil natürlich alle Fachthemen immer etwas mit Finanzen zu tun haben. Das wird einerseits eine echte Herausforderung, die mir andererseits aber auch Freude machen wird. Ich kenne die Niederungen der Finanzpolitik aus dem Landkreis schon gut.
Also hast du schon Erfahrung im Bereich Finanzpolitik gesammelt?
Bis jetzt habe ich meinen Schwerpunkt in der Sozialpolitik gehabt. Ich war immer besonders in der Jugendhilfe, der Familien-, Kinder- und Jugendpolitik engagiert. Aber das ist das Themengebiet, welches von vielen sozialdemokratischen Politikern abgedeckt ist. Es gab auch Felder, die ich überhaupt nicht machen wollte. Genannt sei hier die Agrarpolitik, welche zwar wichtig für Mecklenburg-Vorpommern ist, bei der ich allerdings keinesfalls Fachmann bin, da ich eine Kuh nur oberflächlich von einem Bullen unterscheiden kann [lacht].
Inwieweit willst du dich für die Studenten im Land einsetzen? Mit dem Sitz im Finanzausschuss hast du dazu eine gute Möglichkeit.
Erst einmal besteht natürlich ein Gesprächsangebot. Ich war bei den Jusos der Universität Greifswald, und habe gesagt, dass sie gerne an mich herantreten können. Ich bin hier immer noch Student und kenne das „Geschäft Universität“ ganz gut, auch wenn ich nie in der Hochschulpolitik aktiv war, da ich in der Kommunalpolitik schon sehr früh engagiert war. Demnächst sind auch wieder Bildungsstreiks, da muss man dann sehen, was für Forderungen aufgestellt werden und wie realistisch diese sind, dann kann man sehen, was umsetzbar ist.
Im Landtag wirst du auch auf Abgeordnete der NPD treffen. Wie stellst du dir das Zusammentreffen und die Arbeit mit ihnen vor?
Ich würde niemals einem Nazi die Hand geben. Das empfinde ich als Symbol, ihnen damit die Klinke der Demokratie in die Hand zu geben. Sie sind keine normalen Abgeordneten, da sie unsere Demokratie abschaffen wollen. Dennoch muss man sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen um zu sehen, was sie mit ihren Anträgen bezwecken. Eigentlich ist es ganz klar, sie prangern Sachen an, die schief laufen, haben aber auch kein Rezept, wie man das besser machen könnte. Ich würde mich freuen, im Namen der Demokraten einen solchen Antrag abzulehnen und dafür eine Rede auszuarbeiten.
„Ich kann nicht leugnen, dass ich ein bisschen Schiss hatte.“
Wie hast du dich gefühlt, als du in Torgelow das Wort ergriffen hast?
Ich kann nicht leugnen, dass ich ein bisschen Schiss hatte. Man steht vor den Nazis, die Polizei und meine Mitdemonstranten waren recht weit entfernt und dennoch habe ich die Rede gehalten. Ich habe auch nicht zu den Nazis gesprochen, sondern zu den Einwohnern der Stadt. Ich war, im Gegensatz zu den Neonazis, als Torgelower dort, als jemand den man dort schon kannte. Es ist mir wichtig die Leute zu erreichen, gerade auch bei einem solch heiklen Thema. Die Nazis sind fast verdrängt, seit dem Tag fanden keine große Veranstaltungen ihrerseits mehr statt und die Leute sind jetzt viel offener, weil es mit dem Heim funktioniert. Dennoch muss ich sagen, dass ich schon ein mulmiges Gefühl hatte, auch wenn die Angst erst nach dem Auftritt so richtig kam, als mir durch den Kopf ging, was daraus hätte werden können.
Auf deiner Homepage kann man dir Fragen stellen, die du dann auch beantwortest. Was denkst du, wenn da jemand schreibt „Hast du schonmal einen Stromschlag bekommen?“? Fühlst du dich dadurch bedroht?
Ich finde diese „Sie fragen, ich antworte“-Funktion sehr wichtig. So kann man mich alles fragen, was man von einem Politiker schon immer wissen wollte. Ich versuche die Fragen so schnell und genau wie möglich zu beantworten, auch wenn ich das nicht immer schaffe, da ich von morgens um 8 bis abends um 23 Uhr Termine habe. Am liebsten beantworte ich natürlich kritische inhaltliche Fragen zu unserer Politik. Schön ist es, wenn man in eine fruchtbare Diskussion kommt. Natürlich gibt es auch hirnrissige Fragen. Wenn mich zum Beispiel jemand zum zehnten Mal fragt, welche Schuhgröße ich habe, dann finde ich das dämlich. Aber auch diese Fragen beantworte ich dann. Und klar gibt es auch „bedrohende“ oder zumindest einschüchternde Fragen, aber die beantworte ich dann relativ flappsig. Ich kann ganz gut damit leben.
Sehen wir dich demnächst auch im Bundestag?
Nein, das ist nicht auf meiner politischen Agenda. Ich bin kein Postenhopper, der diesen Drang hat, so schnell wie möglich jedes Gremium hinter sich zu bringen. Wenn man seine Spuren im Land hinterlassen und sich im Landtag einbringen will, dann macht man das nicht nur 30 Monate. Ich habe immer gesagt, dass ich für den Landtag kandieren möchte. Jetzt habe ich das erreicht und freue mich sehr darüber. Der Vorteil im Landtag ist zudem, dass die Wahlkreise viel kleiner und somit das Verhältnis zum Bürger enger ist. Die Bürgernähe ist deutlich spürbar und deshalb werde ich meine ganze Kraft auf den Landtag konzentrieren und nicht bei der nächsten Bundestagswahl antreten.
Danke für das Interview und viel Erfolg im Landtag.
Fotos: Katrin Haubold(Patrick Dahlemann); David Vössing (Demo – Archiv)
"ich würde niemals einem Nazi die Hand geben. Das empfinde ich als Symbol, ihnen damit die Klinke der Demokratie in die Hand zu geben. Sie sind keine normalen Abgeordneten, da sie unsere Demokratie abschaffen wollen. Dennoch muss man sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen um zu sehen, was sie mit ihren Anträgen bezwecken."
Art 3 Grundgesetz
(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
(2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
(3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden
Demokratie bedeutet auch, missliebige Meinungen zu akzeptieren. Wenn die selbsternannten Demokraten unser Grundgesetz ignorieren, weil ihnen die politischen Ansichten des Gegners nicht gefallen, dann stehen sie auf einer Stufe mit den Nationalsozialisten, die ebenfalls Gesetze ignorierten und änderten weil ihnen der politische Gegner missfiel. Heute ist es andersrum genauso.
Und wo verletzt der gute Herr Dahlemann jetzt genau das GG? Könntest du das Argument mal so ausführen, dass es auch gilt? Nein? Oh…Alles klar…
Du hast es doch schon selbst zitiert: "Dennoch muss man sich mit ihnen inhaltlich auseinandersetzen um zu sehen, was sie mit ihren Anträgen bezwecken." Für mich klingt das sehr wohl danach, dass er vor hat, sich mit aus seiner Sicht missliebigen Meinungen zu beschäftigen. Dafür ist ein Parlament auch da. Dass man an den Ansichten höchstwahrscheinlich keinen Gefallen finden wird, stelle ich mir nicht besonders schwer vor. So soll doch Udo Pasteurs heute zu Protokoll gegeben haben, dass er die Oder-Neiße-Grenze niemals anerkennen wird: https://twitter.com/freiwerker/status/45453290138…
Klar, wenn man nur das liest, was einem gefällt und den Sinn der Aussage beiseite stellt.
Einem Abgeordneten eines demokratisch gewählten Parlaments, genau diese Funktion abzusprechen ist für Euch kein Widerspruch. Aber nur solange Euch missliebigen Personengruppen das Abgeordnetensein abgesprochen wird. Wenn jemand plötzlich Kommunisten o.A. als "keine normalen Abgeordneten" bezeichnet ist das Geschrei wieder gross und jeder kann erkennen, wie demokratiefeindlich solche Äusserungen sind.
sAtrikel, du hättest im Sozialkundeunterricht (oder wie das in deinem Land auch hieß) besser aufpassen sollen.
Man kann nämlich in unseren Breiten durchaus davon sprechen, dass "Demokratie", "Sozialstaat", und "Menchenrechte" allgemein anerkannte Normen sind. Wer als Abgeordeter ein grundsätzliches Problem damit hat, ist nicht "normal".
Genau aus dem Grund waren auch die Abgeordeten der KPD – und das waren ja Kommunisten "nicht normal". Die KPD ist folglich schon 1956 verboten wurden.
Und zwischen Linkspartei und Kommunisten ist schon noch mal ein gewaltiger Unterschied, ob man sie mag oder nicht. Ist das so schwer?
Genau. Wer als Abgeordneter also ein Problem mit anderen gewählten Abgeordneten hat und denen quasi das Recht abspricht, Abgeordnete zu sein handelt nicht demokratisch. Denn auch die Wähler, die sich für andere Parteien entschieden haben, haben ein Recht auf Demokratie. Das darf kein Abgeordneter entscheiden sondern das Volk.
Außerdem darf man von Politikern wenigstens etwas Sachverstand erwarten. Die Nazis, denen man überhaupt noch eine Hand geben kann, dürften alle über 90 Jahre alt sein. Alles andere ist wieder mal Politikergewäsch. Laber Laber ohne Plan. Die würden jeden Morgen eine andere Meinung haben um ein Amt o.ä. zu bekleiden.
Du behauptest also, es gäbe keine Neonazis? Lebst Du auf einer Blümchenwiese in "Second Life"?
Ich behaupte, dass Sprache völlig unreflektiert benutzt wird und dadurch Missverständnisse entstehen. Außerdem habe ich durch vornehmlich linksextreme Pöbler den Begriff "Relativieren" erfahren. Kommt ja mittlerweile in jeder Debatte vor.
Wenn jetzt jeder 14jährige Bub mit kurzen Haaren als Nazi bezeichnet wird, relativiert dies doch den Begriff Nazi. So ein richtiger, echter Nazi, der ordentlich in der NSDAP aktiv war und auch ein paar Juden tötete, kann also gar nicht mit dem 14jährigen verglichen werden. Darum benutzt Du auch den Begriff Neonazi. Das hat natürlich etwas mit Deinem bewussten Missverstehen meines Kommentars zu tun. Aber das erwarte ich nicht anders.
Ich halte Deine Unterteilung nicht für sinnvoll.
Hattest Du als "Bub" eigentlich ähnliche Erfahrungen?
Nicht reflektieren und relativieren – da bist du selbst richtig groß drin. Und raus kommt immer mehr Mist, als im vorhergehenden Kommentar von dir stand.
Das mit den "normalen" Abgeordneten kann kann ja diskutieren, demokratisch gewählt usw, ok. Das Grundgesetz, auf deren Basis sie arbeiten sollten, lehnen die NPD-Mitglieder trotzdem ab, das solltest du langsam mal einsehen.
Aber dann zeigt sich mal wieder dein verdrehtes Weltbild: Nazis sind erst "echt" wenn sie "ein paar Juden töteten". Also gab es vor 1942 (Wannseekonferenz) gar keine?? Und Adolf Eichmann war euch kein "richtiger, echter Nazi"? Schalt mal deinen Kopf ein! Wer heute die gleiche Ideologie vertritt, die die NSDAP hatte, ist genauso ein Nationalsozialist. Das "Neo-" macht es auch nicht besser. Und die im Landtag sind alle übrigens mindestens 18 Jahre alt.
Ich habe gerade kurz die Internetseite der NPD angeschaut. Da steht aber nicht, dass sie das Grundgesetz ablehnen. Die NPD scheint sich sogar für den deutschen Sozialstaat einzusetzen laut Programm. Da dieser auf unserem GG basiert, ist das doch eher ein Bekenntnis dafür statt dagegen.
Wenn hier wieder so viele Nazis sein sollen, wurde die Entnazifizierung wohl nicht ordentlich durchgeführt, oder?
Beschäftige Dich doch mal mit den Personen statt mit dem Parteiprogramm. Es wäre ziemlich dumm, solche Forderungen auf einer Website zu veröffentlichen.
Ich warte immer noch auf den Tag, an dem Herr Dahlemann in gleicher Manier auf einer SPD-Veranstaltung einen NPD-Menschen ans Mikro lässt. Solange das nicht passiert, sind Patrick und seine Partei einfach nur feige und verlogen und die NPD demokratischer als er…
Ich weiß ja, dass man nicht füttern soll….aber warum konkret?
Ich würde es nicht als feige bezeichnen, unter zahlreichen NPD-Anhängern das Wort zu ergreifen.
Es war ja eben nicht so, dass Herr Dahlemann bei der NPD das Wort "ergriffen" hätte (wie denn auch, mit Gewalt?), sondern die NPD hat ihn unvermittelt ans Mikro gebeten, und ihm erlaubt, seine Meinung frei zu sagen, was er ja dann auch gleich getan hat. Also ich finde es schon feige, so eine Gelegenheit von der NPD anzunehmen (und bis auf äußerste für die eigene Karriere auszunutzen), wenn man gleichzeitig nicht bereit ist, im Gegenzug auch mal einen NPDler auf einer SPD-Veranstaltung ans Mikro zu lassen, und wenn es auch nur 5 Minuten wären. Hoffe Ihr versteht was ich meine…
Parteivergleiche auf dieser Ebene auszutragen finde ich insgesamt unangebracht. Es besteht ja keine Pflicht zum "offenen Mikrofon" und bei der provokativen Einladung haben die Braunen wahrscheinlich mit einer anderen Reaktion gerechnet.
Ich finde es folglich weiterhin nicht feige, im Gegenteil. Ich danke ihm als einem der wenigen Ortskundigen auf der Demonstration für die Klarstellungen und freue mich, dass ein junger Politiker aus der Region nun seinen Weg geht.
Bei manchen Beiträgen, die man hier lesen muss, kann man aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Patrick Dahlemann wurde nicht ans Mikro gebeten, es wurde von einem Neonazi eine rhetorische Provokation plaziert, auf die Patrick angesprungen ist. Das ist ein deutlicher Unterschied. Es wurde nicht gesagt: "Herr Dahlemann, wir würden uns freuen, wenn Sie sich dazu äußern könnten." – Das wäre ein "gebeten" gewesen. Auch die Betonung einer Aussage ist entscheidend, um von einer Einladung (= in diesem Fall Bitte) und einer Provokation zu unterscheiden.
Im Übrigen wurde die NPD bislang lediglich aufgrund eines Verfahrensfehlers (V-Mann-Frage) noch nicht verboten. Ihre Verfassungsfeindlichkeit konnte u.a. auf Grundlage gehaltener Reden schon längst höchstrichterlich nachgewiesen werden. Es zählt schließlich nicht nur, was auf irgendwelchen Internetseiten steht, sondern was gesagt worden ist (und Reden haben für gewöhnlich auch ein Manuskript).
"Hoffe Ihr versteht was ich meine…" 😉
Du willst uns hier wohl am Ende noch verkaufen, dass der Patrick ganz heldenhaft auf eine "Provokation" reagierend dem "provozierenden Neonazi" das Mikro heldenhaft aus der Hand riss, um eine flammende Rede zu halten… 😉 Fakt ist hingegen, dass die NPD ihm ganz normal von sich aus das offene Mikrofon übergeben hat, und das ist es, was sich die SPD im umgekehrten Fall offensichtlich niemals trauen würde. Übrigens, wenn Du dabeigewesen wärst, hättest Du auch mitbekommen, wie Herr Dahlemann ausgebuht wurde… 🙂
Ob die NPD verboten werden kann, bezweifelt doch schon selbst Herr Papier. Gerade die Relevanz der gehaltenen Reden dürfte gegen Null tendieren, wo doch die betreffenden Aussagen noch nicht mal zu einer "gewöhnlichen" strafrechtlichen Verfolgung reichen. Viele solcher "Beweise" stammen ja sogar aus Reden von Holger Apfel, der bekanntlich seit längerem die NPD verlassen hat. Also ich bin wirklich gespannt wie das mit dem Verbot gehen soll…
Die "Buhrufe" kamen von den überwiegend ortsfremden Anhängern der Braunen.
"Im Übrigen wurde die NPD bislang lediglich aufgrund eines Verfahrensfehlers (V-Mann-Frage) noch nicht verboten."
Ehm, was diese Worte bedeuten, ist Dir aber schon klar? Das Gericht konnte nicht ausschließen, dass die NPD durch den Staat "gelenkt" wurde. Im Zusammenhang
mit den pikanten Details des Mordduos Mundlos und Böhnhardt ist das sogar recht interessant. Die Fragen des angeblichen Vergessen einiger Beamter bleiben wohl auch unbeantwortet.
Dieser Staat hat einfach großes Interesse, dass die Bürger Angst haben. CDU und SPD wollen einen Bürger, der sich gut regieren lässt. Darum spalten sie das Volk. Und es klappt gut. TERROR ist das moderne Zauberwort für solche Spiele. Aber zurück zur NPD.
Die NPD ist eine Partei der deutschen Parteienlandschaft. Sie wirkt bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Dieser Wille muss durch den Staat respektiert werden. Darum ist ein Abgeordneter der NPD mit einem der SPD gleichzustellen PUNKT
ich sehe auf einmal alles so glasklar, Zusammenhänge, wo vorher keine waren.
Du bist bestimmt Mitglied der Freimaurer!
Was die NPD innerhalb der deutschen Parteienlandschaft aber ziemlich isoliert, ist, dass sie den Staat, der sie trotz allem auch noch respektieren muss, in seinen Grundzügen ablehnt. Da bleibt doch nicht mehr viel Schnittmenge zu den anderen und da ist es doch vollkommen verständlich, dass sich der SPD-Abgeordnete ganz genau überlegt, wie er damit umgehen soll.
Wo lehnt die NPD den Staat in seinen Grundzügen ab? Ich hatte schon mal gesucht, konnte jedoch nichts finden.
Und warum sollen gewählte Abgeordnete der NPD anders gestellt sein als die der SPD?
Dass die NPD das Grundgesetz ablehnt ist nun wirklich keine neue Erkenntnis – natürlich steht es nicht 1:1 auf ihrer Webseite. Aber schon allein das es den Verbotsantrag gibt, sollte einem zu denken geben.
Und suchen heißt zB "NPD verfassungsfeindlich" zu googlen. da findet man tausende Einträge!
Den Verbotsantrag habe ich jetzt nicht gefunden, aber das hier ist ein Dokument aus der Vorphase. http://npd-blog.info/wp-content/uploads/2009/05/d…
Du bist genau dort, wo der Staat dich haben möchte. Diese Denkweise entspricht dem Klischee der Deutschen. Wenn die Polizei ermittelt, wird schon was dran sein. Gegen meinen Nachbarn ermittelt die Polizei? Ich meide ihn, denn er ist kriminell.
Ich halte solch Verhalten für dumm und einfältig. Aus dem Vorhandensein eines Verbotsantrages, kann ich lediglich entnehmen, dass es jemanden gibt, der die NPD gerne verboten hätte.
Das bedeutet allerdings nichts. Also, Wo lehnt die NPD den Staat in seinen Grundzügen ab? Und diesmal bitte Fakten anstatt hohles Geschwurbel.
1. das Bundesverfassungsgericht ist nicht die Polizei. So einen Antrag kann man nicht einreichen, wenn man etwas verbieten möchte, nein, man muss auch ein paar Gründe haben, sonst wird er nämlich nicht angenommen.
2. Fakten stehen in dem oben verlinkten PDF Dokument, aber ja, es ist von diesem Staat.
Logischerweise möchte die NPD übrigens, dass du glaubst, sie wären nicht verfassungsfeindlich. Darauf hineinzufallen ist wohl eher dumm und einfälltig. Und natürlich lehnen sie einen Staat als solchen nicht ab, dafür aber den aktuellen namens "Bundesrepublik Deutschland".
Leider keine Fakten. Dafür umso mehr Geschwurbel. Meinst Du das Bundesverfassungsgericht, das einmal feststellte, das der Staat zu tief mit der NPD verwurzelt ist, als das man sie verbieten könnte?
Und nur weil jemand einen Antrag formgerecht verfasst, bedeutet dies ebenfalls nicht, dass der Inhalt zutreffend ist. Weiterhin bin ich an der Stelle vorsichtig, wenn von einzelnen Personen Rückschlüsse auf eine ganze Gruppe gezogen werden sollen.
Dann muss ich nämlich CDU und SPD ebenfalls jegliche Regierungskompetenz absprechen. Weil es dieser Denkweise nach eine Verbrecherpartei wäre. Und die Grünen wären eine Pädophilenpartei?
Das ist absurd. Daher bitte ich um einfache Antwort auf eine einfache Frage. Wo lehnt die NPD den Staat in seinen Grundzügen ab? Wer sowas schreibt, sollte es auch begründen können.
jetzt halt langsam mal die Klappe, du kommst schon wieder mit Scheinargumenten, die keine sind.
auf Seite 30 dieses Dokumentes von oben kann man zum Beispiel lesen:
„Wir sind revolutionär, weil wir das ferngesteuerte System der BRD nicht reformieren,
sondern überwinden wollen.“ Stand auf einer NPD Internetseite.
reicht das nicht?
Du gibst ein gutes Beispiel für einen selbsternannten Demokraten ab. Jemandem zu sagen, die Klappe zu halten gilt allgemein als unhöflich. Aber wenn Du es machst, dient es natürlich einer guten Sache. Aber was sind Scheinargumente, die keine sind? Bitte schreib nur nüchtern mit mir.
Und jetzt, wo Du diesen Satz rausgekramt hast, bin ich überzeugt. Ganz klar, wir müssen die Meinungsfreiheit abschaffen. Dann verbieten wir einfach andere Meinungen. Und schon hat sich das erledigt.
Warum laufen die Grünen eigentlich noch frei rum. Nach Deiner demokratischen Denkweise sind das alles Pädophile. Auf Parteitagen wurden Beschlüsse gefasst, die sich gegen jede Altersgrenze und für freie Sexualität aussprechen.
Mal im Ernst, mir fällt auch was besseres ein als dieses ferngesteuerte System BRD. Willst Du mich jetzt verbieten? Selbst der Ex-Verfassungsgerichtspräsident Papier ist skeptisch was die Erfolgsaussichten betrifft.
Da hier einfach keine Argumente kommen, wo die NPD den Staat in seinen Grundzügen ablehnt, ist es wohl besser die Unterhaltung hier zu beenden. Oder kommt da noch was?