Zwischen Bibliothek und Schreibtisch, zwischen all den Prüfungen und Hausarbeiten ist es gut und wichtig, sich auch einmal eine Pause zu gönnen und den Kopf frei zu bekommen, um dann mit frischem Elan und neuen Ideen weiterzumachen. Über die gesamte vorlesungsfreie Zeit werden sich deshalb webMoritz-Redakteure aufmachen, um euch “Prüfungspausen” vorzuschlagen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch beim FC Hansa Rostock in der DKB-Arena?
Seit 1965 vertritt der FC Hansa Rostock den Nordosten als beste Fußballmannschaft. Einmal konnte man die DDR-Meisterschaft gewinnen (1990), seitdem warten die Anhänger des Vereins jedoch auf einen Titel. Am 15. Februar ist das Stadion mit 11.000 Zuschauern endlich wieder einmal ordentlich besucht. Warum?
Bis jetzt war die Saison überraschend gut. Probleme wie die wenigen randalierenden „Fans“, die klamme Vereinskasse, oder kuriose Spielsituationen, wie eine Partie mit zwei Roten Karten und zwei Elfmetern gegen sich (welches dennoch durch den Kampfgeist des Teams mit 1:1 ausging), konnte man relativ gut bewältigen und steht vor dem Spiel gegen den Tabellenführer Heidenheim auf einem guten vierten Platz. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga ist noch möglich.
Es ist 13.15 Uhr, die Mannschaften erscheinen zum Aufwärmen, die Fans begrüßen ihre Spieler mit Jubelstürmen und den Gegner mit Pfiffen. Zehn Minuten vor dem Anpfiff erfolgt die Verkündung der Mannschaftsaufstellung und sorgt dafür, dass sich das gesamte Stadion erhebt. Darauffolgend erklingt die Hymne des Vereins, „Hansa forever“. Die Südtribüne steht, ihre Schals in die Luft gestreckt. „Wir lassen Hansa niemals im Stich – Niemals“ schallt es aus tausenden Kehlen – Gänsehaut pur, auch wenn man nicht sonderlich fußballbegeistert ist. Pünktlich um 14 Uhr pfeift der Schiedsrichter das Spiel an, der FC Hansa hat Anstoß, das ganze Stadion jubelt. Leider bekommt die gute Stimmung schnell einen kurzen Dämpfer, da der Gast bereits in der siebten Minute durch einen Treffer von Julius Reinhardt in Führung geht.
Der Spitzenreiter aus Heidenheim sorgt für Druck und kommt weiter zu Möglichkeiten, Hansa hat erst in der 15. Spielminute die erste Torchance, verliert jedoch nach einer guten Phase schnell wieder den Faden. Hansa findet erst zur Hälfte der ersten Halbzeit wieder in die Spur, Heidenheim versucht mit vielen kleinen Fouls den Spielfluss zu stoppen. Dennoch stehen die meisten Fans und feuern ihren Verein weiterhin unentwegt an und so kommt Hansa in der 27. Minute zu einer Doppelchance, die Spieler scheitern jedoch am Torwart und sich selbst. Vor der Halbzeit passiert nichts mehr und auch die zweite Halbzeit startet durchschnittlich. Erst in der 57. Minute kommt Hansa wieder zu einer Torchance, der Stürmer Johan Plat schießt jedoch knapp am Tor vorbei, das ganze Stadion springt auf und setzt sich enttäuscht wieder. So bleibt es auch bis kurz vor Schluss. Hansa versucht alles, kommt aber nicht mehr zu guten Chancen, bis Stürmer Halil Savran vor dem Heidenheimer Torhüter auftaucht. Er wird jedoch vom Schiedsrichter zurückgepfiffen.
Letztlich endet das Spiel mit 0:1 für den Tabellenführer FC Heidenheim, dennoch sind die Fans mit der kämpferischen Leistung ihrer Mannschaft zufrieden.
Auch wenn der FC Hansa nicht euer Lieblingsverein sein sollte, so macht es doch immer wieder Spaß, in die DKB-Arena zu gehen und sich 90 Minuten Fußball live anzusehen. Wieder hat es mir mehrmals, die bereits angesprochene Gänsehaut beschert und ich bin mir sicher, euch wird es auch so gehen. Also nehmt euch doch mal für vier Stunden eine Auszeit vom Lernstress, brüllt euren Frust einfach mal heraus und unterstützt nebenbei auf diese Weise den regionalen Fußball.
Die nächsten Heimspiele des FC Hansa Rostock:
01. März gegen den Chemnitzer FC
15. März gegen den SV Darmstadt 98
22. März gegen den MSV Duisburg
29. März gegen die Stuttgarter Kickers
Tickets ab 9 Euro gibt es online oder unter der Telefonnummer: 01803 /019650
Für die kostengünstige Anreise per Zug (ca. 1,5 Stunden) empfiehlt sich das Mecklenburg-Vorpommern-Ticket.
Dieser Beitrag ist Teil der Reihe “Prüfungspause”. Weil jeder ab und an zwischen Klausuren und Hausarbeiten einmal Luft holen sollte, gibt es jeden Mittwoch einen neuen Vorschlag aus der Redaktion. Hier kommst du zu den bisher erschienen Teilen.
Fotos: Tobias Bessert
Schade, dass der Redakteur nicht von einem Sieg berichten konnte. Dennoch ist ein Ausflug ins Ostseestadion (nicht DKB-Arena) zum amtierenden (ost)deutschen Meister und Pokalsieger immer empfehlenswert.
Hinweis: Auch für Eltern mit Kindern lohnt ein Besuch, da Kinder (bis 14) in dieser Saison nix zahlen.
Die Hinweise zur Geschichte des FC Hansa sind ja nicht ganz falsch, aber ohne viel Aufwand hätten sie richtiger sein können. 🙁
„Seine Ursprünge hat der F.C. Hansa Rostock im Erzgebirge. Die
Oberligamannschaft Empor Lauter wurde 1954 auf Beschluss von "oben" nach Rostock delegiert. "Unter dem Namen des SC Empor Rostock werden künftig die Oberligaspiele der bisherigen BSG Empor Lauter im Rostocker Ostseestadion ausgetragen", …“ http://www.fc-hansa.de/index.php?id=13
Willst Du Hansa an der Spitze sehen,
musst Du die Tabelle drehen..!
Ein schöner Artikel, gut geschrieben und macht Lust aufs Stadion. Auch wenn ich Fußball nichts abgewinnen kann. So ein Stadionbesuch hat schon was für sich. Danke für den Artikel und gern auch mehr davon. Denn Tobias kann es besser(t). 😉