Jeder weiß, dass es unsinnig ist, den ganzen Tag nur mit Lernen zu verbringen. Wer schon morgens um acht vor der Universitätsbibliothek Schlange steht, um einen der begehrten Carrels zu ergattern, der hat sich am Abend auch ein bisschen Abwechslung verdient. Hier ist die Übersicht für die kommenden Tage.
Erst wenn das letzte Skript durchexerziert, die letzte Monografie ausgelesen, der letzte Aufsatz eingeprägt ist, werdet ihr merken, dass es ganz einfach ist, in der Prüfung trotzdem alles falsch zu machen. Nicht so schlimm, denn im Zweifel kann man dank Zweitversuch immer noch einmal zurück auf Los ziehen.
Ganz so einfach sieht es derzeit beim Caspar-David-Friedrich-Institut nicht aus. Der Fachschaftsrat bangt um die Fortführung des Lehrstuhls „Theorie und Praxis“, der, wenn der derzeitige Inhaber Professor Ulrich Puritz in den Ruhestand geht, im nächsten Semester entgegen aller bisherigen Planung doch nicht mehr neu besetzt werden könnte. Als Zeichen des Protests findet am Freitag ab 13 Uhr mitten auf dem Marktplatz eine kleine Aktion statt. Dabei soll die Bevölkerung informiert werden, wie es zum 240. Geburtstag vom alten Caspar um die künstlerische Ausbildung in dieser Stadt steht. Solidarität mit den Betroffenen kann dann vor Ort per Unterschrift bekundet werden.
Mit Puritz auf Wolke F
In der Caspar David Friedrich Galerie läuft derzeit eine Ausstellung von Professor Puritz mit dem Titel „Prinzip WolkeF„. „So, wie Wind und Wetter aus Wasser und Feuchtigkeit kleinste Teilchen herauslösen können und aufsteigen lassen, so kann auch bildkünstlerische Praxis aus der alltäglichen Wirklichkeit – Punkt für Punkt, Linie für Linie, Zeichen für Zeichen – Beobachtungen, Ahnungen, Empfindungen und Wünsche herauslösen, in den Himmel über unserem derzeitigen Wissen tragen und dort sichtbar werden lassen.“ heißt es in der Beschreibung. Was genau dahinter steckt, lässt sich bei einem Künstlergespräch mit Puritz ergründen. Es beginnt am Freitag um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Die Ausstellung selbst läuft noch bis zum 30. März.
Nur ein Sonnabend aber drei Möglichkeiten
Die studierte Dichtkünstlerin Josepha Conrad steht schon seit fast zehn Jahren auf der Bühne, zuerst im Duett mit ihrem Bruder, dann als Solokünstlerin unter dem Pseudonym Susie Asado. Seit 2008 ist daraus eine Band entstanden, die schon mehrere Platten veröffentlicht hat. Benannt nach einem Gedicht von Gertrude Stein stehen sie für Indie-Folk, der herrlich eigentümlich und oft auch ein bisschen schief daher kommt. Derzeit touren sie mit ihrem neuen Album “Onward Aeropuerto” durch das Land und werden am Sonnabend in Greifswald zu Gast sein. Das Konzert beginnt um 20.30 Uhr in der Kulturbar.
Der BT 22 ist vor allem für elektronische Musik bekannt, doch allen Klischees zum Trotz soll am Sonnabend der erste Bandabend stattfinden. Zum einen wären da die seit einigen Jahren mit wechselnder Besetzung in Greifswald aktiven Five Aces, die mit Funk, Rock und Pop daher kommen. Dazu gesellt sich die Band quatremundo aus Rostock, bei denen es „neben tanzbaren Reggae- und Funkelementen verzerrte Postrock-Klänge und eingängige Texte auf die Ohren“ gibt. Los geht es um 20 Uhr, der Einlass ist bereits eine Stunde früher und der Eintritt beträgt drei oder vier Euro. Im März soll die Reihe mit Rock’n’Roll weitergehen.
Wer es gerne lauter und vor allem härter mag, der kann auf ein Neues im Klex auf seine Kosten kommen, denn zur gleichen Zeit beginnt dort das „Hardcoreweekend“. Gleich fünf Bands dieser Szene nehmen einen teils weiten Weg auf sich, um in Greifswald aufzutreten. Den Beginn machen die Rostocker Rise from Above, gefolgt von Choose Your Path und Front Check, beide aus der nordrhein-westfälischen Provinz. Am Sonntag geht es nach einem Kaffeekranz weiter, dann werden Five Minute Fall (Österreich) und Hopes (Tschechien) das Programm abrunden. Den kompletten Timetable gibt es hier. Für beide Tage kostet dieser Ausflug in die HC-Szene acht Euro, das sind gerade einmal 38 Cent pro Bandmitglied! Wenn euch ein Tag reicht, dann sind es sechs Euro.
Die Jungs von Choose Your Path haben auf Tour gerne eine kleine Aktion-Kamera dabei. Entstanden ist folgendes Video:
TresenLesen zum Wochenstart
Für die ruhigere Abendgestaltung nach dem Wochenende empfiehlt sich ab 21 Uhr ein Besuch im Café Koeppen, wo beim TresenLesen diesmal der Betreiber Hannes Rittig über „Kleine Lügen“ zu berichten weiß. Wer weiterhin auf der Suche nach längeren Ausflüchten aus dem monotonen Prüfungsalltag ist, sollte aufmerksam unsere Prüfungspausen-Reihe verfolgen.
Grafik: Jakob Pallus
Nur ein Freitag und so viele Möglichkeiten…
Wer Lust auf traditionelle irische Musik (live gesungen & gespielt) und stimmungsvolle Bilder der grünen Insel hat, der kommt Freitag ab 20 Uhr in der Stadthalle auf seine Kosten.
Daneben sind LEGE & LENA ab 20 Uhr im Café Koeppen live zu erleben. Sie präsentieren ein Valentinstagsspecial!
mehr Infos auf: kulturmodul.de
Moderation: Provokation