Zwischen Bibliothek und Schreibtisch, zwischen all den Prüfungen und Hausarbeiten ist es gut und wichtig, sich auch einmal eine Pause zu gönnen und den Kopf frei zu bekommen, um dann mit frischem Elan und neuen Ideen weiterzumachen. Über die gesamte vorlesungsfreie Zeit werden sich deshalb webMoritz-Redakteure aufmachen, um euch “Prüfungspausen” vorzuschlagen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Besuch im botanischen Garten?
Wer jetzt denkt, dass der Februar die falsche Jahreszeit hierfür ist, der hat im Grunde genommen natürlich völlig recht. Das Außengelände ist in der Tat zur Zeit eher wenig attraktiv, dafür locken die Gewächshäuser umso mehr. Betritt man den Gewächshauskomplex über den Eingang im hinteren Teil des botanischen Gartens in der Münterstraße, steht man zunächst in einem unspektakulären Vorraum. Ein Gaderobenständer, Topfpflanzen und Infomaterial, dass es über eine Kasse des Vertrauens zu erwerben gibt, wirken wenig einladend. Dies ändert sich, wenn man die nun unnötige Winterkleidung abgelegt und sich in die eigentlichen Gewächshäuser begeben hat.
Im ersten Teil werden Nutzpflanzen vorgestellt, zum Teil Obstgewächse, aber auch Spender für Seilfasern und ähnliches. Geht man weiter, wird es immer tropischer, mit dem Palmenhaus als Höhepunkt. In diesem sehr hohen, feuchtwarmen Gewächshaus wird unter Palmen stehend der Winter spielend vergessen. Besonders gut geht das an einem sonnigen, kalten Tag in Fensternähe, da die Sonne problemlos durch die Glasfronten und -dächer hineinscheinen kann.
Auch die Wasserpflanzen haben ihren eigenen Bereich mit zahlreichen Aquarien, allerdings merkt man gerade hier den Geldmangel der Universität, an dem auch der Garten zu leiden hat. Ein wenig frische Farbe und andere Schönheitsreparaturen könnten an vielen Stellen nicht schaden. Aber der botanische Garten ist eben primär eine wissenschaftliche Einrichtung und kein gestyltes Ausflugsziel. Dafür hat man auch überraschende Funde, wie die Ansammlung blühender Orchideen, die man in einem Verbindungsgang findet.
Für einen Tagesausflug ist der botanische Garten zumindest im Winter definitv das falsche Ziel, wer hingegen einfach einen kleinen Spaziergang im Warmen machen will und sich für ungewöhnliche Pflanzen begeistern kann, ist hier genau richtig.
Botanischer Garten der Universität Greifswald
Montag bis Freitag 9 bis 15.45 Uhr und am Wochenende von 13 bis 15 Uhr, der Eintritt ist an allen Tagen frei
Anfang März verlängern sich die Öffnungszeiten am Wochenende um eine Stunde bis 16 Uhr.
Veranstaltungen:
Am 23. Februar findet die letzte öffentliche Sonntagsführung in diesem Semester statt.
Der Garten befindet sich in der Münterstraße 2.
Fotos: Florian Bonn
"allerdings merkt man gerade hier den Geldmangel der Universität, an dem auch der Garten zu leiden hat"
Guter Artikel, jedoch ist der zitierte Fakt sehr einseitig und verzerrt. Vermutlich aus Unwissen.
Denn ein Teil der Gewächshausfläche wurde gerade völlig neu gebaut. Die Botaniker haben eher andere Prioritäten als wir Besucher. 😉
Außerdem muss man zwischen dem botanischen Garten an sich und den Gewächshäusern noch etwas trennen. In den Gewächshäusern wird ein Eintrittsgeld gerne gesehen. Der kostenlose Eintritt, hier im Infokasten beschrieben, bezieht sich nur aus die Außenanlagen.
Und wirklich Zeit hat sich der Autor anscheinend auch nicht genommen für diesen Ausflug. In den Gewächshäusern gibt es viel zu entdecken, was man so nicht vermuten würde.
Es ist schön, dass ein Teil der Häuser neu gebaut wurde, trotzdem könnten andere durchaus mehr Pflege gebrauchen und da merkt man halt, dass es früher an der Uni deutlich mehr Hausmeister gab, die sich um kleinere Schönheitsreparaturen gekümmert haben.
Und natürlich ist der Eintritt in die Häuser genauso frei wie in die Aussenanlagen. Im Eingangsbereich des Gewächshäusers hängt ein Sammelbehälter für Spenden, einen identischen findest du auch im Aboretum. Hieraus einen kostenpflichtigen Eintritt zu machen ist doch etwas weit hergeholt.
Und was man im Aboretum spannend findet ist halt relativ, nachtaktive Tiere stehen für mich da eher hinten an.
Wie kann es passieren, dass der einizg wirklich spannende Bewohner dieses Glaskastens keine Beachtung findet? Es ist der Pfeiffrosch! Sein Balzruf klingt wie ein Vogel – echt heavy! Da sehen die ganzen Riesenseerosen ziemlich grün dagegen aus.
Echte Journalisten sollte auch interessieren, was sich hinter den Palmenblättern verbirgt!
Och menno, warum verrätst Du alles? Wir könnten noch von den Vögelein erzählen, wenn wir schon dabei sind. 😉