Grafik: Jakob PallusKulturkompakt meldet sich aus den Weihnachtsferien zurück und lässt es im neuen Jahr in Greifswald eher ruhig angehen. Ordentlich abhotten kann man aber auch. Mit einer politischen Party, einem guten Kino Film und einem großem klassischem Konzert, dürfte für ein unterhaltsames Wochenende gesorgt sein. Einen Ausblick auf den Wochenstart gibt es obendrauf. 

Freitag 10. Januar

Im Kino kann man sich nun „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ anschauen. Schauspieler Ben Stiller, der auch Regier führte, spielt eine Figur namens „Walter Mitty“, die sich in Tagträume flüchtet, um dem ungeliebten Alltag zu entfliehen. Walter Mitty lebt alleine ein zurückgezogenes Leben. Seit Jahren arbeitet er schon im Fotoarchiv für das renommierte „Life!“ Magazin. Wegen wirtschaftlichen Turbulenzen und Umstruktierungen soll das Magazin aber nur noch online erscheinen und so läuft Walter Gefahr, seinen Job zu verlieren. Die letzte Print-Ausgabe des Magazins soll das Bild des bekannten „Life!“-Fotografen Sean O’Connell zieren, doch das Foto ist verschwunden. Walter nimmt seinen Mut zusammen und begibt sich für seinen Job und seine Liebe auf ein Abenteuer, das er sonst immer in seinen Tagträumen erlebt hat. Auf einer satirischen als auch philosophischen Art und Weise zeigt der Film, wie wendereich das Leben so ist und zeigt auf gekonnte Weise, dass die kleinen Erlebnisse oft doch eigentlich große sind.

Wer weniger Lust auf Leinwände hat, sollte um 19.30 Uhr im Theater Greifswald vorbeischauen. „Surrogates – Mein zweites Ich“ spielt im Jahre 2054. Dort leben die Menschen nahezu isoliert und verlassen ihre Wohnungen kaum noch. Humanoide Roboter, „Surrogates“, nehmen die Aufgaben der Menschen ferngesteuert wahr. So hat sich die Welt zu einer vermeintlich gefahrfreien Umgebung verändert. Doch eines Nachts kommt es anders: Zwei Surrogates werden vor einem Nachtclub zerstört. Der Vorfall wird schnell als herkömlicher Vandalismus eingestuft – als die FBI-Agenten Tom Greer und Jennifer Peters die Wohnungen der Benutzer aufsuchen, stoßen sie dort auf deren Leichen und damit auf den ersten Mordfall seit Jahren. Im Zuge der Ermittlungen entdeckt Greer eine Verschwörung. Sie veranlasst ihn, das erste Mal seit langer Zeit auf seinen Surrogate zu verzichten und selbst auf die Straßen zu gehen. Das Theater Vorpommern inszeniert dabei seine ganz eigene Version des Comic-Thrillers.

Wer lieber selbst tanzen möchten, kommt im Klex bei elektronischen Klängen zu seinem Recht. Die AG „Medizin und Menschenrechte“ lädt unter dem Motto „Tanzen ist ein Menschenrecht“ zum feiern ein. Die Einnahmen sollen einem indonesischen Bildungsprojekt und dem Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern zu Gute kommen. Auflegen werden dort die folgenden DJs mit den klangvoll Namen: Mazel Toph von auf jeden Derbe ( Hip Hop), Die heisse Braut (Balkan-Elektroswing), Mr. Moustache von Magic Moustache Gang (Balkan), Hamann & Flägel ( Deep House) und  SIVAS & Pusteflixx (tech House). Los geht es ab 22 Uhr und der Eintritt ist 3 Euro oder kann mit dem Würfel geworfen werden.

Und eine Geburtstagsfeier gibt es auch noch: Der offene Radiosender „98 eins“ feiert im TV Club sein neunjähriges Bestehen. Dazu gibt es diesmal Musik nicht nur per Funk sonder ganz direkt von der Bühne mit „Empire Escape“ aus Berlin) und „ME“ aus Melbourne (Video). Später sorgen die DJs Steffen Marquardt und DJ Dykohr für die richtigen Frequenzen. Eintritt ist ab 20 Uhr 7 und 5 Euro, ab Mitternacht kostet es nur noch 2 Euro.

Samstag 11. Januar

UniversitätsmusikdirektorHarald Braun

UniversitätsmusikdirektorHarald Braun

Am Samstagabend geht es im Dom St. Nikolei klassisch zu. Der aus etwa 90 Studenten bestehende Universitätschor wird mit der Unterstützung  der Neubrandenburger Philharmonie das „Paulus“ Oratorium des deutschen Komponisten der Romantik Felix Mendelssohn Bartholdy aufführen. Die musikalische Leitung hat Universitätsmusikdirektor Harald Braun inne. Beginn ist um 19 Uhr, mit dem Kauf einer Karte von 15 beziehungsweise 9 Euro unterstützt man auch die Weihnachtsaktion der Ostsee-Zeitung. Mehr Informationen gibt es hier.

Wem das zu leise ist, der braucht auch im Klex keinen Gehörschutz mehr:  hier spielen sich die Bands „Protection of hate“, „Weyland“ und „World is a Slaughtery“ mittels Hardcore und Death Metal die Seele aus dem Leib. Los geht es 22 Uhr, und ab 20 Uhr kann man es sich für 5 Euro schon einmal vor der Bühne bequem machen.

Montag 13. Januar

Am Montag kann man nicht nur Senat, StuPa oder den FSR wählen, das Studententheater lädt außerdem zu einem offenem Angebot namens ‚‚Wing it“. Es richtet sich an alle, die Spaß am Theater haben. Jeder ist willkommen und kann nach Belieben, ohne Kosten und ohne weitere Verpflichtungen teilnehmen. Wer Lust hat mitzumachen, kann um 20.15 uhr vorbeischauen. Während der Vorlesungszeit findet das Angebot wöchentlich statt.

Dienstag 14. Januar

Anlässlich der Finissage zur Ausstellung „Reiseandenken. Koeppens unbeschriebene Ansichtskarten“ diskutieren auf dem Podium Prof. Dr. Eckhard Schumacher (Leiter des Wolfgang-Koeppen-Archivs), Dr. Michael Lissok (Dozent für Kunstgeschichte) und Andrea Werner (studentische Mitorganisatorin der Ausstellung) im Koeppenhaus um 20 Uhr über die Zusammenhänge von Ansichtskarten, Reiseessays, Tourismus und dem Medium Radio. Ausschnitte aus Koeppens Radioessays und die Diskussionsrunde werden von radio 98eins live übertragen. Zu hören ist das Ganze auf 98.1 MHz in Greifswald und Umgebung sowie im Livestream auf 98eins.de.

Grafik: Jacob Pallus, Foto: Volker Schrader