„Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) soll das subjektive Sicherheitsgefühl in der Stadt erhöhen“, äußerte Ordnungsamtsleiter Steffen Winckler anlässlich der KOD-Vorstellung. Mit Jochen Kallfass und Tommy Seeger sind dies zwei Männer, die in der Stadt den ruhenden Verkehr überwachen, aber auch präventiv für die Einhaltung von Regeln sorgen sollen und das vor allem am Abend und am Wochenende.
Die beiden Männer, die seit 1. November Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind, wurden bislang intensiv geschult und legen noch im Dezember eine interne Prüfung ab. Sie erhalten andere Befugnisse, die über die von Politessen hinausgehen. Der 50-jährige Jochen Kallfass, der aus dem Schwarzwald kommt, war bereits einmal im Polizeidienst tätig. Sein jüngerer Kollege Tommy Seeger (23) ist ausgebildete Fachkraft für Schutz und Sicherheit und hat in diesem Beruf schon einige Jahre gearbeitet. Der KOD soll den ruhenden Verkehr überwachen (parkende Fahrzeuge), aber nicht die fließenden Verkehr. Folglich dürfte er beispielsweise keine Radfahrer anhalten, wenn sie unerlaubt durch die Fußgängerzone oder über Bürgersteige fahren. Weiterhin erfasst der KOD Ordnungswidrigkeiten, stellt Verursacher fest und informiert die zuständigen Behörden, damit diese schnell reagieren können. Dazu werden sie direkte Ansprechpartner für Bürger und Gäste sein, sowie eng mit der Polizei zusammenarbeiten.
Winckler: „Vollzugsdefizit begegnen“
Durch Strukturreformen bei der Polizei werde es laut Winckler auch Streichungen beim Personal geben. Damit könne die Polizei nicht mehr soviel Präsens in der Öffentlichkeit zeigen. „Eine Kommune muss vermehrt Aufgaben übernehmen, um dem verschärfenden Vollzugsdefizit zu begegnen“, begründete Winckler den Sinn des KOD, welcher allerdings keine Befugnisse der Polizei hat und keine „Subpolizei“ darstelle. In erster Zeit soll es bei Ermahnungen bleiben, später soll es auch Sanktionen geben. Unter anderem soll der Ordnungsdienst ein Auge auf Falschparker in der Innenstadt und in Wieck haben, die besonders Feuerwehr- und Rettungswege blockieren, gegen Ruhestörer vorgehen, aber auch dafür sorgen, dass vor allem im Sommer auf den Wiesen am Ryck und am Museumshafen Ordnung und Sauberkeit eingehalten werden.
Abschreckung durch Streifendienste
Aufgabe der Streifendienste sei es vor allem, für Abschreckung, beispielsweise zur Verhinderung von Graffitis, zu sorgen. Im Winter soll er auch kontrollieren, ob Wege von den Anwohnern von Schnee befreit werden. Sie verfügen auch über ein Dienstfahrzeug. Künftig ist der KOD auch per Handy für die Einwohner Greifswalds erreichbar, wenn es Probleme gibt. Für 2014 soll dazu parallel ein Beschwerdemanagementsystem eingerichtet werden, mit dem Bürger ihr Anliegen an die Stadt herantreten können. Der Kommunale Ordnungsdienst tritt mit einer eigenen Uniform auf, die sich von der Polizei unterscheidet. Auf dem Rücken steht „Ordnungsamt“ und vorne „Kommunaler Ordnungsdienst“.
Fotos: David Vössing
Was für ein überflüssiger Mist.
Bei der Jugendarbeit wird gespart und dafür ein "Kommunaler Ordnungsdienst" eingerichtet, der nicht etwa die Sicherheit der Stadt steigern soll sondern lediglich das "Sicherheitsgefühl"?
Ich frage mich wo da die Notwendigkeit besteht? Ist die Kriminalitätsrate in HGW so gestiegen das die Polizei dem nicht mehr hehr wird? Also ich hab nichts dergleichen mitbekommen, ich fühle mich nach wie vor sicher und brauche keine Pseudo-Polizisten die dieses Gefühl verstärken.
Mich würde aber wirklich mal Interessieren auf wessen Mist diese Idee gewachsen ist und wie viel das kostet?
Da die Herren sich auch um geparkte PKW kümmern, vermute ich sie sind kostenneutral. Und ich begrüße die Herren sehr. Weniger wegen einem Sicherheitsgefühl, dafür umso mehr wegen der Überzahl an Parkidioten, die Gehwege für Sonderparkzonen halten. Natürlich könnte man mehr Politessen einstellen, aber es geht hier eher um eine Neuausrichtung des Politessenjobs. Die Damen und Herren sollen langsam mehr Befugnisse bekommen als nur Parksünder zu notieren. Und das ist gut so. Wenn der Webmoritz das Fremdwort der Recherche kennen würde, könnte hier natürlich auch noch etwas über die Geschichte des vorherigen Ordnungsdienstes geschrieben werden. Das war ein Projekt für Langzeitarbeitslose. Die sind aber ständig mit Einkaufstüten und ansonsten eher lustlos durch die Gegend spaziert. Ich erinnere mich an einen Typen, der im Sommer mit typischer Copsonnenbrille in Sprich mich nicht an Manier durch die Stadt lief.
Dieser Ordnungsdienst ist leider sowas von nötig in Greifswald.
Bürgerservice nannte sich das offenbar gescheiterte Projekt. Eingeführt im Jahre 2007 mit viel Selbstlob von Stadt und Hofberichterstattern.
http://www.greifswald.de/uploads/media/13_vom_13….
Da ist ein Foto drin. Der Typ ganz rechts war der mit der schrecklichen Sonnenbrille. ;9