Homosexualität im Fußball ist ein Thema, über das nicht oft gesprochen wird. Die Ursachen lassen sich sowohl in den gesellschaftlichen Verhältnissen als auch in der Eigenart des Fußballs als „echter Männersport“ finden. Über das Problem will der Soziologe Jan Tölva am kommenden Mittwoch informieren und diskutieren. Dass schon viele Veranstaltungsflyer zerrissen wurden zeigt, wie sehr das Thema einige bewegt.
Ein Fußballspieler küsst einen anderen. Das ist nicht selbstverständlich. Es gibt Menschen, die sich daran stören und das auch zeigen. Als Homophobie im Fußball beschreibt die Wikipedia „die Ablehnung und Abwertung von Homosexualität durch Mitspieler, Funktionäre oder Zuschauer“. Homophobie kann zur Ausgrenzung oder zum Ausschluss von homosexuellen Spielern führen oder dazu, dass Spieler aus ihrer Homosexualität ein Geheimnis machen.
Referent der Veranstaltung ist Jan Tölva. Er ist freier Journalist und Soziologe aus Berlin und schreibt dort unter anderem für die taz , Jungle World oder Neues Deutschland. Fußball und Fankultur zählt er zu seinen Schwerpunkten. Vorträge mit dem Schwerpunkt Homophobie im Fußball hat er schon in anderen Städten gehalten. Tölva will versuchen, „ein wenig Licht zu bringen in die Zusammenhänge von Homophobie, Männlichkeitsbildern, Gesellschaft und Fußball“, wie der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) beschreibt. Neben einer Erläuterung der Geschichte der Homophobie wird er auch die aktuelle Lage auf den Fußballplätzen der Republik problematisieren.
Die Veranstaltung wird neben dem AStA vom Präventionsrat der Stadt, vom Studentenwerk und vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung finanziell unterstützt. Beginn ist am Mittwoch, 27. November ab 18 Uhr im Hörsaal 2 des Audimax.
Artikelbild: Tennis Borussia Berlin, Aktive Fans – „Fußballfans gegen Homophobie“ – User: Fare network via Flickr, Foto: Simon Voigt