„Eigentlich habe ich es nie bereut, meiner Heimatstadt Greifswald die Treue gehalten zu haben. Ein wunderschöner Ort zum Leben und zum Arbeiten“ – mit diesen Worten trug sich Michael Hecker, Professor für funktionelle Genomforschung, in das Goldene Buch der Stadt Greifswald ein. Damit wurde heute der Mikrobiologe für seine langjährigen Verdienste um Universität und Hansestadt geehrt.
Hecker leitete über viele Jahre als Direktor das Institut für Mikrobiologie und zählt zu den international bedeutendsten und erfolgreichsten Forschern der Universität Greifswald. Nächstes Jahr geht er in den Ruhestand. „Seit vielen Jahren ist mir bewusst, welch einzigartigen Beitrag Sie für die Forschung – insbesondere für die funktionelle Genomforschung, aber auch für die Ernst-Moritz-Arndt-Universität insgesamt – geleistet haben. Damit haben Sie den wissenschaftlichen Ruf unserer Stadt auf nationaler und internationaler Ebene entscheidend gestärkt“, würdigte ein sichtlicher stolzer Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) den Wissenschaftler. Auch schätze er, dass er bei jeder Konferenz seine Heimatstadt Greifswald herausstelle, der er trotz Wünschen aus anderer Universitäten treu geblieben sei.
Kanzler Flieger hebt Heckers „ungeheure wissenschaftliche Produktivität“ hervor
„König hat gewürdigt, dass wir Greifswald in die Welt bringen“, verwies Hecker gegenüber dem webMoritz auf 30 bis 40 Vorträge, die er und Mitarbeiter seines Instituts jährlich halten und ergänzte, dass König die erste Person sei, die ihm gratuliere, wenn er (Hecker) wieder Millionenbeträge für Sonderforschungsbereiche nach Greifswald hole. Die Würdigung sieht Hecker als „wesentlichen Ausdruck des Miteinanders zwischen Stadt und Universität“. „Die Universität freut sich, dass die ungeheure wissenschaftliche Produktivität von Prof. Hecker, die unter anderem zur erfolgreichen Einwerbung von Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft und zur Bewilligung eines vom Bund mitfinanzierten Forschungsbaus geführt hat, von der Stadt Greifswald mit der Eintragung in das Goldene Buch gewürdigt wird“, äußerte Uni-Kanzler Dr. Wolfgang Flieger, der bei der Eintragung die Universität vertrat.
An der Universität leitet Hecker das Zentrum für Innovationskompetenz (ZIK) und konzentriert sich auf die funktionelle Genomforschung, welche vom Bundesforschungsministerium gefördert wird. Im Rahmen dieses Zentrums sollen unter anderem neue Diagnose- und Therapieverfahren für bislang unheilbare Krankheiten entwickelt werden. Von 1995 bis 2001 war Hecker Präsident beziehungsweise Vizepräsident der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie. Vor fünf Jahren wurde er zum Vorsitzenden der „Bacteriology and Applied Microbiology Division“ (BAM) gewählt, einer der weltweit größten Wissenschaftsvereinigungen von über 100.000 Mikrobiologen.
Bereits mit „Greifswald Research Award“ ausgezeichnet
Bereits Anfang Mai diesen Jahres wurde Hecker für sein Lebenswerk mit dem „Greifswald Research Award“ ausgezeichnet, einem Preis für herausragende Leistungen in angewandter Forschung, der erstmals vergeben wurde. In seinen Forschungen widmete sich Hecker den Stoffwechselwegen von verschiedenen Bakterien und suchte den Transfer zu biotechnologischen Anwendungen. Außerdem forscht er zu Infektionserregern, die nicht mit Antibiotika bekämpft werden können (Antibiotika-Resistenz).
Fotos: David Vössing
Na endlich wird er mal von der Stadt gewürdigt.