Die Bauarbeiten beim Umbau der Alten Post zum Stadthaus – auch Technisches Rathaus genannt – sind im vollen Gange. „Wir sind im Plan, wenn nichts außergewöhnliches mehr passiert“, zeigte sich Bausenator Jörg Hochheim (CDU) bei einem Besichtigungstermin optimistisch, dass die Bauarbeiten wie geplant bis zum 31. März abgeschlossen werden können und dann die Übergabe an die Stadt erfolgt.
Nur bei den Außenanlagen wollte er sich nicht festlegen, da sie sich zwar witterungsbedingt verzögern könnten, was aber keinen Einfluss auf den vorgesehenen Umzugstermin habe. Kostenmäßig bewegt sich die Stadt aktuell 60.000 Euro unter dem Plan, jedoch gibt es auch noch Risiken im sechsstelligen Bereich, sodass die Gesamtkosten von 12 Millionen Euro noch überschritten werden könnten.
Der Umzug der rund 230 Mitarbeiter in das ehemals Kaiserliche Postamt von 1895 und die drei Neubauten, die zusammen etwa über eine Fläche von 6.000 Quadratmeter verfügen, soll bis zum Sommer 2014 erfolgen. Es ist schon öfters zu Verzögerungen mit dem Bauprojekt gekommen, unter anderem weil sich die Stadt vom Sanierungsträger BauBeCon trennte. Der Grund war, dass ein ehemaliger BauBeCon-Mitarbeiter eine Unterschrift des Oberbürgermeisters Dr. Arthur König gefälscht hatte, um an Geld aus dem Sanierungsvermögen zu kommen. Anfang 2013 war von einer Fertigstellung bis Jahresende der Rede, nach derzeitiger Planung wird als Termin Ende März 2014 genannt. Die Umzüge beginnen dann ab Mitte April. Zunächst ziehen die EDV-Abteilung vom Gorzberg und dann das Ordnungsamt aus der Spiegelsdorfer Wende um. Darüber hinaus gibt die Verwaltung ihre Standorte in der Gustebiner Wende, im Mendelejewweg und in der Baderstraße auf. Grund ist, dass in diese Gebäude teilweise das Finanzgericht einzieht und sich die Stadt Mietkosten sparen will.
Die Bauarbeiten beim Umbau der Alten Post zum Technischen Rathaus sind in vollem Gange. Im Neubau Haus 1 (Rakower Straße) ist die Außenfassade bereits fertig gestrichen. In allen drei Neubauten wurden Fußbodenheizungen verlegt, Estrich- und Putzarbeiten sind fast abgeschlossen. Im Altbau sind die Zimmerer weitgehend fertig und die Malerarbeiten haben bereits begonnen. Durch die eingebaute Winterbaubeheizung kann auch trotz Frost im Winter weitergearbeitet werden. Im Eingangsbereich ist eine Glasrampe vorgesehen, durch welches man später Mosaike an Böden und Decken von 1885 erkennen soll.
Höhere Kosten nicht ausgeschlossen
Nach Aussage von Projektsteuerer Olaf Poschmann (ipc Dr. Talkenberger GmbH, Rostock) seien aktuell 96 Prozent der gesamten Bauleistung abgeschlossen. Daher zeigte er sich auch optimistisch, dass der Altbau und die drei Neubauten im Sommer 2014 bezogen werden können. Auch das Budget für das gesamte Projekt werde derzeit nicht überschritten. Vielmehr lägen die Kosten beim derzeitigen Vergabestand etwa 60.000 Euro unter dem geplanten Budget. Der Unterschied war aber auch schon einmal größer, lag zu Jahresbeginn beispielsweise bei 440.000 Euro Unterschreitung. Allerdings gebe es derzeit noch einige Risiken innerhalb des Bauprojektes, die das Budget erhöhen könnten. So fordern die Planer von der Stadt weitere 200.000 Euro, was die Stadtverwaltung allerdings abgelegt hat. Weiterhin wurde bei Arbeiten an den neuen Grundleitungsanschlüssen festgestellt, dass das Mauerwerk im Erdreich statt einschalig doppelschalig ist, wodurch die vorgesehene Abdichtung verändert werden muss. Hier könnten weitere Mehrkosten entstehen.
Fotos: David Vössing