Polenmarkt13_Plakat_A0 Greifswald ist im Ausnahmezustand, denn der polenmARkT öffnet vom 14. bis 23. November 2013 seine Pforten. In nur neun Tagen soll der Facettenreichtum von Polen dargestellt werden. In musikalischen, literarischen und künstlerischen Darstellungen wird dieser dem Greifswalder näher gebracht. Viele bekannte polnische Persönlichkeiten geben sich dabei in Greifswald die Ehre. Denn das Festival ist eine konstante Größe im Greifswalder Kulturkalender.

Schon zum 16. Mal findet in  Greifswald der polenmARkT statt. Die heutige Größe und Bekanntheit des Festivals war aber nicht immer so. 1997 rief das Akademische Auslandsamt den ersten Kulturabend im Slawistenkeller „Tschaika“ ins Leben. Durch steigende Begeisterung und einem immer größer werdenden Strom aus Studenten der Slawistik und der unterschiedlichen ERASMUS-Programme, wuchs das Projekt zu einem festen Ereignis in Greifswald heran. Mit Fördergeldern und großem Engagement der Mitglieder wurde der Verein polenmARKT e.V. gegründet, der dieses Festival ausrichtet.

Schlagzeug und Streicher eröffnen den 16. polenmARkT

Eröffnet wird das diesjährige Festival am Donnerstag, dem 14. November 2013, um 17 Uhr im Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg. Eine weitere Veranstaltung am Donnerstag ist „A Gambler’s Hand“ von Sean Noonan & Streichorchester. Mit seinem Schlagzeug sitzt Sean auf der Bühne. Um ihn herum sitzen vier Personen mit Geige, Bratsche und Cello. Zusammen erzählen sie musikalisch die Geschichte eines irischen Spielers, der hinter einer Mauer gefangen gehalten wird. Dabei spielt das Schlagzeug eine tragende Rolle und ist nicht, wie bei klassischen Rockbands, nur der Begleiter des Stücks. Wenn ihr nun auch wissen wollt, ob das Stück ein Happy End hat und wie sich Streicher mit einem Schlagzeug kombinieren lassen, dann solltet ihr um 22 Uhr im St. Spiritus sein. Der Eintritt kostet fünf Euro.

Ein besonderes Highlight werden beim Festival die Auftritte von Klezmer Alte Zachen und kIRk sein. Beide Bands sind in Polen Berühmtheiten im Musikgeschäft. Am Freitag, 15. November, spielen um 20 Uhr Klezmer Alte Zachen im IKuWo. Eine Woche später, 23. November, spielen dann kIRK auf der selben Bühne. Wenn ihr euch lieber für Film und Fernsehen interessiert, dann solltet ihr zur polnischen Kurzfilmnacht gehen. Diese findet am Sonntag und Montag, den 17/18. November 2013, im Cinestar statt. Dabei werden die verschiedensten Filme von der ältesten polnischen Kunstakadmie gezeigt. Aber nicht nur in Gebäuden werden die Greifswalder den polenmARkT erleben, sondern auch auf den Straßen. Angekündigt sind für Samstag, 16. November 2013, um 12 und 14 Uhr „Performances“ auf dem Marktplatz beziehungsweise auf der Europakreuzung. Was dort passieren wird, bleibt abzuwarten.

Für jeden was dabei

Für alle Literaturbegeisterten unter euch: Im Koeppenhaus findet am 22. November 2013 die Lesung „Auf offener Straße“ von Daniel Odija statt. Er erzählt die Geschichte von den Bewohnern einer fiktiven Langen Straße. Der eine züchtet angeblich Krim-Tauben, ein kleines Mädchen sammelt wiederum Flaschen und Altpapier, um zu überleben. Odija schreibt über die Menschen, die am Rande der Gesellschaft in Polen leben. Am 22. November liest er ab 20 Uhr selbst aus seinem Buch. Der Eintritt kostet drei beziehungsweise fünf Euro.

Die Festivalbesucher werden auch zu mehreren Ausstellungen oder Vernissagen eingeladen, so zum Beispiel über „Displaced Persons“ in Lübeck oder über „Stettins bewegte Geschichte: 1933-1992“. Am 20. November um 18 Uhr stellt sich im Koeppenhaus die Frage „Trennt die Politik der Erinnerung Polen und Deutsche?“ Diese Podiumsdiskussion wird von mehreren deutschen und polnischen Experten geführt. Natürlich wird alles simultan übersetzt.

Nach neun Tagen findet das Festival seinen Ausklang am 23. November 2013  um 23 Uhr im IKuWo. Vorher wäre es aber gut, nochmal im St. Spiritus vorbei zu schauen. Dort spielen ab 20 Uhr Klezmafour. Und dann heißt es wieder: „Auf Wiedersehen polenmARkT. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder.“ Aber bevor es soweit ist, schauen wir zurück auf den letzten polenmARkT und feiern vor allem den diesjährigen.