nazidemoAm Jahrestag des von den Nationalsozialisten inszenierten Pogroms, welches am 9. November 1938 stattfand, hat die NPD zu einem Aufmarsch in der Kleinstadt Friedland aufgerufen. Hintergrund der Aktion soll die Unterbringung von bis zu 80 Flüchtlingen ins dortige Aufnahmelager und der Umbau eines Wohnblocks in ein Asylheim sein. Unter den Flüchtlingen befinden sich viele Syrer.

Als Gegenreaktion hatten die Friedländer das Bündnis „Friedland – friedliches Land“ organisiert. “Wir sind sehr verärgert über die Provokation der NPD und wollen uns das nicht gefallen lassen“, äußerte sich Wilfried Block Bürgermeister von Friedland in einem Interview mit dem Nordkurier. Nach einem Gebet am vergangenen Montag zogen sie zur Ruine der Nikolaikirche. Am 9. November 1938 brannten im „Dritten Reich“ viele jüdische Synagogen, Friedhöfe wurden zerstört und hunderte Juden kamen in den Novembertagen ums Leben.

Der Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern trat in Bezug auf den NPD-Aufmarsch dafür ein, die Lebensbedingung der Flüchtlinge zu verbessern. “Wir fordern die sofortige Abschaffung der Residenzpflicht, zumindest für Kinder und Jugendliche und deren Eltern, und der Unterbringung in Sammelunterkünften“, appellierte Jens Borderl, Vorstandssprecher des Landesjugendrings an die Landesregierung.

Parallel zur NPD-Demo haben nun mehrere antirassistische Initiativen unter dem Bündnis „Rassist_innen stoppen! – Solidarität mit Flüchtlingen“ am 9. November zum Gegenprotest aufgerufen. Im IKuWo wird dazu am morgigen Donnerstag um 19 Uhr eine Info-Veranstaltung stattfinden.

Der AStA Greifswald wird einige kostenlose Busplätze für Studierende zur Verfügung stellen. Wer Lust hat, sollte sich mit seiner Uni-Mailadresse spätestens bis zum Freitag um 16.00 Uhr, unter bildung@asta-greifswald.de, anmelden. Die Abfahrtszeiten werden dann am Vormittag bekanntgegeben.

Foto: Gabriel Kords (Archiv)

Um 21:20 Uhr fanden einige formale Korrekturen an diesem Artikel statt, dabei wurde auch die Überschrift geändert.