Boat_People_at_Sicily_in_the_Mediterranean_SeaMit einer landesweiten antirassistischen Demonstration wollen verschiedene Gruppen am Samstag in Rostock auf die schlechte Lage von Flüchtlingen aufmerksam machen. Unter dem Motto „Refugees Welcome – Solidarität mit Flüchtlingen“ rufen verschiedene Gruppen dazu auf. Los geht es in Rostock ab 14 Uhr am Saarplatz. Wer von Greifswald anreisen möchte, kann sich beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) melden und bekommt die Fahrtkosten erstattet.

Ein Leben in Isolation und Abschottung, zu sehr überwacht, so fühlen sich die meisten Flüchtlinge nach Ansicht der Demo-Organisatoren. Die Asylbewerber bekommen teilweise nur Nahrungsmittelscheine anstatt Geldauszahlungen und dürfen in einigen Bundesländern wie Bayern auch ihren Landkreis nicht verlassen (Residenzpflicht). Teilweise sind sie auch Hetze ausgesetzt oder Bürgerinitiativen protestieren gegen die Eröffnung neuer Flüchtlingsheime, beispielsweise in Güstrow, Torgelow, Eggesin oder Blankensee, wie die Antifa Rostock schreibt. Im August gab es auch Proteste gegen ein Flüchtlingsheim in Berlin-Hellersdorf, an welchen auch Neonazis beteiligt waren. „Die Demonstration setzt sich für eine menschenwürdige Willkommenskultur und Flüchtlingspolitik, sowie für ein tatsächliches Recht auf Asyl ein. Auch soll die Demonstration Betroffene von jedwedem Rassismus unterstützen und stärken. Daher rufen wir alle Studierenden auf, ihre Stimme zu erheben und friedlich gegen Rassismus zu demonstrieren“, heißt es vom AStA. Dazu gehört auch die Abschaffung der Residenzpflicht, damit sich Flüchtlinge freier bewegen können.

AStA-Referent Benjamin Schwarz meint, dass sich Europa nicht abschotten dürfe.

AStA-Referent Benjamin Schwarz meint, dass sich Europa nicht abschotten dürfe.

Tragödien im Mittelmeer

Aktuell wiederholen häufen sich Nachrichten über Unfälle im Mittelmeer, wo schon mehrere überfüllte Boote gekentert sind und bis zu 400 Flüchtlinge starben. Sie verlassen ihre Heimatländer in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft in Europa. Viele Deutsche sehen allerdings die Gefahr, dass sie das deutschen Sozialsysteme „ausbeuten“ wollen. Entsprechend trifft Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auch einen Nerv mit seiner Ablehnung der Aufnahme weiterer Flüchtlinge. Auch hier will die Demonstration in Rostock ansetzen. „Jeder Mensch soll die gleichen Rechte haben. Sie sollen sich auch integrieren, jedoch wird ihnen ein Sprachkurs und eine Arbeitserlaubnis verwehrt“, bemängelt Benjamin Schwarz, AStA-Referent für Hochschulpolitik. Er persönlich meint, dass sich Europa nicht abschotten könne: „Es ist nicht in Ordnung, dass die Flüchtlinge nicht nach Europa einreisen dürfen.“

AStA sponsort Fahrtkosten

Wer nun an der Demonstration teilnehmen möchte, kann sich bei asta_bildung@uni-greifswald.de melden. Der AStA stellt bis zu zehn MV-Tickets für je fünf Studierende zur Verfügung, um die Demonstration in Rostock zu unterstützen. Die weiteren Information über den Verlauf erhaltet ihr per Antwortmail. Es ist damit zu rechnen, dass der Zug um 11:19 Uhr ab Greifswald genommen wird.

Fotos: Vito Manzari via flickr/Wikipedia (Artikelbild), Johannes Köpcke (Schwarz)