Diesmal wird das Kulturkompakt von der Interkulturellen Woche geprägt. Der Fokus wird auf Migration und Asyl liegen. Die Ausgehmöglichkeiten zu diesem Thema wären ein Freiluftkino, eine Galerie oder eine Buchvorlesung. Natürlich wird es auch fernab davon auch noch andere Veranstaltungen geben.
Ausstellung am Mittwoch
Was tun Migranten, um auf Arbeitmarkt als integriert zu gelten? Warum ist man überhaupt nach Deutschland gekommen? Welche Hürden und Leidenswege mussten überwunden um das Heimatland zu verlassen? Diese und andere Fragen, versucht die Ausstellung „Wir gehen unseren Weg – Migrantinnen und Migranten auf dem deutschen Arbeitsmarkt“ im Dom St.Nikolaus zu beantworten. Dabei werden auf 20 Porträts je 10 Migrantinnen und Migranten aus Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt gezeigt. Bei wem das kein Intresse geweckt hat, dem soll gesagt sein, dass der Eintritt frei ist. Also, Vorbeischauen schadet nicht. Die Ausstellung läuft bis zum 11. Oktober und wird vom iQ Netzwerk Mecklenburg-Vorpommern veranstaltet.
Donnerstag: Beitz-Vernissage und Open-Jam
Berthold Beitz gebürtiger Vorpommer, der Ende Juli verstarb, galt als größter Förderer der Stadt Greifswalds und der Region. Der PhotoclubNord Greifswald folgte dazu fotografisch den Spuren seines Lebens und seiner Einflüsse in der Region. Dabei fiel der Blick auf die frühen Jahre Berthold Beitz, sowie seiner später gefördeten Projekte in Vorpommern. In der kleinen Rathausgallerie um 19 Uhr stattfindenen Vernissage, wird hierbei auch die Fotoaustellung „Berthold Beitz – Spuren in Vorpommern“ eröffnet. Bis zum 8. November 2013 werden die Fotos zu bestaunen sein.
Und wieder lädt das Klex zum Open-Jam ein. Um 21 Uhr kann jeder, der grad nach neuen Impulsen für das Musizieren sucht oder einfach nur altbewährtes zum Besten geben möchte, zum 35.Open-Jam vorbeikommen. Damit E-Guitare / -Bass und anderes auch gut zu hören sind, kann auch für Verstärkung gesorgt werden. Für den Gesang wird ein Mikro bereit stehen. Für weitere Verstärkung die benötigt wird, sollte vorher Bescheid gegeben werden. Zuhörer sind auch erwünscht.
Mit ihrem neuen Album Kodiak im Gepäck tourt die kanadisch-schweizerische Doppelbürgerin Rykka durch Deutschland. Am 26. September wird sie auch in Greifswald in der Kutlurbar um 21 Uhr auftreten. Das Rockstarmagazin (CH) lobte ihr Album: “Tanzbare, laute E-Gitarren und Synthesizer mit treibenden Drums. Alt-Pop, der jugendlich ist und Spaß macht, mit der richtigen Prise erwachsener Reife“.
Freitag: Hauswände werden zur Projektionsfläche
In Polen wird für den Beruf Bildender Künstler eine akademische Ausbildung vorausgesetzt. Dafür freut sich die polnische Gegenwartskunst weltweit über den Ruf eines besonders hochwertigen und zugleich kühnen und innovativen Charakters. Die Greifswalder Kunsthalle „Pommernhus“ pflegt seit vielen Jahren mit den Stettiner Bildenden Künstlern einen freundschaftlichen Austausch. Dazu werden in diesem Jahr vier renommierte polnische Künstlerinnen im Pommernhus ihre neuesten Werke präsentieren. Die Vernissage fand schon am 18. September statt. Die Austellung wird aber noch bis zum 10. November laufen.
Am 27. September unter hoffentlich gutem Wetter werden die Greifwswalder Hauswände am Marktplatz um 20.45 Uhr zu Projektionsflächen werden. Kurzfilme und Filmausschnitte beleuchten das Zusammenspiel von Migration, Gesellschaft und Kultur. Sie werfen Fragen auf und machen nachdenklich. Es wird auch zur Diskussion eingeladen. Für einen interessanten Meinungsaustausch ist also vorgesorgt.
Und am Samstag?
Studenten der Alfred-Schnittke-Akademie International zeigen im Kulturhaus Steinfurth (Karlsburg bei Züssow) um 19 Uhr eine Performance voller Gesang, Spielfreude und Tanz. In dieser geht es um eine mechanische Puppe, die von einer Welt träumt, in der es Freudentropfen regenet. Der mutige Kapitän Jay besiegt ein Ungeheuer und Hexen tanzen in der Walpurgisnacht. Neben den Bühnengeschichten möchten die Studenten auch zeigen, was oft „unerhört“ bleibt: das Üben und Lernen, die individuelle Entwicklung und die gegenseitige Unterstützung. Eintritt ist ab 18 Uhr und kostet 12 Euro.
Wer am Samstagabend lieber in Greifswald bleibt, kann mit Martin Horváth im Cafe Koeppen vorlieb nehmen, der aus seinem Debüt Roman „Mohr im Hemd“ oder „Wie ich auszog“ um 20 Uhr lesen wird. In seinem Buch erzählt er die Geschichte Alis, der sich im Wiener Asylantenheim zum Retter der Welt ausrief, um seine Mitinsassen von ihren Ängsten und Albträumen zu befreien. Seine Wunderwaffe dabei ist die Kunst des Erzählens, mit der er mit beißendem Spott und subversivem Humor bewaffnet zur täglichen Weltrettung antritt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung meint: “Sein Debüt überzeugt, weil man eine realistische Geschichte liest, die unangenehme Themen unverschleiert anspricht.“ Der Eintritt kostet 2 Euro.
Update:
Wem weder eine Aufführung noch eine Buchvorlesung was ist, sollte unbedingt um 21 Uhr bei der Kulturbar vorbeischauen. Dort wird die aus Ontario Kanada stammende Indie Folk Band The Burning Hell auftreten. Berühmt geworden ist die Band wegen ihrer skurrilen Songtexte, die trotz ihrer grotesken Inhalte auch Freude und Wärme verspüren. Vor allem wenn diese mit der Baritonstimme vom Lead Singer Mathias Kom gesungen werden.
Grafik: Jacob Pallus
Für den Samstag würde ich The Burning Hell empfehlen, die in der Kulturbar spielen. Und das Theater Vorpommern hat am Sonntag die erste Premiere …
Danke! The Burning Hell hab ich hinzugefügt 🙂