klex-240x306-carsten_schoenebeckDas Jugendzentrum Klex darf sich momentan kaum Hoffnungen auf eine Sanierung durch die Stadt machen. Stadtkämmerer Dietger Wille (CDU) hält dies „bei derzeitiger Lage für nicht finanzierbar.“ Nach derzeitigem Stand droht der Stadt Greifswald im Haushalt 2014 ein Defizit von 12 Millionen, welches sich in den nächsten Monaten noch deutlich reduzieren soll.

Der verabschiedete Haushalt 2013 sah ein Defizit von 6,5 Millionen Euro vor, während sich nachträglich für 2012 sogar ein Überschuss von 2,3 Millionen Euro ergab. „Wir rechnen lieber wie ein vorsichtiger Kaufmann“, äußerte Oberbürgermeister Dr. Arthur König in einem heutigen Pressegespräch, sodass Einnahmen eher niedriger und Ausgaben eher höher angesetzt würden. Es sei eine große Herausforderung, von dem Defizit von 12 Millionen Euro herunterzukommen, fuhr König fort, der den Haushalt für ambitioniert und anspruchsvoll hält.

In den nächsten zwei Monaten sind noch deutliche Änderungen zu erwarten, machte Stadtkämmerer Dietger Wille deutlich, da die Haushaltsberatungen in den Ausschüssen begonnen haben. Eine genaue Zahl für einen Fehlbetrag wollten sie noch nicht nennen. Jedoch betonte Wille, dass die Stadt von einer steigenden Einwohnerzahl bei Zuweisungen von Bund und Land und durch höhere Steuereinnahmen profitiere, die auch für den Haushaltsüberschuss 2012 sorgten. Jedoch drohten auch Ausgabensteigerungen, beispielsweise bei der Kreisumlage.

Stadt will mehr investieren

Stadtkämmerer Dietger Wille machte dem Klex keine Hoffnungen auf eine (schnelle) Sanierung.

Stadtkämmerer Dietger Wille machte dem Klex keine Hoffnungen auf eine (schnelle) Sanierung.

Die Stadt will 2014 insgesamt 16,25 Millionen Euro investieren, 2015 sind etwa 19,3 Millionen Euro geplant, beispielsweise für die Sanierung von kommunalen Gebäuden und Straßen, während die Gesamtausgaben jährlich bei etwa 100 Millionen Euro liegen. Die Mitteln fließen unter anderem in den Eigenanteil von 10 Millionen für die Sanierungsinvestitionen in der Innenstadt. „Dies unterstreicht, dass Greifswald investieren kann“, betonte König. Aktuell steht die Stadt mit 44,5 Millionen Euro für Investitionskredite bei Banken in der Kreide, die teilweise auch Laufzeiten von über zehn Jahren haben.

Unberücksichtigt bei dem Geldeinsatz bleibt das Klex. Letzte Woche besuchte der Sanierungsausschuss die Jugendhäuser Klex und Pariser. Damit seien aber nicht automatisch Hilfszusagen verbunden, warnte Wille, sodass auch Enttäuschen aufgrund geweckter Erwartungen möglich seien. Auch einige Sporthallen benötigten eine Sanierung, die jedoch momentan nicht möglich seien. Die Bürgerschaft entscheidet  letztendlich, was saniert wird und was nicht. Im Dezember soll der Haushalt verabschiedet werden.

Bereits in diesem moritzTV-Beitrag über die Besichtigung des städtischen Sanierungsausschusses vom 22. August zeigte sich, wie ungewiss die Zukunft vom Klex ist:

Fotos: Carsten Schoenebeck (Klex), David Vössing (Wille) alle Archiv

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