UBahn_MiGowa_via_FlickrGreifswald als Weltstadt? – da darf natürlich das passende Nahverkehrsnetz nicht fehlen, dachte sich ein Geographie-Student. Er entwickelte einen Plan für fünf S- und acht U-Bahnlinien für die Hansestadt plus Umland. Am Sonntag startet ab 18 Uhr auf dem Marktplatz eine technischen Fahrradtour durch Greifswald und Umgebung, bei der die wichtigsten Details des Metrosystem erläutert werden sollen.

„Ich wollte beweisen, dass so etwas auch in Greifswald geht“, betont Frederik Greguletz seine Motivation gegenüber dem webMoritz, das Liniennetz zu entwerfen. Natürlich wirken die Planungen überdimensioniert für Greifswald mit seinen rund 60.000 Einwohnern. Nicht einmal die Stadt Rostock mit 200.000 Einwohnern verfügt über eine U-Bahn. Entsprechend formuliert Frederik, dass „vollfunktionale S- und U-Bahn-Systeme ein typisches Merkmal der Millionenmetropolen der Moderne geworden sind“. Passt eher nach Hamburg oder Berlin, denkt man sich da.

„Mit der Hansemetro wird der mutige Versuch unternommen, ein derartiges Nahverkehrssystem auch für periphere, dünn besiedelte Regionen zu installieren“, ergänzt Frederik, der damit den motorisierten Individualverkehr dauerhaft verdrängen will. Entsprechend erreichen die Ausläufer der S-Bahn auch die Städte Wolgast, Anklam, Demmin und Stralsund. „Ziel ist es, die ökologische, ökonomische und soziale Überlegenheit des Transportmittels Schienen gegen die des motorisierten Individualverkehrs zu beweisen“, äußert Frederik abschließend.

Bei der 1. Technischen Fahrradtour am morgigen Sonntag sollen laut der Metro Greifswald Details des Systems „adäquat erläutert, erklärt und beschrieben werden.“ Schwerpunkte werden die abgeschlossene Endplanung des westlichen Abschnitts der U3 und eine mögliche Verlängerung der U8 sein. Treffpunkt ist um 18 Uhr auf dem Marktplatz in der Greifswalder Innenstadt.

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Ganz ernst scheint die Idee nicht zu sein, wie sich jeder wohl denken mag. Über mögliche Baukosten ist nichts bekannt, außer, dass sie wahrscheinlich in den mehrstelligen Millionenbereich gehen dürften, wenn man an die ganzen U-Bahn-Tunnel denkt. Als Beispiel: Allein die 2008 eröffnete Unterführung am Bahnhof hat 22 Millionen Euro gekostet. Frederik ist auch durch andere Ideen bekannt. So nahm er im letzten Sommer an einem Trampwettbewerb nach Istanbul teil.

Artikelbild: MiGowa via Flickr, CC-BY 2.0, U-Bahnstation in Wien
Grafik: Frederik Greguletz