Neue_Mensa_Stühle2-Simon VoigtVor sechs Monaten öffnete die neue Mensa am Beitz-Platz und vor allem wegen ihrer aufregend grauen Botonfassade haben sie viele Kommilitonen ins Herz geschlossenen. Dabei zählen wie immer die inneren Werte, und hier setzten die Architekten auf erstklassige Designermöbel.

Die Inneneinrichtung der Mensa ist puristisch gehalten. Es dominieren glatte Betonflächen, damit sich die Besucher ganz auf ihr Essen konzentrieren können, erklärte einer der Architekten vom MGF-Büro aus Stuttgart zur Eröffnung. Das Büro wählte auch die Sitzmöbel aus und entschied sich für einen Designklassiker, den Plastic Chair von Charles und Ray Eames der von der Firma vitra.-Design vertrieben wird. Im Einkauf kostet ein Exemplar fast 230 Euro, mehrere Hundert dürften allein im Obergeschoss des Mensagebäudes Platz finden. Einige von ihnen werden auch zum Verbarrikadieren von Durchgängen benutzt. Bei der Caféteria im Untergeschoss ist es ein anderes Modell, welches für knapp 400 Euro zu haben ist.

Stühle im Speisesaal der neuen Mensa.

Eames Chair im Speisesaal der neuen Mensa. Gut zu erkennen sind auch die Kratzspuren, die sie auf dem Fußboden hinterlassen. (siehe Kommentarbereich)

Die Mensa wurde vom Studentenwerk in Kooperation mit dem Universitätsklinikum für 17 Millionen Euro gebaut. Die Küche versorgt nicht nur Studierende und Mitarbeiter der Universität, sondern auch Patienten im Klinikum. Gegenüber dem webMoritz weist Cornelia Wolf-Körnert, die Geschäftsführerin vom Studentenwerk Greifswald, ausdrücklich darauf hin, dass für „den Bau und die Möblierung der Mensa keine Semesterbeiträge verwendet wurden und werden.“ Mit den 47 Euro, die jeder Studierende mit seinem Semesterbeitrag an das Studentenwerk zahlt, werde nur die Subventionierung der Essenspreise ermöglicht. Die Erstausstattung der Inneneinrichtung wurde zudem von der Landesregierung übernommen.

Wolf-Körnert bestätigt, dass es sich um die besagten Stühle handelt, der Preis aber niedriger gewesen sei. Man habe die Wahl zwischen neun Anbietern gehabt, wobei „die Qualitätsunterschiede als auch das Design bei der Bemusterung die Entscheidung für den Eameschair herbeiführten.“ Weiterhin begründet sie die Entscheidung für dieses Modell damit, dass „die Anforderungen an einen Stuhl in der Gemeinschaftsverpflegung höher sind als im privaten Bereich“. Es handele sich um ein „absolutes Qualitätsprodukt“, welches zudem „sehr ansprechend aussieht“.

Der Architekt wählte neben den Stühlen auch Designerlampen für die Caféteria aus, sie dürften ebenfalls nicht günstig gewesen sein, stehen aber bereits seit einigen Monaten nicht mehr dort. Grund ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS), welches Sicherheitsmängel beanstandet hat. Nachdem eine stabilisierende Fußplatte eingebaut wird, können die Lampen wieder aufgestellt werden, informierte Wolf-Körnert.

Fotos: Simon Voigt