Vor sechs Monaten öffnete die neue Mensa am Beitz-Platz und vor allem wegen ihrer aufregend grauen Botonfassade haben sie viele Kommilitonen ins Herz geschlossenen. Dabei zählen wie immer die inneren Werte, und hier setzten die Architekten auf erstklassige Designermöbel.
Die Inneneinrichtung der Mensa ist puristisch gehalten. Es dominieren glatte Betonflächen, damit sich die Besucher ganz auf ihr Essen konzentrieren können, erklärte einer der Architekten vom MGF-Büro aus Stuttgart zur Eröffnung. Das Büro wählte auch die Sitzmöbel aus und entschied sich für einen Designklassiker, den Plastic Chair von Charles und Ray Eames der von der Firma vitra.-Design vertrieben wird. Im Einkauf kostet ein Exemplar fast 230 Euro, mehrere Hundert dürften allein im Obergeschoss des Mensagebäudes Platz finden. Einige von ihnen werden auch zum Verbarrikadieren von Durchgängen benutzt. Bei der Caféteria im Untergeschoss ist es ein anderes Modell, welches für knapp 400 Euro zu haben ist.
Die Mensa wurde vom Studentenwerk in Kooperation mit dem Universitätsklinikum für 17 Millionen Euro gebaut. Die Küche versorgt nicht nur Studierende und Mitarbeiter der Universität, sondern auch Patienten im Klinikum. Gegenüber dem webMoritz weist Cornelia Wolf-Körnert, die Geschäftsführerin vom Studentenwerk Greifswald, ausdrücklich darauf hin, dass für „den Bau und die Möblierung der Mensa keine Semesterbeiträge verwendet wurden und werden.“ Mit den 47 Euro, die jeder Studierende mit seinem Semesterbeitrag an das Studentenwerk zahlt, werde nur die Subventionierung der Essenspreise ermöglicht. Die Erstausstattung der Inneneinrichtung wurde zudem von der Landesregierung übernommen.
Wolf-Körnert bestätigt, dass es sich um die besagten Stühle handelt, der Preis aber niedriger gewesen sei. Man habe die Wahl zwischen neun Anbietern gehabt, wobei „die Qualitätsunterschiede als auch das Design bei der Bemusterung die Entscheidung für den Eameschair herbeiführten.“ Weiterhin begründet sie die Entscheidung für dieses Modell damit, dass „die Anforderungen an einen Stuhl in der Gemeinschaftsverpflegung höher sind als im privaten Bereich“. Es handele sich um ein „absolutes Qualitätsprodukt“, welches zudem „sehr ansprechend aussieht“.
Der Architekt wählte neben den Stühlen auch Designerlampen für die Caféteria aus, sie dürften ebenfalls nicht günstig gewesen sein, stehen aber bereits seit einigen Monaten nicht mehr dort. Grund ist das Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS), welches Sicherheitsmängel beanstandet hat. Nachdem eine stabilisierende Fußplatte eingebaut wird, können die Lampen wieder aufgestellt werden, informierte Wolf-Körnert.
Fotos: Simon Voigt
Die aus dem Artikel zumindest unterschwellig anklingende Kritik, dass die Höhe der Preise für die Bestuhlung nicht nachvollziehbar seien, kann ich nicht ganz teilen. Einerseits wird der tatsächliche Preis aufgrund der großen Abnahmemargen geringer liegen, als hier angegeben und weiter hat Frau Dr. Wolf-Körnert recht, wenn sie darauf verweist, dass die Stühle einer hohen mechanischen Belastung und großem Verschleiß unterliegen. Entsprechend sind das auch die üblichen Preise im gastronomischen Bereich, wobei man nicht für das Aussehen, sondern für die Verarbeitungsqualität bezahlt.
"Einerseits wird der tatsächliche Preis aufgrund der großen Abnahmemargen geringer liegen" – qué?
"…wenn sie darauf verweist, dass die Stühle einer hohen mechanischen Belastung und großem Verschleiß unterliegen" – Verschleiß ist ein spannender Punkt. Die Stühle verschleißen nämlich den Boden sehr sorgfältig.
ausserdem sind sie zu breit für die tische. drei stühle passen nur an einen tisch, wenn sie perfekt parallel nebeneinander stehen, was im alltagsbetrieb eher selten passiert, ansonsten verhaken sich die tischbeine.
Bei dieser Mensa ist nun sehr offensichtlich, dass man alles mögliche geplant hat, nur nicht den eigentlichen Betrieb als Mensa. Da wundert mich sowas überhaupt nicht.
Behörden und Firmen bekommen bei entsprechenden Ausstattern bei b2b einen günstigeren Preis. Nimmt man dann auch gleich mal fix 500 bis 1000 Stühle ab, so purzelt der Preis nochmal nach unten. Das man bei Beschaffungen dann gerne die 90 Cent für die Anklebefilze vergisst, ist aber leider ein sehr typisches Problem… -_-
Hatte mir so circa gedacht, dass du das meinst. Wäre leichter nachzuvollziehen wenn bei dir im Kommentar "Abnahmemenge" statt "Abnahmemargen" stünde.
Das Problem der Anklebefilze besteht natürlich fort, oder (!) man kommt zu dem Schluss, dass der Boden schon gleich hätte belastbarer sein müssen. Aber daran passiert jetzt nix mehr… -.-
Von den sozialistischen Verhältnissen bei der der Essensausgabe wird Gott sei Dank nicht berichtet, sonst würde ich wieder rot anlaufen und mich wütend in meiner Matratze festbeißen! :D…. Zu wenig und (vor allem) schlechtes Essen für alle sowie kollektive Unfreundlichkeit seitens der Mitarbeiter. Unter diesen super Bedingungen lässt sich auch die romantische Luftschutzbunkeratmosphäre 1A ertragen!
Ich weiß nicht, in welche Mensa du gehst. In die Mensa, in die ich gehe, gibt es immer gut schmeckendes Essen, klar, manchmal haben es die Azubis (?—oder vllt. auch gestandene Köch_innen) auch ein bisschen zu gut mit dem Salzen der Kartoffeln gemeint. Ist aber auch nicht so, dass das jeden Tag vorkommt und außerdem habe ich mal lieber versalzene Kartoffeln, als ne Großküche, die keinen Nachwuchs ausbildet.
Apropos Großküche: Larsibo, die Mensa ist eine Großküche, da kann auf Geschmacksfeuerwerke, die deine Gourmetzunge erwartet, keine Rücksicht genommen werden. Zu wenig ist mir das Essen jedenfalls nicht, aber vielleicht sehe ich auch so abgemagert und mitleidserregend aus, dass ich deshalb immer so große Portionen bekomme?!
Freundlich sind die Mitarbeiter_innen zu mir meistens auch. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich zu ihnen freundlich bin?! (was nicht heißen soll, dass du unfreundlich zu ihnen bist. Aber stell du dich mal von 11 bis 14.30 da hin und versuche permanent in jeder Sekunde freundlich zu sein, während in Stoßzeiten bis zu zwanzig Leute in der Schlange stehen und du gleichzeitig die Behälter auswechseln musst. Wenn dann irgendeine Komponente gerade in diesem Moment nicht fertig ist, kann das schon mal Stress hervorrufen. Und da über drei Stunden den Gute-Laune-Bär zu spielen, dafür ist nun auch nicht jeder geboren – zumal sie ja vorher bereits in der Küche standen, oder andere Sachen im Speisesaal vorbereiteten.)
Zur Mensa selbst: Die Theke sieht schick aus, die Wände sind immer noch potthässlich, dafür lenken die Designerstühle hervorragend von dem Kunstwerk "Sichtbeton" ab. Bequem sind sie zudem auch. Insofern: Gute Wahl!
Die Mensa ist ein Dauerbrenner, wenn man sich aufregen möchte. Gründe gibt es genug. Eine kleine Auswahl:
– Der graue Sichtbeton, der ja nun doch irgendwie bunt gemacht werden soll.
– Der Bau der Mensa ist immer noch nicht komplett abgeschlossen.
– Der Bodenbelag wurde so unglücklich gewählt, dass die Designerstühle schon nach wenigen Tagen Benutzung dort Schleifspuren hinterlassen haben.
Aber wo wird schon perfekt gebaut?! Man kann nur hoffen, dass die Glasfassade den Innenbereich nicht in den irgendwann kommenden Sommertagen zum Backofen macht.
@Marco: Nun ist mein Gaumen nicht wirklich verwöhnt…aber zähes, nach Ranztfett schmeckendes "Fleisch" und hartes ->nach nichts schmeckendes Gemüse, kommt ihn dann doch nicht so oft unter ( außer an in der neuen Mensa) Auch erwarte ich keine dauersupidupi gelaunten Mitarbeiter, ein Mindestmaß an Höflichkeit ist trotz des Stresses dennoch möglich. Zumindest habe ich in meiner Gastrozeit nicht auf Essensnachfrage wie folgt reagiert: " Mir egal, ob Sää´diese Kroketten noch kriegen, was der Küchenpenner (!) macht weiß nur er." Auch wenn es sich nicht um ein 5 Sterne Restaurant, sondern um eine Mensa handelt, sollte doch eine normal formulierte Nachfrage möglich sein. Ich pöble ja auf Nachfragen der Mensamitarbeiter ( Reis oder Nudeln?) auch nicht drauf los. 😀 Auch wundere ich mich, wenn es um 13.30 oftmals nur noch ein " Gericht " gibt, bzw. etwas in der Art was man sich dann wild zusammen stellen muss…nur damit die anderen Gerichte, die um 14.20 nochmals aufgetischt werden, in den Müll wandern. Der Preis für „richtiges“ Essen ist teilweise recht hoch und steht teilweise in Konkurrenz zum Döner „um die Ecke“. Die Mensen in Kiel, Hamburg und co. In denen ich bereits essen durfte, hatten ein deutliches besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.
Fr. Dr. Wolf-Körnert weist bei jeder Verwaltungsratssitzung daraufhin, daß man ihr bei Problemen jederzeit E-Mails schreiben kann. Am Boden lässt sich sicher nichts mehr machen, aber was die Freundlichkeit der Mitarbeiter_innen angeht, hat sie bestimmt ein offenes Ohr. Die Preise sind leider bereits sehr eng kalkuliert, daß in Kiel da mehr drin ist, mag an größeren Unis liegen, wobei ja zugegebenermaßen auch die Rostocker Mensa sehr oft gelobt wird, wo die Uni nicht viel größer als HGW ist. Bei meinen Gesprächen mit Fr. Abel und Fr. Wolf-Körnert waren diese auch immer sehr aufgeschlossen für Hinweise auf das Essensangebot. Also, einfach aktiv werden. Kommentare im webmoritz allein helfen nicht viel.
Es ist nicht lange her, da ging im HoPo-Dunstkreis angeblich die Erzählung rum, dass Verwaltung, Finanzamt und eigentich jede Behörde o.Ä. in HGW den webmoritz lesen um immer gut über den Feind informiert zu sein. Der Erzählung folgend bringt diese Kommentarsektion doch was. Allein die Pöbelei ist unnötig. Daher:
Liebe Köche, euer Hühnerfrikassee ist klasse! Mehr davon!
"…nach Ranztfett schmeckendes "Fleisch" und hartes ->nach nichts schmeckendes Gemüse,"
Du tust ja gerade so, als würde das jeden Tag passieren. Beim Fleisch gucke ich mir immer das Produkt vorher an, bevor es auf meinem Teller landet. Egal ob in der Mensa oder sonstwo. Fleisch, das hart ist und nach "Ranzfett" schmeckt, sieht man das – meine Erfahrung ist das jedenfalls – auch an. Die Braten sind in der Mensa jedenfalls immer gut gewesen (v.a. der Sauerbraten, den es neulich gab!).
Klar haben die Mensen in Kiel, Hamburg und übrigens auch in Rostock nen breiteres Angebot (Preis-Leistungs-Verhältnis meine ich, ist in etwa gleich), allerdings zahlen die Studierenden dort auch höhere Studentenwerksbeiträge. Wenn bei uns die Beiträge noch mal um 20 Euro pro Studierender erhöht würden, hätte das Studentenwerk über 200.000 Euro Mehreinnahmen. Da kann man dann mit Sicherheit nen Angebot zur Verfügung stellen, wie man es in Rostock, Leipzig usw. vorfindet.
Den Döner "um die Ecke" sehe ich ehrlich gesagt nicht als Alternative zur Mensa an. Abgesehen davon wundere ich mich, dass alle immerzu heulen, das Essen in der Mensa sei ach so schlecht und gerade diejenigen dann immer noch täglich da hin gehen. Entweder ist die Schmerzgrenze sehr hoch, bis diejenigen dann nicht mehr hingehen, oder sie finden das Essen eigentlich gar nicht schlecht, nur gehört es eben zum "Guten Ton", dass man am laufenden Band über Großküchenessen meckert. Und dann gibt es bei genau denen häufig am Wochenende die Fertigpackungen vom Lidl "um die Ecke" auf den Tellern. Jippieh! 😀
Mal noch was anderes: habe letztens über ein paar Ecken (daher kann der Wahrheitsgehalt ruhig angezweifelt werden) erfahren, dass nur die Mitarbeiter des Uniklinikums mitversorgt werden. Die Patienten – solange sie nicht selbst in die neue Mensa gehen können – erhalten momentan weiterhin anderes Essen…welches noch schlechter schmecken soll.
Hey Nic, es gibt tatsächlich andere Gerichte ( zumindest war es so, als ich kurz in der Uniklinik lag) ich fand die allerdings deutlich leckerer! Allerdings ist der Essensatz der Krankenkassen vermutlich höher angelegt, als das eines Studis.
Hallo Nic_W,
die Campusbelieferungsgesellschaft stellt sowohl für die Patientenversorgung als auch für den Mensabetrieb des Studentenwerkes unterschiedliche Essen her. Grundsätzlich ähneln sich die Speisepläne aber gerade durch den Fakt, dass im Klinikum immer ein ganzer Beköstigungstag abgedeckt werden muss, wird bei der Patientenversorgung ein anderer Speiseplan gefahren. Zubereitung der Gerichte, Zutaten und alles andere ist dabei aber identisch.
Damit hier auch mal etwas positives über die Mensa steht:
Ich finde die neue Mensa super! (nein, ich werde nicht vom Studentenwerk dafür bezahlt sondern bin nur ein normaler Mensagänger 😉 )
Klar gibt es immer einzelne Details bei denen man Verbesserungsmöglichkeiten sieht, aber im Großen und Ganzen kann man mit der Mensa doch sehr zufrieden sein:
Das Essen schmeckt fast immer, die Auswahl ist im Vergleich zu früher riesig, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, und die Dessert-Theke ist der Traum. Ich finde den Speisebereich auch sehr angenehm. Gut, das Erdgeschoss ist nicht so einladend, aber da läuft man ja auch nur durch.
Die Mitarbeiter sind meistens sehr freundlich (freundlicher als früher auf jeden Fall).
Vor allem kann ich die Vergleiche zu anderen Mensen nicht nachvollziehen. Vor der Kieler Mensa z.B. brauchen wir uns absolut nicht zu verstecken. Hätte ich die Wahl, ich würde jederzeit in die Mensa am Beitz-Platz gehen. (einzige großartige Sache, die man aus Kiel übernehmen könnte: Die gute und günstige Pizza! Ansonsten könnte die Mensa ja an einer der 6 Ausgaben auch einen Dönerspieß aufstellen, wenn es so vielen nach Döner gelüstet 🙂
+1
…wobei ich auch mit der alten Mensa zufrieden bin und sie gerne besuche. Die Desserts sind dort übrigens auch hervorragend!
Danke, dass mal jemand außer mir was Positives zur Mensa sagt. 😉