Bei den Wahlen zum akademischen Senat erreichte die Liste „Solidarische Universität“ 9.151 Stimmen und damit 82,9 Prozent der Stimmen. Damit gehen zehn Senatssitze an die Soli-Uni und auch die vier Sitze des engeren Senats. Hier werden Erik von Malottki, Milos Rodatos, Antje Gärtner und Martin Dokter die Studierendenschaft vertreten. Die Liste „Junge Union Greifswald“ erzielte genau 1.000 Stimmen (9,1 Prozent) und brachte Christoph Böhm in den erweiterten Senat ein. Ebenfalls mit einem Mitglied ist die „Bürgerliche Liste“ mit Thorben Vierkant vertreten. Auf sie entfielen 885 Stimmen, was acht Prozent entspricht.
Insgesamt beteiligten sich 1.060 Studenten an der Wahl, die zwölf Stimmen verteilen konnten, wobei jeder Kandidat maximal zwei erhalten konnte. Bei 11.105 wahlberechtigten Studierenden macht das eine Wahlbeteiligung von 9,5 Prozent. Wahlleiter Kanzler Dr. Wolgang Flieger bedauerte das Resultat: „Leider gab es eine bedauerlich geringe Wahlbeteiligung, die aber bei studentischen Wahlen keine Seltenheit ist.
Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis ziehen folgende studentischen Kandidaten in den Senat ein, dem sie ab April angehören werden:
- Erik von Malottki
- Milos Rodatos
- Antje Gärtner
- Martin Dokter
- Marco Wagner
- Ole Simon
- Georg Beyer
- Frederike Jahn
- Dennis Kwiatkowski
- Frederike Berthold
- Christoph Böhm
- Thorben Vierkant
Wahlergebnisse zu den Fakultätsräten
Auch die studentische Vertreter für die Fakultätsräte wurden neu gewählt. In den Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät zogen Erik von Malottki, StuPa-Präsident Milos Rodatos, Fabian Schmidt und Henri Tatschner ein. Die Wahlbeteiligung lag bei 9,9 Prozent. Paul Wilhelms und Matti Winkler zogen in den Fakultätsrat der Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät ein. An dieser Wahl beteiligten 6,1 Prozent. Die beste Wahlbeteiligung gab es mit 13,3 Prozent bei der Universitätsmedizin, in dessen Fakultätsrat Martin Dorker, Georg Beyer, Eike Engel und Christoph Doppstadt einziehen. Die zweitbeste Wahlbeteiligung erreichte die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät mit 11 Prozent. Dort ziehen Jan Hendrik Forth, Felix Scharge, Anna Nagel und Dennis Kwiatkowski gewählt. In den Fakultätsrat der Theologischen Fakultät wurde Annemarie Pachel gewählt. Sie war die einzige Kanidatin, sodass es wohl auch mit 5,6 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung gab.
Fotos: Andrea Dittmar (webMoritz-Archiv)
Schade das nur eine der Frauen der Soli-Liste rein gekommen ist :(, zeigt leider wieder das es nicht nur an weiblichen Kandidatinnen fehlt sondern auch an der Motivation diese zu wählen.
Es sind immerhin 3, neben Antje die beiden Friederikes ;). 3 von 10 ist zu verkraften. Viel trauriger ist wieder einmal die Wahlbeteiligung, die zeigt, daß es nicht nur an der Motivation fehlt, Frauen zu wählen, sondern überhaupt zu wählen.
Welchen Unterschied macht es, ob ein Mann oder eine Frau gewählt wird? Sollte es nicht vielmehr auf die Person ankommen?
Das ist das Standartargument. Es geht aber darum das Frauen von jeglicher politischer Coloeur antreten können und trotzdem eher die Männer gewählt werden. Abzusprechen das diese grundsätzlich geeigneter sind finde ich falsch, vielmehr sehe ich es darin begründet, das die Gesellschaft so geprägt ist das Männer als als Polikmachende betrachtet werden als Frauen. Diesem Aspekt sollte entgegen gewirkt werden. Das bedeutet nicht das Männer weniger geeignet wären, aber durch ein Quote kann man dieser Problematik entgegenwirken und eine höhere Representanz der Studierendenschaft erreichen indem man so das gesellschaftliche Normen ersteinmal übergeht, solange sie existieren. Natürlich sollte dies dann nicht die letzte Lösung sein…
Manchmal sind auch Standardargumente richtig.
Zugleich sagt auch niemand, dass den Frauen per se die Fähigkeit zum Politikmachen abgesprochen wird. Bei uns in der LHG wurden z. B. Frauen in der jüngeren Vergangenheit stets gleich gut mit den Männern gewählt – und wir sind nun wirklich quotenunverdächtig.
Daneben sind mehr als die Hälfte der Greifswalder Studierenden weiblichen Geschlechts. Angenommen dies schlägt sich auf die Wahl nieder – müssten nicht gerade die weiblichen Wähler wissen, wozu ihre Geschlechtsgenossinnen in der Lage sind?
Daraus ergeben sich zwei Schlussfolgerungen: Entweder trauen die wählenden Frauen den kandidierenden Frauen weniger zu ODER es gehen auch weniger Frauen als Männer wählen. Ironischerweise läge in beiden Fällen aber das Problem bei den Frauen, weil sie sich nicht entsprechend durchsetzen.
Zuletzt bleibt es wieder bei der eingängigen Frage: Welchen Unterschied macht es, ob ein Mann oder eine Frau gewählt? Immerhin hängt, so habe ich Dich verstanden und so sehe ich es auch, Kompetenz nicht vom Geschlecht ab.
Es ist schön das du dir deiner Sache so sicher bist, man könnte es aber auch als anmassend bezeichnen die eigenden Ansicht als das non-plus-ultra daezustellen, noch dazu da du in einer Gesellschaft aufgewachsen bist (das gilt für fast für alle Gesellschaften dieser Erde) die von der Idee des Männlichen dominiert ist.
Genau dies ist der Knackpunkt, ich gehe davon aus das (wie es Faucault so schön erklärt hat) der Mensch ein Produkt seiner Umwelt bzw. seiner Prägung ist. Deine politische Einstellung oder auch deine Vorstellung von einer Politiker_inn. Ist das gesellschaftliche Bild so geprägt, dass Frauen seltener diese Rolle ausüben oder anderen Rollen vermehrt zugeschrieben werden mit den dazugehörigen charakteristischen Geschlechterklischees, dann überträgt sich das auch wieder auf die nächste Generation und wir immer wieder Reproduziet. Zum Beispiel durch Medien, aber auch durch "Alltagsweisheiten" die bestimmte eigenschaften bestimmten Geschlechtern zuschreiben. Was ich damit sagen möchte ist, dass du als Produkt deiner Gesellschaft nicht frei bist von diesen normierten Denken. Frauen sind in dieser Gesellschaft strukturell benachtteiligt, warum ändert sich das nicht wenn es doch gar keinen Unterschied macht? Und es geht hier auch nicht um Schuld! Das ist auch wieder so ein Standartspruch: Feministinnen sind böse weil sie denn Männer die Schuld an der Unterdrückung der Frau geben. Dies ist in jeglicher hinsicht falsch. Es geht darum das sich alle Mensch darüber bewusst werden, dass wir auch in unserer priviligierten Gesellschaft mit verschiedensten Formen struktureller Diskriminierung zu tun haben. Da kann das GG dreimal schreiben dies sei nicht rechtens, man kann solche Dinge real nur selten fest machen. Und ja tendentiell gehen laut statistiken weniger Frauen wählen, aber die Frage ist hier auch wieder WARUM? Dies kann man wiederum auf die Prägung zurück führen. Frauen werden nicht im gleichen Masse mit dem Thema in ihrem Leben konfrontiert. Und außerdem ist auch die Theorie aufgestellt worden das Frauen spezifische Themen animiert zum wählen, die grade aktuell sind. Ein Interessenbezogener Wahlkampf könnte also auch etwas bringen. Dazu will ich anmerken das spezifische Interessen keines Falls auf dem Geschlecht basiren, sonder auf der Geschlechterspezifischen Prägung durch die Gesellschaft. Das bedeutet nicht jede Frau und nicht jeder Mann passt in dieses Schema.
Also: nein Kompetenz hängt nicht vom Geschlecht ab, aber die Kompetenz ist eine subjektive Wahrnehmung. Sie setzt sich aus verschiedenen Aspekten zusammen die dem Wählenden als wichtig erscheinen, aber unterbewusst spielen eben auch Aspekte wie Sympathie, Aussehen, persöhnliche Bindung, Fach, oder ebend Geschlecht eine Rolle. Das ist nicht schön aber auch nur schwer auszuschalten. Ein Mittel habe ich erwähnt. Das ist natürlich alles diskutabel, aber ich denke es wird wohl kaum genug Platz hier sein um diesen Diskurs in der Ausführlichkeit zu begehen, wie er es verdient hätte. Aber ich kann dir gerne eine Einladung schicken, wenn ich mal wieder ein genderspezifisches Seminar gebe, lieber Patrick ;). Bis dahin sollten wir den Webmoritz nicht dafür missbrauchen.
Da verwendet man einmal nicht den Konjunktiv und schon werden einem absolute Ansichten unterstellt. Ich wollte mich doch nur mal kürzer fassen 😉
Man kann den Webmoritz schon dafür missbrauchen, solange es zum Thema gehört, aber wir können es auch auf einem Deiner Seminare besprechen. Solange ein (sehr) kritisch Fragend- und Denkender nicht stört, komm ich bei Gelegenheit gern vorbei.. Ich selbst mache keinen Unterschied zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Person und Person, daher habe ich wohl eine ziemlich andere Perspektive auf das Thema. Sag einfach Bescheid, wenn Du mal wieder so etwas abhältst und ich lass mich auch gern eines Besseren belehren 😉 Cloudy Day war das auf facebook?
Ja, obwohl mein "offizielles" Profil, unter meinem richtigen Namen für deine Interessen sicher angebrachter wäre ;).
+1, auch wenn nach meiner Wahrnehmung eine Diskussion mit VdP für den Kaatz ist!
Die Wahlbeteiligung ist wieder einmal sehr sehr dürftig. Finde ich sehr schade.
Aber mal eine Frage: Kann mir bitte jemand den Vorteil der Listenwahl erklären? Ich finde es irgendwie kontraintuitiv, dass Leute mit recht wenigen Stimmen einen Platz bekommen, nur weil ihre Liste entsprechend Prozente hat, dafür Leute mit viel mehr Stimmen raus fliegen, nur weil sie in ihrer Liste nicht weit genug oben waren.
Hallo Snej.
Die Listenwahl im Senat ist bei einem etwaigen Rücktritt eines studentischen Vertreters sehr hilfreich, da es einen klaren Nachfolger gibt und somit eine gleichbleibend starke Vertretung der Studierenden im Senat gesichert wird.
Von der einfachen Regelung des Stellvertreters und der Stimmenübertragung abgesehen. Aber anderseits finde ich beim Studierendenparlament die Personenwahl vollkommen angebracht.