„Wo sehen Sie ihre Zukunftschancen?“ Leider meist nicht in der Region um Greifswald, wodurch die hiesige Universität oft nur als qualifizierendes Sprungbrett genutzt wird. Dabei sind die Chancen in Mecklenburg Vorpommern (MV) vielschichtiger als so mancher erahnen mag, wenn er sich die überdurchschnittliche Arbeitslosenquote vom Dezember 2012 in Höhe von 12 Prozent betrachtet.

Diese ist aus dem Monatsbericht Dezember der Arbeitsagentur für Arbeit MV zu entnehmen und liegt 5,2 Prozentpunkte über den Gesamtdurchschnitt in Deutschland, wie eine Statistik der Bundesagentur für Arbeit aus dem jetzigen Monat zeigt.

Doch was tun, um die Aufmerksamkeit der Studenten auf das Land zu lenken und den Unternehmen aus MV qualifizierten Nachwuchs zu geben? Leider sind die schwarzen Bretter der Universität mit interessanten Stellenangeboten für Praktika, Traineestellen und weiterführenden Angeboten gefüllt, aber leider auch oftmals überfüllt, unstrukturiert und es fehlt oft der Verweis auf die Aktualität des Angebots. Dies macht es schwer, den Suchenden einen Überblick zu verschaffen und so begibt man sich meist selbst auf den Weg durch das World Wide Web. Dies erkannten auch 4 junge Herren – Mitglieder des Capufaktur e.V. – und erarbeiteten gemeinsam mit Herrn Meßerschmidt und Frau Verclas, aus der universitären Pressestelle, das Projekt UNIchance.

Hierbei handelt es sich um eine Internetplattform, welche als interaktives schwarzes Brett dienen soll. Unternehmen sollen selbst Stellenangebote online stellen können, so werde die Aktualität gewahrt, wie uns Jacob Saß, einer der vier Projekteilnehmer erzählt. Weiterhin soll, wie der Name schon verrät, den Studenten eine Chance eingeräumt werden, sich an Unternehmen zu wenden die gezielt auf der Plattform nach Studenten der Universität suchen.

Grupppenbild bei der Businessnight

Alexander Hüfner, Marten Rauch, Jan Meßerschmidt, Tom Grüneberg, Babette Verclas, Christian Klang und Jacob Saß (v.l.n.r.)

Verein existiert seit 9 Jahren

Vorgestellt wurde die Seite am 10. Januar im Zusammenhang mit der 1. Business Night Greifswald, welche im Konferenzsaal der Universität stattfand. Dabei leitete der Vereinsvorsitzende des Capufaktur e.V. Tom Grüneberg den Abend mit einigen vorstellenden Worten zum Verein ein. Er ging auf die Gründung im Jahre 2004 ein, wo der Verein gerade mal 7 Mitglieder umfasste, bis zum heutigen Datum ist die Zahl auf 50 Studenten aus allen Fachrichtungen gestiegen. Auch Grüneberg stieß später dazu. Diese können in den Bereichen Finanzen und Recht, Akquisen, Qualitäts Management, PR-Marketing und Personal in Zusammenhang mit Unternehmen ihr theoretisches Wissen anwenden und sogar erweitern durch eigenständige Projekte, wie uns der Gründer Tom Grüneberg später noch verriet. Dabei sei es wichtig, dass die Mitglieder selbst als Denkfabrik interagieren, wie Herr Prof Roland Rollberg in seinem anschließenden Vortrag „Angelsächsische Bewertungstheorien als Mitursache der Finanzkrise“ erläutert und auf den Namen Capufaktur eingeht, welcher aus den Worten Capu = Kopf/Haupt und Faktur = tun/machen zusammengesetzt ist.

Babette Verclas stellt die neue Seite vor

Babette Verclas stellt die neue Seite vor

Eines dieser eigenständigen Projekte aus der Denkfabrik ist UNIChance gewesen, welches Alexander Hüfner, Marten Rauch, Christian Klang und Jacob Saß innerhalb von einem Dreivierteljahr selbst initiiert, programmiert und erarbeiten haben. Um das Design der Seite kümmerten sich die Angestellten der Pressestelle der Universität  Babette Verclas und Jan Meßerschmidt, welcher auch am Abend die Seite offiziell online stellte. Diese glänze mit einem jungen, übersichtlichen Design, welches sich von der Hauptseite abheben solle, so  Meßerschmidt. Einen persönlichen Touch erhält sie durch die Fotografien von Anja Richter Uhlmann, welche Studenten der Universität Greifswald zeigen. Aufgenommen wurden sie in den jeweiligen Unternehmen in MV, um auch einen visuellen Bezug zu ermöglichen und so schon die ersten Kontakte zu den Firmen zu knüpften.

Jedoch soll sich die Seite in den kommenden Wochen noch um einiges ändern, da noch nicht alles in der gegebenen Zeit realisiert werden konnte, meint Christian Klang. Bis jetzt seien aber schon vier Anzeigen online. Wer sich selbst ein Bild von der Seite machen möchte, kann unter unichance.uni-greifswald.de die ersten Eindrücke sammeln.

Fotos: Ulrike Günther