Räume und deren Zugänge sind ein bevorzugtes Thema von Magnus Sönning. Der junge Künstler ist Träger des Caspar-David-Friedrich-Preises 2011, der ihm am vergangenen Wochenende verliehen wurde. Einige seiner Werke sind seitdem im Caspar-David-Friedrich-Zentrum zu sehen. Die Besucher der Vernissage am Wochenende beeindruckte besonders die Installation „Durchzug“, die Sönning eigens für die Greifswalder Ausstellung angepasst hat. Es handelt sich im Grunde um eine simple Holzkonstruktion, die an einen Belüftungsschacht erinnert – bloß, dass er ohne erkennbaren Grund quer durch den Ausstellungsraum verläuft.
Laudatorin Prof. Francis Zeischegg fand genau für diesen besonderen Blick auf die Dinge lobende Worte: „Sönnings Schaffen ist geprägt vom Nachdenken über Raumbegriffe. Er sucht Raumzugänge.“ Für den jungen Künstler sei die Greifswalder Auszeichnung zudem ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Selbständigkeit nach dem Studium. Sönning hat in Halle studiert und ist seit 2011 Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
Prof. Dagmar Lißke, Vorsitzende der Caspar-David-Friedrich-Gesellschaft, freute sich über Sönning als „Glücksfall für das Caspar-David-Friedrich-Zentrum“. Er habe ortsgebundene Installationen geschaffen, die der Ausstellung einen ganz besonderen Charakter geben: „Sönning ermöglicht so auch einen neuen Blick auf Caspar David Friedrich.“ In der Tat hat der Künstler vor der Ausstellung zwei Wochen im Zentrum gewohnt und sich ganz auf die Einrichtung der Ausstellungsräume konzentriert. Das Ergebnis ist eine zwar kleine, aber inhaltlich und technisch äußerst abwechslungsreiche Gesamtkomposition.
Der Caspar-David-Friedrich-Preis wurde zum 11. Mal an einen Nachwuchskünstler vergeben, allerdings zum ersten Mal in den Räumen des sanierten Caspar-David-Friedrich-Zentrums. Beworben hatten sich 42 Künstler aus Greifswald, Dresden und Kopenhagen. Die Preisverleihung fand zum ersten Mal im noch frisch sanierten Caspar-David-Friedrich-Zentrum statt. Diesen Aspekt betonte neben Dagmar Lißke auch Oberbürgermeister Arthur König, der sich über den regen Besuch bei der Eröffnung sichtlich freute. Wie der Künstler die Räume in sein Schaffen mit einbeziehe, findet er „ausgesprochen pfiffig.“ Dies dürfte besonders für die Installation „Bleiverglasung“ gelten. Diese eröffnet anhand etlicher farbiger Folien einen ganz neuen Blick aus dem CDF-Zentrum auf den Greifswalder Dom. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Juli zu sehen. Geöffnet ist sie täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr.
Link: Weitere Infos auf der Hompeage des CDF-Zentrum.
Fotos: Gabriel Kords (keine CC-Lizenz)