Hin und wieder gibt es Meldungen, die nicht groß genug für einen eigenen Artikel sind. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den vergangenen Tagen ereignet hat oder ereignen wird und bisher noch keinen Eingang in den webMoritz fand.

2,5 Millionen Euro aus Qualitätspakt Lehre für die Uni Greifswald

Nach Angaben der Pressestelle der Greifswalder Universität konnten rund zweieinhalb Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Qualitätspakt Lehre“ eingeworben werden. Das Geld soll gemäß Fördermittelantrag für das Projekt „interStudies“ eingesetzt werden, das auf die Verbesserung fächerübergreifender Lehrangebote zielt. Die Förderung erfolgt ab dem Sommersemester 2012 und wird im Jahr 2016 auslaufen. Ziel ist die Identifizierung und Überwindung besonderer Probleme von Studienangeboten für Studierende mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen.

So soll beispielsweise der Start ins Studium durch einführende Lehrangebote erleichtert, die Lehre im fakultätsübergreifenden Bachelorstudium verbessert und das forschende Lernen gefördert werden. Koordiniert wird „interStudies“, so Jan Meßerschmidt, durch die integrierte Stabsstelle für Qualitätssicherung. Getroffen wurde die Entscheidung für die Förderung durch ein Gremium, zu dem 12 Vertreter aus Wissenschaft, Hochschulmanagement, Studierendenschaft sowie je zwei Vertreter des Bundes und der Länder gehören.

Kern von Wendelstein 7-x wird fertig gestellt

Das letzte Bauteil des Ringes soll am 21. Dezember eingebaut werden.

Wie das Max Planck Institut für Plasmaphysik mitteilt, soll das letzte große Bauteil des Kernfusionsreaktor-Experiments am 21. Dezember eingebaut werden. Die gesamte Forschungsanlage soll 2014 in Betrieb gehen. Bis dahin müssen noch zahlreiche weitere Arbeiten vorgenommen werden. So sind noch die fünf Großkomponenten des Reaktors miteinander zu verbinden, vor allem die Nahtstellen zwischen Stützring, Plasma- und Außengefäß sind zu schließen, die Magneten mit Strom- und Heliumversorgung zu verbinden.

Endgültig fertig sein wird die Basismaschine allerdings erst, wenn die Hauptstromzuführungen, Kühlverrohrungen, Innenausbauten im Plasmagefäß und Kontrollmessungen wie auch Dichtigkeitsprüfungen vorgenommen worden sind. Des weiteren geht aus der Meldung des Forschungsinstituts hervor, dass parallel dazu die Systeme zum Aufheizen des Plasmas aufgebaut werden. Daneben sind noch die Versorgungseinrichtung für die elektrische Energie und Kühlung, die Maschinensteuerung und die zahlreichen Messgeräte, die das Verhalten des Plasmas diagnostizieren sollen, zu installieren.

Solon meldet Insolvenz an

Wie die französische Nachrichtenagentur AFP vor fünf Tagen mitteilte, meldete das Berliner Solarunternhemen Solon Insolvenz an. Solon unterhält in der Greifswalder Simensallee eine größere Fertigungsanlage. Der Betrieb ist bereits seit Anfang diesen Jahres in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. So berichtete der Nachrichtensender ntv im August 2011, dass die Firma erst 2015 wieder Gewinne erwarte und im Rahmen der Sanierung des Unternehmens insgesamt 265 der rund 820 Arbeitsplätze abgebaut werden sollten. Darunter fiel auch die Schließung eines US-Werkes. Ursprünglich waren Einsparungen von rund 70 Millionen Euro vorgesehen.

Hintergrund der prekären Unternehmenssituation sind dem gleichen Fernsehsender zufolge „erhebliche Risiken aus Beteiligungen und von Solon betriebenen Solarkraftwerken“, die sich auf rund 111 Millionen Euro summierten. Für den diesjährigen Jahresabschluss wird von Seiten des Unternehmens mit einem Minus von 193 Euro gerechnet, der Umsatz wird voraussichtlich rund 120 Millionen Euro kleiner werden, als im Jahr zuvor. Bereits seit Mai verhandelte ntv zufolge der mit über 400 Millionen Euro verschuldete Modulhersteller mit einem Kosortium über eine Kreditverlängerung.

Die Verhandlungen um eine „einvernehmliche Lösung“ seien nach Angaben der AFP jedoch gescheitert, weshalb das Unternehmen die „Möglichkeit zur Restrukturierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens nutzen“ wolle. Oberbürgermeister Dr. Arthur König bezeichnet die Unternehmensentscheidung in einer Pressemitteilung der Stadt als „schmerzlich für die Betroffenen und deren Familien wie auch für die gesamte Stadt.“ Solon gehöre zu den herausragenenden Technologieunternehmen, die für den guten Ruf der Stadt als Wissenschafts- und Technologiestandort sorgen würden, erläuterte König im Folgenden weiter. „Brechen Arbeitsplätze weg, wird ein enormes Loch in die ohnehin wirtschaftlich schwache Region Vorpommern-Greifswald gerissen, wo jede Stelle wichtig ist“, erklärte der Oberbürgermeister abschließend.  Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Solarindustrie, Carsten Körnig drückte nach AFP-Angaben ebenfalls sein Bedauern aus, handele es sich bei Solon doch um einen „Pionier der Solarindustrie.“

Mit der Unternehmenspleite beschäftigte sich auch die Bundestagsfraktion der Grünen. Hans-Josef Fell, energiepolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag sieht in Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler einen Mitschuldigen an der Pleite, lasse jener doch „keine Gelegenheit aus, gegen die Solarenergie in Deutschland zu schießen.“ Ungeachtet der Kritik halte AFP zufolge Rösler jedoch an seinen Kürzungen der Fördermittel für die Solarenergiebranche fest.

Greifswald schließt Vergleich mit BauBeCon

Die Stadt Greifswald behält die BauBeCon als Sanierungsträger

Die Stadt Greifswald behält die BauBeCon als Sanierungsträger

Wie die Universitäts- und Hansestadt Greifswald mitteilt, werde die Zusammenarbeit zwischen der Stadt und der BauBeCon als Sanierungsträger fortgesetzt. In einer nichtöffentlichen Sitzung stimmte am 12. Dezember mit großer Mehrheit der Bürgerschaft in einer nichtöffentlichen Sitzung für eine entsprechende Vergleichsvereinbarung. Die bisher bestehenden Treuhandverträge würden der Pressestelle zufolge „unter der Maßgabe erhöhter Transparenz und Kontrolle der Sanierungstätigkeit“ fortgeführt.

Ziel der in der Bürgerschaftssitzung getroffenen Einigung sei eine Bereinigung des bestehenden Konfliktes, eine gerechte Verteilung wirtschaftlicher Nachteile zu erreichen, sowie anstehende Sanierungsmaßnahmen zeitnah und sachgerecht fortzusetzen. Zudem wolle man für die künftige Zusammenarbeit vor dem Hintergrund vergangenener Ereignisse eine bessere Vertrauensbasis schaffen. So soll unter anderem ein Sanierungsbeirat errichtet werden, der regelmäßig über die Planung und den Fortgang der einzelnen Sanierungsmaßnahmen unterrichtet werden soll.

Fotos: Jakob Pallus (Grafik), Wolfgang Filser/ IPP (Ring Kernfusionsreaktor), webMoritz-Archiv/ wikimedia-commons (Rathaus Greifswald)