Unaufhaltsam werden die Tage kürzer und kürzer. Der normale Tag führt nun von zu Hause über den Hörsaal zurück in die eigenen vier Wände, die Kälte draußen lädt nicht zum Verweilen ein. Um jedoch einem Lagerkoller entgegen zu wirken, haben wir für euch an dieser Stelle zusammengestellt, was kulturell in Greifswald diese Woche los ist – neben dem PolenmARkT, der am Donnerstag startet. Von Dienstag bis Samstag gibt es in Greifswald von Lesungen über einen Spieletag und Musik einiges zu erleben.

Los geht es am heutigen Dienstag (15. November) um 20 Uhr im Sankt Spiritus in der Langen Straße 49/51 mit einem Vortrag im Rahmen der Entwicklungspolitischen Tage Mecklenburg-Vorpommern. Der Verein für Deutsch-Afrikanische Zusammenarbeit (DAZ) stellt in dem Vortrag „Das Gold der Savanne“ ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Non-Governmental Organization (Nichtregierungsorganisation, NGO) IT Village, das die Imkerei in Togo stärken will. Gefördert werden durch IT Village Weiterbildungsangebote, regionale Zusammenarbeit und der Wissensaustausch zwischen Togo und Deutschland. Damit soll den jungen Leuten in Togo die Möglichkeit geboten werden, in ihrer Region die Zukunft mitzugestalten. An der Diskussion teilnehmen wird der ehemalige Landtagspräsident Hinrich Kuessner.

Im Café Koeppen in der Bahnhofstr. 4 geht es am Mittwoch, 16. November, literarisch weiter: Der Schriftsteller Karsten Dümmel liest aus seinem Buch „Nachtstaub und Klopfzeichen oder Die Akte Robert“. Als „ein Weg zwischen Fluchtplänen, Rückzug ins Private und Schicksalsergebenheit“ beschreibt der Flyer die Handlung. Der Roman spielt in der DDR und verbindet eine Liebesgeschichte mit der Situation der Menschen in der DDR. Der Autor selbst kann davon aus erster Hand berichten, er erhielt nach dem Abitur Studienverbot und wurde zeitweise inhaftiert. Die Lesung wird von der Konrad-Adenauer-Stiftung M-V unterstützt, der Eintritt ist frei. 19.30 Uhr geht es los.

Wer sich schon immer mal gefragt hat, wie es in der „deutschesten Stadt Brasiliens“ aussieht, sollte am Donnerstag (17. November) ab 19 Uhr im Rathaus vorbeischauen: Eröffnet wird in der kleinen Rathausgalerie eine Fotoausstellung über die von pommerschen Auswanderern 1861 gegründeten deutschen Städte wie Pomerode und Blumenau in Brasilien. Der Wismarer Fotojournalist Hans-Joachim Musilinski besuchte die Städte der ehemaligen Kolonisten, erlebte das Leben der Menschen dort und hielt alles mit der Kamera fest. Zur Vernissage sind Gäste aus der Region Santa Catarina, in der die Auswandererstädte liegen, zu Besuch. Die Ausstellung läuft bis zum 10. Februar nächsten Jahres.

unbekannte Ansicht

Im IKuWo wird am Donnerstag ein Film über Atomkraftwerke gezeigt.

Ebenfalls am Donnerstag ab 20:30 Uhr zeigt das IKuWo in der Goethestraße 1 den Film „Unter Kontrolle“ von Regisseur Volker Sattel. Dieser thematisiert den Arbeitsalltag von Menschen, die in Atomkraftwerken arbeiten. Besondere Brisanz erzeugte die Dokumentation, die 2010 produziert wurde, da sie auf der Berlinale nur kurze Zeit nach der Katastrophe von Fukushima gespielt wurde. Im Anschluss findet eine Diskussion mit Vertretern des Anti-Atom-Bündnisses statt.

Um das Wochenende mit einer Party zu beginnen, bietet sich am Freitag, 18. November, die Profs@turntables-Party im Café Caspar an. Dort legen Dozenten auf, die man sonst nur hinter dem Rednerpult sieht. Veranstalter der Feier ist Rotaract Greifswald und unterstützt damit die Organisation Shelterbox. Diese schickt Kisten in Krisengebiete, um dort Hilfsbedürftige mit dem Notwendigsten zu versorgen. Karten gibt es entweder im Vorverkauf für 5 Euro in beiden Mensen, Abendkasse zum Eintrittspreis von 7 Euro wird ebenfalls angeboten.

Für alle Jungen und Junggebliebenen gibt es viel zu entdecken beim Spieletag am Samstag (19. November) im Pommerschen Landesmuseum. Die Besucher können Gesellschaftsspiele testen und für einen Nachmittag vielleicht bei einer Partie „Mensch ärgere dich nicht“ die Sorgen des Alltags vergessen. Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung „Hereinspaziert! – Staunen und Spielen im Pommerschen Landesmuseum“ statt.

Für einen musikalischen Ausklang am Samstagabend sorgt dann das Café Koeppen Konzert Team. Sie holen den Sänger und Songwriter Gregor Meyle ins Café Koeppen, bevor er in die Hauptstadt reist. Seine Texte beschäftigen sich mit dem, was Meyle im Leben antreibt: Liebe, Selbstvertrauen und das Erreichen von Lebenszielen. Er spielte bereits bei Ina Müller und hat das Buch „Songs für Feinschmecker“ geschrieben.  Im Vorprogramm spielt Desmond Myers aus North Carolina, der Gitarrenspiel, Gesang und Rap „spielend verbindet“, so die Veranstalter. Einlass ist ab 20 Uhr, das Konzert beginnt eine Stunde später und Karten gibt es für 12 respektive 8 Euro (ermäßigt).
http://youtu.be/tUxAZzN6ZPg

Fotos: Artikelbild (Grafik) – Jakob Pallus; DAZ-Logo – DAZ e.V. (keine CC-Lizenz); IKuWo – webMoritz-Archiv