WestsaharaDer Vortrag „Kickertisch und Kameldung: Ein Jugendzentrum in der Westsahara“ beleuchtet historische und politische Hintergründe des vergessenen Westsaharakonflikts und erzählt vom alltäglichen Leben junger Sahraouis – im algerischen Flüchtlingslager.

Das Schreckgespenst des Kolonialismus: In der nordafrikanischen Wüste lebt es weiter, seit über dreißig Jahren.

Von Spanien kolonisiert, 1975 an Marokko und Mauretanien „verkauft“, Schauplatz eines sechzehn Jahre langen Befreiungskrieges. Von der Europäischen Union und Marokko durch völkerrechtswidrige Fischfangrechte wirtschaftlich ausgebeutet, von der Weltöffentlichkeit vergessen und bis heute von Marokko völkerrechtswidrig besetzt. Die Demokratische Arabische Republik Sahara (DARS) ist ein Land mit ungewisser Zukunft, festgefahrener Gegenwart und leidvoller Geschichte. Es ist die Geschichte eines Staates im Exil, von dessen rund 370.000 Einwohnern aktuell rund 165.000 im algerischen Exil leben, aufgeteilt in vier Zeltstädte. Ein Zustand, der seit der Besetzung durch Marokko vor 37 Jahren besteht.

Von all dem erzählen die beiden Referenten von der Projektgruppe Westsahara aus Berlin. Seit 2009 versuchen sie gemeinsam mit anderen junge Menschen aus Berlin auf die Situation der Menschen in dieser letzten offiziellen Kolonie Afrikas aufmerksam zu machen.

Projektgruppe Westsahara

Projektgruppe Westsahara

Den Anfang machte ein Jugendaustausch zwischen jungen Sahrauis und jungen Berlinern 2009 im Flüchtlingslager Ausserd in der algerischen Wüste. Es folgten trinationale Jugendbegegnungen mit jungen Menschen aus Frankreich und Deutschland. Ziel sind regelmäßige Begenungen dieser Art, außerdem der Aufbau ein Jugendzetrums in Ausserd.

Öffentlichkeit herstellen, ein medial unterrepräsentiertes Thema in den Fokus rücken und von persönlichen Eindrücken vor Ort erzählen – eine Veranstaltung im besten Geiste der Entwicklungspolitischen Tage in Mecklenburg-Vorpommern. Einen Programmüberblick gibt es auch hier auf dem webMoritz.

Zu erleben am Montag, den 14. November 2011 um 20:00 Uhr im IKuWo, Goethestraße 1.

Fotos: www.projektgruppe-westsahara.org, ohne CC-Lizenz