Noch bis zum 8. August können sich Studierende aller Fachrichtungen und Fakultäten für das sogenannte Deutschland-Stipendium bewerben. Die potentiellen Kandidaten sollen hervorragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lassen oder bereits erbracht haben, wie es auf der Homepage der Universität heißt. Ab Herbst werden sie dann für mindestens ein Jahr mit monatlich 300 Euro unterstützt.  Das Stipendium ist ein Projekt der Bundeskoalition, die seit 2009 regiert. Ursprünglich sollte es bereits im letzten Jahr kommen.

Der Bewerbung soll an die an die Universität Greifswald, Betreff: Deutschland-Stipendium, z.Hd. Stefanie Voigt, Domstraße 14, 17487 Greifswald gerichtet werden (Telefon: (0)3834 86-1344, Mail: voigts@uni-greifswald.de). Sie soll folgende Dinge enthalten:

  • Motivationsschreiben (maximal zwei Seiten)
  • tabellarischer Lebenslauf
  • Zeugnisse (Abitur, Zwischenprüfung, Vordiplom, Bachelor, Praktika, Arbeitszeugnisse)
  • Immatrikulationsbescheinigung (sofern bereits vorhanden),
  • eventuell weitere Nachweise über bisher erbrachte Studienleistungen
  • für Studierende ab dem zweiten Fachsemester: aktuelle Notenübersicht (ausgestellt vom Zentralen Prüfungsamt oder vom Studiendekanat der Universitätsmedizin)
  • gegebenenfalls Nachweise über sonstige besondere Tätigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse
  • Antragsformular

Noten, Engagement, Erfahrung oder persönliche Umstände fließen mit ein

Neben Noten fließen bei der Auswahl der Bewerber auch dessen, soweit vorhanden, ehrenamtliches Engagement wie Mitwirkung in Vereinen, Verbänden, der Politik, Berufstätigkeit, Praktika oder besondere persönliche beziehungsweise familiäre Umstände wie Behinderung oder Migrationshintergrund mit ein.

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Finanziert wird das Stipendium zur Hälfte vom Bund und von der Wirtschaft, bei der die Universität Gelder einwirbt. Insgesamt konnte die Uni Greifswald 31 Stipendien einwerben. Dabei haben die Unternehmen auch teilweise von ihrem Recht Gebrauch gemacht, nur bestimmte Studiengänge zu fördern. Daher sind 14 Stipendien an den Studiengang gebunden, davon überwiegend BWL, Jura, Medizin oder Theologie. Die übrigen 17 werden frei vergeben. Die Auswahl der Bewerber erfolgt zunächst fakultätsintern und anschließend entscheidet eine Senatskommission.

AStA begrüßt Deutschland-Stipendium, übt aber auch Kritik

Von der Umfrage erhofft sich beispielsweise auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) Rückschlüsse, wie das Deutschland-Stipendium bei den Greifswalder Studenten ankommt. „Einige ASten lehnen es ab, andere sind dafür“, sagte Franz Küntzel, Referent für Hochschulpolitik auf der vergangenen AStA-Sitzung. Zweigeteilter Meinung ist auch Sozialreferent Timo Schönfeldt: „Es ist besser als gar nichts“. Er gab aber zu bedenken, dass Universitäten einerseits in strukturschwachen Regionen nicht unbedingt viele Stipendien einwerben können und andererseits Studenten nicht unbedingt gute Leistungen bringen können, wenn sie nebenbei noch arbeiten müssten.

AStA-Referent für Hochschulpolitik: Franz Küntzel.

Mitglied des Studierendenparlaments Martin Hackbarth begrüßte die Idee, kritisiert aber eine Einmischung der Wirtschaft. Sie darf zwar ihre Geldmittel an einen Studiengang binden, aber sich nicht den Bewerber aussuchen. Gremienreferent Felix Pawlowski fragte, ob es eine ungerechte Verteilung zwischen den Fakultäten zugunsten der Naturwissenschaften und Medizin gebe. Franz versicherte aber, dass auch für die Studenten der Philosophische Fakultät Stipendien geben werde. Die Diskussion endete im Konsens, dass der AStA erst einmal die Vergabe abwarten will, bevor er sich eindeutig positioniert.

Es wurde nachträglich eine Änderung vorgenommen.

Fotos: „Mariesol Fumy“ via www.jugendfotos.de (Aufmacher), Christine Fratze (Franz Küntzel)