Ein Beitrag von Tina Kreller
Der Sommer ist da! Es ist Zeit, gemütlich am Museumshafen ein Eis zu schlemmen und die Uni mal Uni sein zu lassen. Doch als Veganer ist das gar nicht so einfach. Es gibt keinen Eisstand, an dem man veganes Eis kaufen kann. Auch der Kaffee to go auf dem Weg in die Uni wird zur Herausforderung, kaum jemand hat Sojamilch im Angebot. Dabei wäre es doch ein Leichtes, neben die Kuhmilch eine Sojamilch in den Kühlschrank zu stellen, schließlich hält sie sich fast ein Jahr.
Herdis lebt seit zwei Jahren vegan und arbeitetet nebenbei im Bioladen „Keimblatt“. Die 27-jährige Studentin wuchs in Berlin-Friedrichshain auf, wo es ein sehr gutes und breites veganes Angebot gibt. Ihr Lieblingsessen dort ist ein Vöner (veganer Döner). In Greifswald aber muss sie selber viel kochen, ein veganes Fast Food Angebot gibt es hier nicht. Auch in der Mensa kann sie nicht essen gehen. Dort bleibt ihr nur ein unbefriedigendes Angebot an der Salatbar. Ihre Alternative ist die Volksküche im IKuWo.
„Gerechter Gott! Aus wie vielen Marterstunden der Tiere lötet der Mensch eine einzige Festminute für seine Zunge zusammen!“ (Jean Paul)
Dabei bringt das vegane Leben viele Vorteile mit sich. Herdis zum Beispiel genießt mittlerweile, dass sie der Konsumflut in den Supermärkten nicht mehr so stark ausgesetzt ist. Ihr Einkauf sei jetzt entspannter, sagt die Berlinerin. Sie muss nicht mehr vor einem überfülltem Käse- oder Joghurt-Regal stehen und sich für ein Produkt aus diesem Wirrwarr entscheiden. „Außerdem schmecken die frischen Produkte ohne Geschmacksverstärker auch viel besser“, findet sie. Für Herdis ist es wichtig, dass man über seinen Konsum nachdenkt und ethisch korrekte Firmen unterstützt und sich darüber im Klaren ist, wohin sein Geld fließt. Die Normalität, mit der wir Fleisch, also Leben, das meist gequält wurde, konsumieren, sei für sie erschreckend. Bedauerlich sei auch, dass die extremen Auswirkungen der Tierhaltung kaum auf öffentliches Interesse stößt und oftmals von den Lobbyisten verschwiegen wird.
Kommentar von Tina Kreller
Viele Fakten (siehe Infobox) sprechen für ein veganes Leben, sowohl ethisch als auch gesundheitlich. Doch warum ist dies in der Gesellschaft noch nicht angekommen? Schon als Vegetarier wird man oft beschmunzelt, sagt man aber, dass man Veganerin ist, wird man gleich stupiden Vorurteilen ausgesetzt und als Freak bezeichnet.
Als ich mich nun vermehrt mit diesem Thema beschäftigte und zahlreiche erschreckende Reportagen über diese Tierquälerei sah, verschenkte ich kurzerhand alle tierischen Produkte in meinem Kühlschrank an meine Mitbewohner und kaufte mir Sojamilch. Nach all diesen Reportagen werde ich wohl nie wieder guten Gewissens Milchprodukte zu mir nehmen können, zu sehr haben sich die abscheulichen und unmenschlichen Bilder in meinen Kopf eingebrannt. Nach und nach werde ich nach diesen neuen Erkenntnissen mein vegetarisches Leben nun auf ein veganes Leben umstellen.
Und leben will jeder, in artgerechten und menschlichen Bedingungen! Nur der Mensch nimmt sich das Recht raus, auf Kosten anderen Lebens zu leben und dieses in unmenschlichen Bedingungen zu halten. Doch wir als Konsumenten können jeden Tag entscheiden, in wieweit wir die Zerstörung der Umwelt, der Ausbeutung der Tiere und den Hungertod von Menschen weltweit mitgestaltet wollen.
Infos über Vegetarismus und Veganismus
„Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier!“ (Paul McCartney)
Die Tiere, die zur Fleischproduktion dienen, werden auf engstem Raum zusammengepfercht, so dass sie sich zum Teil nicht einmal mehr umdrehen können oder einen Flügel ausstrecken können. Sie leiden unter ihrem angezüchtetem Übergewicht und können sich nicht mehr auf ihren eigenen Beinen halten. Mit artgerechter Haltung hat das Fleisch im Discounter meist nichts zu tun.
„Die Milch machts!“ (Werbespruch)
Die Kuhmilch ist eigentlich für die Kälber gedacht. Auch wenn der Milch-Lobbyismus das ungern zugeben wird, sind Milch und Milchprodukte sogar schädlich für den Menschen. Milch enthält Rückstände von Medikamenten, wie Antibiotika, und macht unseren Körper gegen diese resistent. Außerdem kann der Verzehr von Milch und Milchprodukten zu Diabetes und Laktoseintoleranz führen.
An Hunger sterben Kinder und Erwachsene
50 Prozent der Weltgetreideernte und 90 Prozent der Weltsojaernte werden zum Mästen von Tieren verwendet. Doch weltweit hungern rund 840 Millionen Menschen und jeden Tag sterben 43.000 Kinder an Hunger oder Unterernährung.
Für Umwelt- und Klimaschutz
Außerdem verbraucht die Produktion von Fleisch extrem viel Wasser. Dazu kommt die Umweltverschmutzung durch Gülleseen, wie in Südamerika, die sowohl Ammoniak als auch Rückstände von Medikamenten in den Exkrementen der Tiere enthalten.
Die Nutztierhaltung liegt mit ihrem Ausstoß an Treibhausgasen wie CO2 und Methan noch vor dem Autoverkehr und somit einer der Hauptverursacher der globalen Erwärmung.
Mittlerweile sind die Weltmeere zunehmend leergefischt und das natürliche Ökosystem gerät aus dem Gleichgewicht. Fischkonsum beinhaltet auch ein großes gesundheitliches Risiko, da die Weltmeere mit Müllkippen missbraucht werden und viele Fische mit diesen Giftstoffen belastet sind.
Fotos: Manuela-Maria Rieke via Jugendfotos.de, privat (Herdis)
Interessanter Beitrag.
Es gibt neben den positiven Aspekten eines veganen Lebens auch viele negative Aspekte. Problematisch sind vor allem medizinische Probleme wie bspw. Mangelerscheinungen.
Wo kommt eigentlich das Soja für die Sojaprodukte her? Sind das die restlichen 10% der Weltsojaproduktion 😉
Natürlich muss man mehr auf eine ausgewogene Ernährung achten wenn man sich vegan ernährt, durch genügend frisches Obst und Gemüse und abwechlungsreiches Essen ist das aber nicht so schwer. Die einzigen weit verbreitete "Mangelerscheinung" bei Veganern ist der Mangel an Vitamin B12, welcher jedoch durch Zusätze leicht ausgeglichen werden kann. Ich bin seit fast einem jahr Veganerin und fühle mich genauso fit wie vorher und meine Ärztin sieht das auch so!
Beim Großteil der Sojaprodukte die es im Ökoaden gibt bzw die Bio sind wird der Soja in Frankreich, Italien, Österreich angebaut, was ja nicht allzuweit weg ist. Natürlich gibt es auch Menschen die dann lieber auf regionale Alternativen wie Hafermilch statt Sojamilch und Seitan(aus Weizeneiweiß) statt Tofu(aus Soja) zurückgreifen. Die Umweltschäden und scheiß Arbeitsbedingungen durch Sojaanbau werden also doch hauptsächlich durch Fleischverzehr verursacht, da der Soja aus Südamerika usw als Futtermittel überall hingeschifft wird.
Ich denke Leute die sich für vegane Ernährung entscheiden machen sich schon Gedanken darüber, also stellt doch nicht jeden gleich alle Veganer als affektiven Weltverbesserer dar.
Hat irgendwie den faden Beigeschmack von Missionierungsarbeit. Ist ja wie bei den Kreuzträgern…
Ogott bist du sensibel, natürlich ist jeder Bericht/Aussage ob nun verbal oder ind Schriftform immer eine Art von Werbung für oder gegen den inhaltlichen Gegenstand, egal ob ich mich über Musik, einen Film, ein Theaterstück, einen Menschen, eine Zimmerpflanze, Drogen, Medikament, einen bestimmten Bäcker etc. auslasse.
Ich vermute, deine Anmerkung ist jedoch nicht deiner Sensibilität, sondern irrationaler Befürchtungen und Ressentiments geschuldet oder wie stehst du sonst zur kommerziellen Werbung im öffentlichen Raum? Assoziierst du ein Werbeplakat auch gleich mit Missionierungsarbeit von religiösen Menschen?
Der webmoritz ist ein studentisches Medium auf welchem Studierende über ihre Hobbys und Ansichten bzw. Gewohnheiten schreiben. so what?
btw: schreib doch mal einen Artikel über deine Interessen, Ängste oder Sachen die dich beschäftigen.
Aha
Ich finde es gut, wenn man sich über die Produkte die man kauft auch informiert. Ich selber nehme mir selten die zeit dafür. Wenn ich über die Fleischproduktion und Tierhaltung genauer nachdenke, komme ich jedesmal zu dem Schluss es wäre besser Veganer zu sein. Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach.
Aber auch das löst ja die Probleme nicht. Wenn ich dann nun Tiere von unmenschlicher (man sollte vielleicht da mal genau auf die Wortwahl schauen) Haltung befreit habe, befreit das nicht von weiteren Infomationen. Wo kommt die Sojamilch her. Welchen weg musste sie zurücklegen um zu mir zu kommen. Welche Menschen haben dafür gearbeitet und wie leben die – können die sich von ihrem Lohn ein menschliches Leben leisten?
Allein Veganer zu werden ist für mich daher nicht DIE Lösung (von den Unbequemlichkeiten die daraus entstehen mal ganz abgesehen). Ich würd emich freuen wenn auf Produkten viel deutlicher und einfacher abzulesen wäre, woher es kommt und so weiter. Ein informierter Konsument kann auch guten Gewissens tierische Produkte und Fleisch zu sich nehmen. Allerdings muss dafür sowohl der Konsument etwas tun als auch die Anbieter. Auf diesem Weg gäbe es noch allerhand zu tun.
Ich gestehe, ich werde erstmal weiterhin schwach bleiben – die finanzielle Komponente spielt beim Kauf im Discounter ja auch eine nicht ganz unerhebliche Rolle.
"Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach."
Bzw. das Fleisch ist zu stark, höhö.
Ich bin 27, studierte in Greifswald Medizin und ich esse Insekten – am liebsten geröstet.
Meiner Meinung nach ist es ethisch und moralisch die einzig vernünftige Art sich zu ernähren, da jedwede Pflanzen- und Gemüseart unmenschlich gezüchtet und auf engstem Raum teils Pestiziden und EHEC-geladenem Dünger ausgesetzt ist und vereinzelt nur mit verschwenderisch hohem Wasserverbrauch der unbarmherzigen Hitze der vernichtend UV-strahlenden Sonne zu strotzen vermag.
Leider bekomme ich weder in der Mensa noch in der Greifswalder Innenstadt Insekten, obwohl es angesichts der hohen Populationsdichte ein Leichtes wäre alle Insektophilen Greifswalder zu versorgen.
Habt Mitleid mit mir und preiset meiner hochmoralischen Lebensart!
Ich hab hier nen ganzen Kühlschrank voll mit Insekten, die leben zum großen Teil sogar noch und fühlen sich pudelwohl. Echt bio also, kannst dir gern mal welche abholen kommen. Rösten musste dann aber selber :-p
Wie kannst du nur? Insekten töten ist sowas von unmenschlich!
"…verschenkte ich kurzerhand alle tierischen Produkte in meinem Kühlschrank an meine Mitbewohner und kaufte mir Sojamilch."
Solche unfreiwillig komischen Aussagen helfen nicht unbedingt, Vorurteile gegenüber Veganern abzubauen …
Früher wurden bei solchen Themen Pro- und Kontra-Kommentare veröffentlicht. Ich schlage Torsten H. vor 😉 Ne, ernsthaft: Solche Themen müssen diskutiert und nicht gepredigt werden.
Du meinst so ausgeglichene Meinungsbildung wie zum Thema Geschlechtergerechtigkeit hier?
Ich muss dir recht geben, dass der Artikel etwas zu emotionalisierend geschrieben ist und somit, sicherlich auch leicht eine Abwehrhaltung hervorruft bzw. sich Menschen mir gegenteiliger Meinung sich ihre Vorurteilen bestätigen können. Die Frage ist halt: Wie gehe ich, als Leser, an so einen Text heran? Erwarte ich neue Erkenntnisse/Ansichten oder will ich mein Weltbild darin bestätigt sehen?
Witzigerweise bestätigen die kritischen Kommentare hier mal wieder meine Vorurteile über Veganismuskritiker_innen. Es ist schon auffällig, wie Leute die vegan leben andauernd in eine pseudoreligiöse Richtung unterstellt wird und sie somit auch mit entsprechenden Begriffen belegt werden.
Mal ganz ehrlich, dies spricht nicht besonders für eine starke Diskussionskultur und somit auch nicht wirklich für ein Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung. Aber wer braucht das schon, wenn wir ja in einer Welt leben, in der dem/der zugehört wird, der am lautesten schreit oder die die bunteste Performance zu bieten hat. Schade, dass diese Wahrnehmungsstörung leider auch schon lange im universitären Umfeld zu finden ist.
btw: Schreib doch selber eine Gegendarstellung.
für einen Mediziner ist das eigentlich schade, was du da sagst….
"EHEC-geladenem Dünger" ist einfach mal wieder in die Panikmache eingegriffen
Ich finde diesen Beitrag sehr einseitig und man sollte vllt sehen , ob es nicht doch auch Contra argumente gibt… steigen alle Menschen auf pflanzliche Ernährungen um, dann provozieren wir Arten sterben… ausgelaugte Böden und es ist einfach zu wenig Platz da um für ALLE Menschen Getreide etc. anzubauen…
Ich überlasse jedem seinem Wunsch wie er sich ernähren möchte, jedoch VEGAN als das BESTE hier darzustellen finde ich zu einseitig….
und wie schon erwähnt, ist gerade bei VEGANER Ernährung auf die ausgewogene Nährstoffzufuhr zu achten… EIsen und weitere Mineralien ….
Als Biochemiker finde ich den völligen Fleischverzicht für mich selber nicht vernünftig.
"ausgelaugte Böden und es ist einfach zu wenig Platz da um für ALLE Menschen Getreide etc. anzubauen…"
Und wovon ernähren sich die Tiere, die wir zu uns nehmen? Als Biochemiker sollte Dir der Begriff Entropie geläufig sein, und aus dem 2. Hauptsatz der Thermodynamik erkennt man leicht, dass man zwangsläufig mehr Getreide/Soja braucht, um über einen Umweg unseren Energiebedarf durch Fleisch zu decken.
Und dann: welche Arten sterben denn aus, wenn wir alle auf pflanzliche Ernährung umschalten?
Ich finde, deine "Contra argumente" ziehen leider nicht. Ich z.B. esse (möglichst wenig) Fleisch, weil's mir verdammt gut schmeckt.
(Edit: Begrifflichkeiten)
Deine Argumente sind wirklich leider schlichtweg falsch, da genau das Gegenteil der Fall ist.
Durch massenhaften Fleischkonsum, müssen wesentlich mehr pflanzliche Nahrungsmittel (Futtermittel) angebaut werden. Diese geschieht meist in Monokulturen und diese sind in einem viel stärkerem Maße für die Schädigung von Biodiversität und die Bodendegradation verantwortlich. (sehr interessant zu den Themen Regenwaldabholzung, Gensoja, Artenschutz, etc.: Der Pakt mit dem Panda: Was uns der WWF verschweigt http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/35…
Ich finde gerade Naturwissenschaftler sollten, sich bei Themen die nicht ihr Spezialgebiet sind gut auskennen, da sie ja eigentlich die Fähigkeiten haben sollten, sich auch Themen aus anderen naturwissenschaftlichen Bereichen zu erschliessen.
Welche biochemischen Gründe sprechen denn gegen Fleischverzicht?
btw: Bei aller emotionalen Polemik, die im Artikel zu finden ist, lese ich nirgendswo raus, dass es das BESTE sei sich VEGAN zu ernähren.
Echt der Hammer!!! Also als Bekehrungs-Versuch kann man den Artikel durchaus werten. Sehr nett, danke. Wo bleiben jetzt bitte schön die 'Fleischfresser' und kontern???
Zum Rinder-Beispiel: das ist sowas von dämlich zu behaupten, die Furze von Kühen belasten die Umwelt. Bitte, das sind statistisch nur 5%. Seit lieber froh, dass wir nicht-Veganer die Viehcher essen, denn so furzen sie weniger 🙂 Denkt mal drüber nach.
Ich sehe mich auch darin angegriffen, wenn mir ein Veganer auf mein Ei-Brötchen guckt und zu mir sagt: "Ihhhhh!!!! Da wird mir voll schlecht!!! Und außerdem, die armen Hühner ….." Rücksichtslosigkeit nenne ich das! Mein Essen schlecht zu machen, aber hey, nette Lederschuhe 🙂
Ich finde es nett, wenn ihr mal Aufklärung leistet aber BITTE: macht das doch endlich richtig ordentlich und beleuchtet auch die negativen Aspekte, wie hier in einigen Kommentaren bereits geschehen. Und führt auch bitte keine falschen Tatsachen an und boykottiert wenn dann auch die richtigen Konzerne, wie bspw. die Firma SHELL! Die beuten Nigeria und andere afrikanische Staaten aus und verseuchen mit ihren maroden System die Umwelt. Komischerweise interessiert sowas niemanden, aber über mein Frühstücksei diskutieren wollen, ne.
Es gibt Sachen, die sind wichtiger als die Essgewohnheiten der Menschen. Jeder soll essen, was er möchte, nur soll jeder auch jeden essen lassen, was er/sie will.
"Ich sehe mich auch darin angegriffen, wenn mir ein Veganer auf mein Ei-Brötchen guckt und zu mir sagt: "Ihhhhh!!!! Da wird mir voll schlecht!!! Und außerdem, die armen Hühner ….." "
Wann und wo war das denn? Wie oft ist DIR dass denn schon passiert?
Ist echt komisch ich kenne so viele Vegetarier_innen und Veganer_innen und frag mich: Wieso die mich eigentlich nicht zu missionieren versuchen? Hab ich so ein dickes Fell, dass ich es nicht merke oder kenne ich einfach nur die Falschen?
Wieso wird ein Vorschlag, die Vorstellung eines eigen Lebensentwurfs, häufig als Kritik aufgefasst? Wieso wird jegliche Kritik als Verletzung der Persönlichkeit wahrgenommen? Ist das verletzte Eitelkeit?
Ohne Scheiss, ich hab mal wieder das Gefühl hier werden einfach nur mal wieder Ressentiments gegen eine Nicht-verstandene oder missverstandene, befremdlich wirkende Minderheit ausgelebt. Da kann es dann auch schon mal zu inhaltsloser quasi hohler Mythenbildung kommen. ("Veganer_innen gendern alle, sind asexuell, schlecht gelaunt und pupsen Rosenduft. – Ist ja auch kein Wunder, höhöhö sollten mal nen Stück Fleisch essen")
Diese Kommentare hier, die Ausdruck von Intoleranz gegenüber Sachverhalten und Menschen, die man nicht versteht, sind einfach nur peinlich.
Wenn man keine Ahnung hat, sollzte man einfach mal die Kresse halten (dann tippt man nämlich auch keine dummen Kommentare).
+1
"Ihr Einkauf sei jetzt entspannter, sagt die Berlinerin. Sie muss nicht mehr vor einem überfülltem Käse- oder Joghurt-Regal stehen und sich für ein Produkt aus diesem Wirrwarr entscheiden"
Das sagt doch eigentlich alles. Die Welt ist ihr zu kompliziert, schon mit Konsumangeboten ist sie überfordert. Soll die Welt doch einfacher werden – und gleich für alle mit. Klingt wie Nahrungsmittelfaschismus
Schon wieder eine total primitive Behauptung um darauf eine diskreditierende Unterstellungen aufzubauen, Pfui. Du bist doch schon Weltmeister im Niveaulimbo, reicht dir das nicht?
Wenn jemand überfordert von der Warenvielfalt ist, ist das Sache der Person. Deine haltlose Unterstellung: "Soll die Welt doch einfacher werden – und gleich für alle mit." auf welcher du dann deinen Faschismusvergleich aufbaust ist einfach nur unterirdisch niveaulos. (oder bist du hier webmoritz-beauftragter für die Einhaltung von Godwins Law?)
Deine Empathielosigkeit und deine Herabwürdigung persönlicher Befindlichkeit widert mich an.
Insgesamt finde ich, selbst als Veganerin uuuhh, den Artikel auch nicht so gelungen. Die Hippie Studentin mit zerzausten Haaren aus Friedrichshain, die im Bioladen arbeitet, keine Geschmacksverstärker mag und am besten noch Landschaftsökologie studiert – mehr KLISCHEE geht echt nicht. Sorry.
Nun ja es gibt auch andere Menschen die vegan leben, nur so.
Außerdem stört mich, dass gleich als erstes kommt, das die Arme ja kein Eis essen kann und sich so doll einschränken muss – gerade diese Argumente sind es die Veganer zu Freaks marginalisieren. Da find ich es wichtiger erstmal zu sagen das es heutzutage sehr einfach möglich ist sich vegan zu ernähren, dank Fleisch/Käseersatz, zahlreichen Kochbüchern und veganen Produktscannern fürs iphone(ja gibts). Vegan leben heißt eben oft selbst kochen. Was Fast Food angeht ist aber mittlerweile auch einiges möglich: vegi Döner, Pizza ohne Käse, Sandwich, viele Fruchteissorten sind vegan, am Schuhhagen ist n Cafeladen der alles auch mit Sojamilch macht. Und selbst in der Mensa wurde vor kurzem eine Kennzeichnung von veganen Produkten eingeführt.
Das sind alles Anfänge.
So gibt es in der Mensa zwar die Kennzeichnung aber nur alle zwei Wochen ein veganes Gericht und außerhalb des vegetarsichen Menüs werden die Saucen usw nicht als vegan gekennzeichnet, was schonmal vieles einfacher machen würde. Auf eine lange Liste mit hilfreichen Vorschlägen an die Mensaleitung bekam ich leider auch nach einigen Wochen keine Antwort. Natürlich ärger ich mich auch immer wieder wenn ich bestimmte Produkte sehe und weiß, es ist so einfach sie vegan zu kochen (milch-sojamilch, butter-margarine, jogurth-sojajogurth usw). Aber es hilft nur die Köche/Verkäufer immer wieder darauf hinzuweisen und die Nachfrage zu erhöhen.
Für diejenigen die jetzt wieder mit ihrem Insektenfress-Tick kommen: Natürlich wollt ihr damit sagen, dass auf eine winzige vegan lebende Minderheit keine Rücksicht genommen werden muss. Und natürlich wiederspreche ich euch:
1. es gibt immer mehr Veganer
2. veganes Essen bietet sich ebenso an für Laktoseintoleranz, cholesterinfreies Essen, Allergien, koscher/halal usw
3. Alle sollen was essen können – und veganes Essen ist abwärts(oder aufwärts) "kompatibel" d.h. auch Vegetarier, Fleischesser usw werden hier satt wenn sie wollen.
Bekehren find ich auch doof, mach ich auch nicht. Wenn mich jemand fragt warum ich vegan esse erkläre ich es und wenn sich daraus eine Diskussion entwickelt ist es so. Entscheiden muss immernoch jeder selbst. Deswegen setzte ich mich auch nicht in erster Linie dafür ein andere zu missionieren sondern dafür, dass diese Wahlmöglichkeiten, die Freiheit sich zu entscheiden, geschaffen werden – z.B. durch ein veganes Angebot in der Mensa bei dem ich mich bewusst dafür oder eben dagegen entscheiden kann.
Danke und mindestens +1
Sorry OiO, aber die Lage, die Herdis schildert, deutet absolut nicht darauf hin, dass die Veganer in Greifswald immer mehr werden. 'Wo sollen die denn alle sein? Ich hab in 6 Jahren nicht einen (wissentlich) kennen gelernt, nicht mal einen Vegetarier, obwohl mir die Essgewohnheiten einer dreistelligen Zahl von Menschen soweit bekannt sind. Mir ist auch nie aufgefallen, dass es auf irgendwelchen Hoffesten der Institute, bei Veranstaltungen der Studentenclubs oder auf Privatpartys (zumindest die, auf denen ich war) jemals vegane Alterativen gegeben hätte, außer vielleicht mal ein Tomatensalat ohne Morzarella oder anderes Grünzeug, sonst war immer das ein oder andere Tierprodukt Bestandteil. Dass sich jetzt alle ein wenig umstellen sollen, nur damit eine Hand voll Veganer auswärts etwas essen können, geht da auch nicht. Das Angebot wird durch die Nachfrage bestimmt. Sollte Euch der Handel vor Ort als lukrative Zielgruppe entdecken, dann wird er sich auch darauf einstellen. Aber Produkte einführen, auf denen man vielleicht sitzen bleibt, wird niemand.
BTW: Sagtest Du nicht, man solle den Leuten erzählen, vegan leben sei ja sooo einfach? Das stimmt dann einfach nicht, wenn man auswärts, auf Partys, unterwegs usw. fast nichts essen kann oder sich immer selbst etwas zubereiten muss. Sorry, aber das wäre nichts weiter als Beschwichtigung.
Sorry aber jetzt verrennst du dich ganz schön auf deinem Antivegan-Kreuzzug.
1. Es geht nicht darum, dass du dich umstellen sollst.
2. Und jetzt mal ehrlich ich hab noch keine_n Veganer_in gesehen, der/die so aussehen würd, als würde sie/er verhungern.
3. Die Welt geht auch hinter deinem Horizont weiter z.B. das IKuWo, wo es jeden Donnerstag eine vegane Volxküche gibt
4. Veganer und Vegetarier sind schon lange eine lukrative Zielgruppe, guckst du Internet.
5. ich muss nicht dauernd was essen und auch sonst siehe 2.
Man merkt ja schon welche Paranoia du schiebst, aber Tommi: Keiner will dir deine Wurst wegnehmen und auch das Schnitzel kannst du behalten. also kannst du ganz locker bleiben.
Würdest du genau so einen Aufriss machen, wenn hier jemand schreiben würde:
"Ich fahr kein Auto und fliege nicht, weil ich es für mich nicht benötige."
wahrscheinlich würdest du, dich auch darüber auskotzen.
Ich versteh immer die Aufregung nicht, wenn jemand was nicht tut (also ausser bei unterlassener Hilfeleistung natürlich). Reg dich doch lieber über die Scheisse auf die getan wird.
@wayne
Antivegankreuzzuzug *feier^^ Ist das deine Keule gegen alle nicht gefälligen Beiträge auf deinem Vegankreuzzug?
zu 1. Lass doch OIO antworten, die meinte schließlich, man müsse vegane Alternativen zur Verfügung stellen. Im Übrigen habe ich nur gesagt, dass das Angebot von der Nachfrage bestimmt wird, ich eine solche Nachfrage jedoch nicht erkennen kann. Also, warum so angepisst, liebe Forumspolizei? Sollte die Nachfrage tatsächlich bestehen, wird sich ein entsprechendes Angebot etablieren und alles ist schick. Mir ist das auch egal, ich fürchte nicht um mein Schnitzel, wie du mir vorwirfst, und ich habe auch nicht das geringste Problem damit, dass sich Veganer Alternativen wünschen, damit sie auch einfach auswärts essen gehen können. Warum sollte ich?
zu 2. Hab ich das irgendwo behauptet, dass Veganer verhungert aussehen? Nein. Ich sagte lediglich, dass sie eingeschränkt sind, weil sie auswärts kaum Möglichkeiten zum Essen haben und ein Veganerleben in greifswald dann eben doch nicht so einfach sein kann, was ist daran falsch?
zu 3. Oh, und die VoKü am DO im Ikuwo zeigt nun, dass in HGW ein veganer Trend herrscht, oder was? Ich will doch gar nicht bestreiten, dass es ein paar Veganer gibt, hab ich das irgendwo gesagt? Im Übrigen gibt es für alle möglichen Minderheiten oder kleinen Interessengruppen irgendwelche begrenzten Angebote hier und da. Nur kann ich aus einer Schwalbe keinen Sommer folgen.
zu 4. Internetshops und Foren und was weiß ich noch haben auch einen viel größeren Einzugsbereich als örtliche Läden, die z. T. noch über die nationalen Grenzen hinaus gehen. Natürlich kann man sich als Veganer im Internet vernetzen und auch leichter an Produkte kommen, die auf einen zugeschnitten sind. Aber – das kann jede x-beliebige kleine andere Ziel- und Interessengruppe auch. Mir ging es eigentlich nur darum, dass immer unreflektiert behauptet wird, die Veganer werden ja immer meh, obwohl es weder verlässliche Zahlen dazu gibt noch tatsächlich (zumindest in meinem Umfeld) irgendetwas davon zu merken ist.
Lieber wayne, das hat mit Paranoia nichts zu tun, ich hab nur was dagegen, wenn hier zweifelhafte Thesen aufgestellt werden. Dass mir jemand meinSchnitzel wegnehmen könnte, befürchte ich im Übrigen nicht, wie Du behauptest. Warum auch?
zu zu 1.: Ich zitiere dich: " Dass sich jetzt alle ein wenig umstellen sollen,". Und ja ich gebe zu, in mir wohnt ein kleiner Forenpolizist =;o)
zu zu 2.: okay, dann habe ich dich falsch verstanden, jedoch davon auszugehen, dass das Leben einfach wäre, halte ich für nicht zutreffend und insbesondere, wenn man für etwas eintritt.
zu zu 3.: Nein, es sollte kein Beweis für einen Trend sein (ich denke auch nicht, dass es in Greifswald einen Trend zum Veganismus gibt, ich wollte dir nur aufzeigen, dass wenn du keine Vegetarier_innen/Veganer_innen kennst, dass es heisst, dass sie nicht existent wären.
zu zu 4.: okay, wir drehen uns im Kreis, es ist und bleibt eine "Mikrokosmos vs.Mikrokosmos-Diskussion
zum Rest: freut mich, wenn du keine irrationalen Ängste um dein Fleisch pflegst. Bei aller Freude über jemanden neues in den Kommentaren verwundert mich nur dein textvolumen, welches du diesem thema widmest. Ich bin gespannt wofür du dich noch so interessierst, wenn es um die Marktwirtschaft geht, wird es bestimmt interessant.
btw: der Missionierungsvorwurf kam hier mehrmals gegen die Autorin, ich hab ihn nur mal unter umgedrehten Vorzeichen gegen dich gewendet, aber schön, dass wir ähnlich polemisch sind und solche Vorwürfe einfach zurückreichen. Ach ja, ich bin nicht mal Vegetarier.
P.S. ich hatte vorhin auch schlechte Laune glaube ich, sorry. In der nächsten Diskussion wird es bestimmt besser.
@wayne
zu1: da habe ich mich einfach missverständlich ausgedrückt, das war nämlich ausschließlich auf den Handel bezogen. Dass niemand mich zum Vegansein zwingt, wenn irgendwo ein veganes gericht angeboten wird, ist mir klar. Darüber hinaus würde ich z. B. nie Kartfoffelpuffer mit Apfelmuß oder andere leckere vegane Gerichte ablehnen, ich bin ja kein Carnivore.
Zu meinen Interessen: Ich hab von Hause aus ganz gerne kontroverse Themen, wenn die Zeit reicht. Da ich momentan ans Bettchen gefesselt bin, reicht die Zeit sogar für Themen wie Veganismus, sonst interessiert mich das weniger, ich bin auch kein Typ, der gerne den ganzen Tag vorm Rechner hockt. Erfahrungsgemäß kochen beim Thema Veganismus aber in Foren die Emotionen zum einen bei Fleischessern und zum anderen bei Veggies gerne über. 😀 Als kleiner Schelm zieht mich das natürlich auch an. Zudem bin ich gerade von Hause aus an agrarwirtschaftlichen Themen interessiert und fühle mich dann genötigt, auch mal dazwischen zu funken, wenn unplausible, nicht transparente Werte und sogenannte Fakten zur Landwirtschaft gepostet werden, egal von welcher Seite die nun kommen.
Zum Artikel und den Missionierungsvorwürfen: Die Autorin selbst macht zwar Werbung mit aus meiner Sicht schlecht recherchierten Argumenten und der Artikel ist wirklich nicht unbedingt gelungen, wie bereits andere Veganer feststellen, aber zum Missionieren gehört wohl noch weit mehr: wie z. B. das Verdammen der uneinsichtigen Fleischesser oder aggressives, überhebliches und penetrantes Auftreten, fundamentales Predigen der einzig wahren Moralvorstellung, was hier einfach nicht der Fall ist, auch wenn der Artikel emotional ist, was man einem Veganer, der in der Regel aus Mitleid seine Entscheidung getroffen hat, nicht wirklich verübeln kann. Zum Thema Mission fallen mir dann eher Namen wie Achim Stößer und PETA ein, die, wenn man ein dickes Fell hat und sich nicht alles, was von Veganern gesagt wird zu sehr zu Herzen nimmt, ganz einfach eine Menge Unterhaltungspotential bieten.
Sojaprodukte: Veganerinnen den Verzehr von Soja vorzuwerfen ist unzweckmäßig. Gerade der direkte Verzehr von Soja erlaubt ohne den Umweg über’s Fleisch eine viel größere Menge von Menschen satt zu machen. Aber es gibt andere Gründe, die gegen den Verzehr von Soja aus Südamerika sprechen. Alternativen wurden gennant.
Nutzen des Veganismus: Gründe und Effekte der veganen Ernährung sind im Wikipedia-Artikel aufgeführt. (http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus) Ob sich vegan ernährende Personen andere nicht nachhaltige Lebensformen pflegen (unfaire Lebensmittel, Flugzeug fliegen, …) ist für Veganismus-Punkt unerheblich. Diese Ernährungsform hat genau den Effekt den sie hat. Andere Lebensaspekte erfordern andere Entscheidungen.
Gesundheitliche Aspekte: Unausgewogne vegane Ernährung kann ebenso wie unausgewogene Mischkost-Ernährung zu gesundheitlichen Problemen führen. Vorteile und mögliche Mangelerscheinung veganer Lebensweise aus ärztlicher Perpesktive werden hier beleuchtet: http://www.das-wort.com/20/de/media/s450de_text.p…
„Jeder soll essen, was er möchte, nur soll jeder auch jeden essen lassen, was er/sie will.“: Ein solches Statement drückt natürlich Gelassenheit und Toleranz aus. Andererseits wurden im Artikel nur wenige Gründe für Veganismus beleuchtet. Die Produktion von Fleisch hat eben nicht nur Einfluss auf die getöteten Tiere, sondern eben auch Menschen (Vertreibung, geschädigte Umwelt durch Pestizide und Gülle, Ammoniakvergiftungen der Arberiterinnen, Hunger durch Mangel an Nahrungsmitteln, …). Essen ist nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern hat auch auf das Leben anderer Menschen Einfluss.
Missionierung: Ich kann weder im Artikel, noch in den Kommentaren Anfeindungen gegenüber Fleischfresser, noch Aufrufe erkennen.
Ich schätze als Hauptgrund vieler Menschen sich gegen eine rein pflanzliche Ernährung zu entscheiden ein, dass ihnen tierisch Produkte einfach zu gut schmecken. Ein durchaus subjektiv starker Grund, welchen man aber einfach ehrlich artikulieren kann.
"Ich schätze als Hauptgrund vieler Menschen sich gegen eine rein pflanzliche Ernährung zu entscheiden ein, dass ihnen tierisch Produkte einfach zu gut schmecken. Ein durchaus subjektiv starker Grund, welchen man aber einfach ehrlich artikulieren kann. "
So ist es. Bei mir jedenfalls. Sojamilch schmeckt einfach scheußlich verglichen mit Kuhmilch. Ebenso ist es mit Tofuwürsten, vom Industriekäse will ich gar nicht anfangen. Ich stimme aber dem Artikel in der Hinsicht zu, daß das Angebot auch einfach fehlt. Gebt mir veganes Essen in der Mensa und ich probiere es auch. Zumindest, wenn es sich nicht nur um Ersatzprodukte handelt. Als Fleischesser könnte man mich locken, indem man kreative Gerichte ohne Fleisch zeigt, anstatt einfach Ersatzprodukte, die geschmacklich nicht ans Original rankommen.
Ich finde es immer etwas seltsam, wenn plötzlich der "Geschmack" ins Spiel kommt. Sicherlich mag ein argentinisches Rindersteak einen besonderen Geschmack haben, ebenso wie ein Kobe-Filet oder so. Aber wenn man ehrlich ist: wer kann sich als Studierender denn bitte vier Steaks aus Argentinien pro Woche leisten…weils eben so gut schmeckt?
Brat doch mal das Discounter-Hackfleisch ohne jegliche Gewürze an. Hmmmm, das mundet wirklich unnachahmlich! Und dann ist es auch noch so günstig. Schonmal drüber nachgedacht, wieso n halbes Kilo Hack fast billiger ist als ne große Tüte Erdnussflips?
Meiner Meinung nach sind das nur Kopfgeschichten! Man ist eben Fleisch gewöhnt, Tofu ist aus Prinzip schon iihgitt und die Bauernlobby hat über Jahrzehnte gute Arbeit geleistet.
Auch ich ess gern mal ne Wurst und achte dabei zu häufig nicht auf Preis, Herkunft, Verarbeitung usw. – macht ja auch Mühe und so. Aber jeder, der mir was über den unverwechselbaren Geschmack von totem Tier erzählen will, kann sich ja mal in nem Fast-Food-Schuppen einen Burger-Pattie ohne alles zubereiten lassen und verzehren. Wirklich…unnachahmlich!
Hallo,
wenn ich einige Kommentare hier lese, bin ich wirklich schockiert!
Der Artikel prangert weder Fleisch essende Personen an bzw. macht sie schlecht, noch soll durch den Artikel irgendjemand "missioniert" werden.
Der Artikel beschreibt lediglich, wie sich das Leben, der oben genannten Veganerin, in Greifswald (für sie persönlich) anfühlt. Aber was Einige hier so zwischen den Zeilen zu lesen glauben…
Ich kann nicht verstehen, wie man dermaßen abfällig und verallgemeinernd werden kann?
Ich kann ebenso überhaupt nicht verstehen, wie man sich zu dem Thema in aller Breite auslassen kann, ohne sich damit wirklich auseinander gesetzt zu haben (siehe isoleucin).
Ich denke, sobald man den ethischen Aspekt anspricht (Ökologie, Tierschutz, Hungersnöte usw.) fühlen sich die Meisten persönlich angegriffen. Weil sie merken, dass man bei der Entscheidung kritisch zu konsumieren, in welcher Form auch immer, AUF SICH ZURÜCKGEWORFEN wird und das ist meist unangenehm, weil sie merken, dass sie Fleisch aus Genussgründen essen und nicht, weil sie sich irgendwann einmal dazu bewusst entschieden haben (Sozialisierung).
Also ich freue mich über Jede(n), der/die bewusst Konsumiert.
word (aber sowas von)
Ich versteh auch nicht, wieso viele ihre Minderwertigkeitskomplexe hier so zu Markte tragen müssen, ich schäm mich da auch immer schon ganz schön fremd.
Der Trend geht mittlerweile dazu über, nicht mehr angebliche Missionierung vorzuwerfen, sondern Verlogenheit anzuprangern, indem man nicht überprüfbare Behauptungen aufstellt und im Anschluss Unauthenzität vorwirft. Angriff ist die beste Verteidigung. Kleine Probe gefällig?
"Mein Essen schlecht zu machen, aber hey, nette Lederschuhe"
Ich weiss auch nicht, ob das schon getroffene Hunde sind, die bellen. Ich find das zumindest auch komisch, da wird ein Konzept, ein Lebensentwurf nur mal vorgestellt und hier wird rumgeheult, als ständen einige Kommentator_innen vor einem Tribunal.
Gibt es hier vllt. eine_n Psychologiestudierende_n die/der das mal erklären kann?
Wer aus moralischen Beweggründen (Empathie mit Tieren, Religion, Weltanschauung) vegan lebt, soll damit von mir aus glücklich werden, solange im Gegenzug auch andere Essgewohnheiten (z.B. der Verzehr von Fleisch) toleriert werden. Individuelle Moral ist schließlich keine hinreichende Basis für irgendeine Form von irgendwelchen allgemeinen Essge- und -verboten.
Bei entsprechend wachsendem Anteil an Vegetarier_innen und Veganer_innen werden sich letztlich auch, denn im Kapitalismus herrscht das Prinzip von Angebot und Nachfrage, gesonderte Angebote für diese Zielgruppe etablieren. Das wird auch die Mensa des Studierendenwerks nach und nach erfassen.
Problematisch finde ich es allerdings, wenn die moralischen Argumente mit (pseudo)wissenschaftlichen Versatzstücken angereichert werden, um damit auf Bauernfang zu gehen. Zu diesen Punkten gehört die häufig vertretene These, durch weitgehend vegane Ernährung der Menschheit müsse niemand mehr hungern, wäre das Hungerproblem gelöst.
Rund 900 Mio. Menschen auf diesem Erdenrund hungern täglich aber nicht etwa, weil wir global zu wenig Nahrungsmittel haben, denn die gibt es im Überfluss und davon könnten auch alle ein Mehrfaches satt werden, sondern weil Nahrungsmittel in der kapitalistischen Gesellschaftsformation eben auch nur Waren sind, die auf einem Markt gehandelt werden. Und diese 900 Mio. Hungernden können sich diese eben schlichtweg nicht leisten. Nur deswegen grassiert dort Hunger und Hungertod.
Dieser Zustand wird sich innerhalb eines auf Privateigentum an Produktionsmitteln basierenden Systems aber nicht grundlegend ändern lassen. Dazu bedürfte es eines allgemeinen Übergangs zu einer höherstehenden Gesellschaftsformation, also der Kampf der arbeitenden Klasse (und der mit ihnen verbündeten Zwischenschichten) für eine sozialistische Gesellschaftsformation, wo die Befriedigung gesellschaftlicher Grundbedürfnisse kollektiv und geplant abläuft und nicht mehr dem anarchischen Konkurrenzkampf unter Marktteilnehmer_innen überlassen wird. Erst in einer solchen Gesellschaft, in der die private Mehrwertaneignung nicht mehr bestimmendes Element ist, werden derart grundlegenden Probleme der Menschheit gelöst werden.
Durch Veganismus wird also kein einziges Kind weniger den Hungertod sterben.
zu re_marut: Es gibt auch weitaus mehr Lösungen den Welthunger abzuschaffen, als den Sozialismus…es gibt viele Aspekte ein Problem zu lösen. Und das könnte u.a. auch der Veganismus sein.
Was meinst du mit "(pseudo)wissenschaftlichen Versatzstücken"?
Es ist Fakt, dass Getreide, welches in Entwicklungsländern angebaut wird, vorallem in die führenden Industrieländer zu Niedrigpreisen verkauft wird. Weil diese Industrieländer einen hohen Bedarf an Futtergetreide haben, verwenden sie große Mengen Getreide für "Nutztiere" bzw. für die "Fleischproduktion".
Wenn dieser Aspekt wegfiele, würden viele Millionen Menschen weniger an Hunger sterben.
50% der Weltgetreideernte und 90% der Weltsojaernte werden zum Mästen von Tieren gebraucht.
Die Produktion von 1kg Fleisch verbraucht ca. 10-20 Tonnen Wasser.
Du gehst hier vom Gebrauchswert aus und vergisst dabei die Tauschwertebene. Das Soja z.B. wird ja (im Kapitalismus) nicht angebaut, um satt zu machen (Gebrauchswert), sondern um damit Profit zu machen (Tauschwert).
Und das Soja, das sagen wir mal in Brasilien oder Kenia angebaut wird, entsteht auf der Grundlage des Privateigentums an Produktionsmitteln (Ackerfläche und Maschinenpark). Denn dem/der Eigentümer_in geht es eben nicht um den Gebrauchwert des Soja (soviel Soja kann der/die gar nicht selbst verzehren), sondern allein um den Tauschwert, den er/sie auf dem Markt gegen Ware gleichen Werts eintauschen kann (z.B. in Form des allgemeinen Äquivalents Geld). Und verkauft wird halt dahin, wo konkret der beste Preis zu erzielen ist, und den zahlen eben nicht die armen Habenichtse aus dem Dorf um die Ecke, sondern die großen Futtermittelspediteur_innen. Was dann mit dem Zeug passiert, ob's verfeuert wird, im Tank landet oder in der Kälberzucht, ist den Produzent_innen daher auch ziemlich wumpe.
Wären die Produktionsmittel nicht in privater Hand, sondern dienten in Gemeineigentum allein dem kollektiven Verbrauch, wäre das Soja auch keine Ware mehr, sondern Gebrauchwert in Reinform. Dann wären wir aber entweder a) rückschrittlich bei vorkapitalistischer Subsistenzwirtschaft (die sich im Kapitalismus tendenziell nicht halten kann) oder b) fortschrittlich im Sozialismus (also geplante Wirtschaft mit vergesellschafteten Produktionsmitteln).
Pseudowissenschaftlich bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (also die ökonomischen Regeln der entsprechenden Gesellschaftsformation) bei vielen Aussagen aus der Pro-Vegan-Ecke nicht mitberücksichtigt werden. Dadurch entstehen solch utopistische Annahmen, durch Veganismus und geringeren Fleischverzehr würden plötzlich alle satt. Das strukturelle Problem, dass die Armen weiterhin arm sind und sich die Waren nicht leisten können, ist damit nicht aufgehoben.
Somit sind Aussagen wie "Wenn dieser Aspekt wegfiele, würden viele Millionen Menschen weniger an Hunger sterben." eben schlichtweg falsch.
Ich hoffe, ich konnte den Zusammenhang verdeutlichen.
Dass die sozialistische Wirtschaftsform auf Dauer nicht in der Lage ist, Bedürfnisse der industrialisierten Welt zu befriedigen – von Luxusartikeln sei hier noch nicht einmal die Rede – haben bisher alle Experimente hinreichend bewiesen. Und die waren bzw. sind noch gar kein Sozialismus in Reinform, sondern hatten bzw. haben sich wenigstens einen letzten Rest des auf freiwilligem Tauschhandel basierenden Kapitalismus bewahrt. Anderenfalls hätten sie sich wohl noch schneller an die Wand gefahren.
Das Ziel des Sozialismus in allen Ehren; allerdings halte ich die Mittel der Umsetzung für irrig. Im Übrigen weise ich darauf hin, dass jegliche sozialistischen Systeme der Vergangenheit und Gegenwart diktatorisch organisiert sind – das ist dem Sozialismus inhärent und deshalb wohl kaum eine geeignete Grundlage für eine wahrhaft freiheitliche Gesellschaft.
Wir brauchen hier keine mehr oder weniger oberflächliche Sozialismusdebatte in Kommentarspalten führen, denke ich.
Ich gebe nur zu bedenken: Ob die Diktatur der Bourgeoisie (also einer kleinen Minderheit, gemeinhin als Kapitalismus bekannt) strukturell besser sei als die Diktatur des Proletariats (also einer großen Mehrheit, gemeinhin als Sozialismus bekannt), wage ich zu bezweifeln. Ich halte ein System, in dem die Produktionsmittel vergesellschaftet sind für wesentlich demokratischer und freiheitlicher als eines, in dem selbige lediglich einer kleinen Minderheit gehören, die damit machen kann, was sie will, während der Rest seine Arbeitskraft als Ware zu Markte tragen muss.
Der Kapitalismus jedenfalls schafft es augenscheinlich nicht, den Hunger zu bekämpfen. Die Zahl der Hungernden ist in den letzten Jahren, trotz immer weiter steigender Produktivität der (Land-)Wirtschaft, ebenfalls weiter gestiegen, eben weil immer mehr Ackerflächen für den profitableren Rohstoffexport (z.B. Getreide als Futtermittel oder für Biodiesel) genutzt werden und sich die Ärmsten dieser Welt die gestiegenen Lebensmittelpreise nicht mehr leisten können. Kapitalismus ist eben für eine Minderheit der Menschen auf diesem Planeten das Paradies und für die Mehrheit eben eine tägliche Tortur oder gar (siehe diejenigen, die weniger als 1 USD am Tag haben) die Hölle auf Erden.
Auch Veganismus, darum ging es ja bei der Diskussion, kann dieses strukturelle Problem eben nicht aufheben, weil es auf einer ganz anderen Ebene (nämlich der zugrundeliegenden politischen Ökonomie) liegt.
Das ist die allerunterste Stufe der Dummheit, mit der Du Dich hier mal wieder vorstellst!
Es ist Dir nur zu wünschen,dass Du nicht einmal an Deinen gelobten Luxusartikeln der „wahrhaft freiheitlich befriedigten industrialisierten Welt“ erstickst.
„… So hatten im Jahre 2007 923 Millionen Menschen keine ausreichende Ernährung, das sind 73 Millionen mehr als noch in 2006. An den Folgen der Unterernährung sterben täglich 13.000 Kinder, insgesamt 25.000 Menschen. http://www.shortnews.de/id/731993/UN-Welternaehru…
Die kapitalistisch befeuerte Klimakatastrophe tut ihr übriges und man rechnet bis zum Jahre 2030
mit bis zu 900 Millionen Hungertoten.
Wenn das kein Beweis für die Überlegenheit des Kapitalismus ist!
Weder habe ich gesagt, dass die aktuelle Form des Kapitalismus problemfrei sei noch dass ich sie gut fände. Diese – hier allerdings lediglich unterstellte – Behauptung wäre in der Tat reichlich kurzsichtig.
Im Übrigen: vielen Dank für die Beleidigung.
Tipp: Es gibt einen winzigen Cafe-Shop, bei dem für viele Nicht-Kuh-Milch-Trinker Alternativen wie Sojamilch und sogar Laktosefreie Milch angeboten wird: Starcups. Sehr freundliche Bedienung und es ist für jeden garantiert etwas dabei. Leider wird der Laden leicht übersehen: Er befindet sich gleich gegenüber von Bäckerei Junge in der Nähe von Rossmann. http://www.qype.com/place/590860-StarCups-Greifsw…
Bin da Stammkunde und mag gar nicht mehr ohne den Laden auskommen.
Es amüsiert mich ein wenig, wie ein solch banales Thema derart hitzige Debatten provozieren kann. Kommt schon! Es geht darum, dass Herdis den Eindruck hat, in Greifswald für ihre bevorzugte Ernährung kein ausreichendes Angebot zu finden. Nicht mehr und nicht weniger. Die Argumente für und gegen vegane Ernährung auszutauschen, genügt doch. Vielleicht kann man dann noch ergänzen, ob man das Problem genau so sieht oder nicht. Das war's dann aber auch. Ret_marut hat es etwas weiter oben schon treffend geschrieben: Toleranz ist für alle Seiten angesagt.
wenn wir alle umsteigen aufs Fleischessen müssen Populationen a) kontrolliert oder schlimmer b) vorm aussterben bewahrt werden, da sie nicht fortlaufend sind. Die Tiere verbrauchen Wasser und Futtermittel ja. Wenn wir eine Artenvielfalt wollen müssen wir das ( und ich möchte da mal massenzuchten ausschließen) tolllerieren, das Zucht ein wichtiges Werkzeug zur Arterhaltung ist.
Zucht kann was gutes sein.
Weiterhin finde ich es gut, wie bereits erwähnt wenn Veganer nicht wie "missionare" agieren.
Ich hätte mir eine kritische Themenbettrachtung gewünscht.
Und ja ich bin bereit gerne mal öfters vegan zu kochen… Aber Kuchen ohne EI wird es bei mir nicht geben…. Fleisch ist lecker aber es reicht auch einmal die Woche 🙂
Was ich meinte (falls Dein Kommentar eine Antwort auf meine Kritik sein sollte) ist nicht die Erhaltung z.B. der Turbomilchkuh, die tatsächlich innert Tagen stirbt, wenn man sie nicht melkt. Auf die kann ich genau so gut verzichten wie auf überzüchtete Hunde, Pandas und sibirische Tiger und fallen bei der Artenvielfalt für mich eher nicht so ins Gewicht.
Mir ging es eher um die riesigen Monokulturflächen, die einerseits für die Tierhaltung und andererseits für die Sojaproduktion für die Tierfutterherstellung gerodet werden und so unzählige Tiere und Pflanzen verdrängen. So soll z.B. McDonalds, was jetzt als Sündenbock herhalten muss, alleine für eine Rodungsfläche von rund 70.000 km*km im Amazonas verantwortlich sein.
"Außerdem kann der Verzehr von Milch und Milchprodukten zu Diabetes und Laktoseintoleranz führen." Häh??? Eine Laktoseintoleranz hat man, wenn man zuwenig Laktase produziert und die Milch nicht verdauen kann. Die Produktion von Laktase nimmt mit dem Alter von alleine ab, der Anteil an laktoseintoleranten Menschen ist daher bei den älteren Generationen ansteigend höher. Durch den völligen Verzicht von Milchprodukten über einen langen Zeitraum senkst du deine Laktaseproduktion unumkehrbar, da du dich dadurch entwöhnst. Das Ergebnis ist eine Laktoseintoleranz durch den Verzicht von Milchprodukten. Und dann musst du wirklich drauf verzichten.
"Dabei bringt das vegane Leben viele Vorteile mit sich. Herdis zum Beispiel genießt mittlerweile, dass sie der Konsumflut in den Supermärkten nicht mehr so stark ausgesetzt ist. Ihr Einkauf sei jetzt entspannter, sagt die Berlinerin. Sie muss nicht mehr vor einem überfülltem Käse- oder Joghurt-Regal stehen und sich für ein Produkt aus diesem Wirrwarr entscheiden."
Was bitte soll das für ein Vorteil der veganen Ernährung sein, sich nicht zwischen so vielen Produkten entscheiden zu müssen? Zum Schmunzeln!
“Außerdem schmecken die frischen Produkte ohne Geschmacksverstärker auch viel besser”, findet sie. "
Da hat Sie gar nicht unrecht, nur kann man auch unabhängig von veganer Ernährung frisch kochen. Also wieder nur ein vermeintlicher Vorteil veganer Ernährung.
"Die Normalität, mit der wir Fleisch, also Leben, das meist gequält wurde, konsumieren, sei für sie erschreckend. Bedauerlich sei auch, dass die extremen Auswirkungen der Tierhaltung kaum auf öffentliches Interesse stößt und oftmals von den Lobbyisten verschwiegen wird."
Ob das Fleisch nun aus der sogenannten Massentierhaltung oder aus sogenannter artgerechter Haltung ohne "Tierleid" käme, ist doch den Veganern primär unwichtig, da die Tiere trotzdem sterben müssten und Herdies dann immer noch über Normalität des Fleischessens erschrocken wäre.
"Viele Fakten (siehe Infobox) sprechen für ein veganes Leben, sowohl ethisch als auch gesundheitlich. Doch warum ist dies in der Gesellschaft noch nicht angekommen?"
Vielleicht weil die angebliche Fakten- und Beweislast doch nicht so erdrückend ist, wie Veganer immer gerne behaupten, um die Menschen von ihrer Lebensweise zu überzeugen, liebe Tina? 😉
"Nur der Mensch nimmt sich das Recht raus, auf Kosten anderen Lebens zu leben und dieses in unmenschlichen Bedingungen zu halten. Doch wir als Konsumenten können jeden Tag entscheiden, in wieweit wir die Zerstörung der Umwelt, der Ausbeutung der Tiere und den Hungertod von Menschen weltweit mitgestaltet wollen."
Richtig, nur der Mensch hält Tiere, mal abgeshen von Ameisen, die Blattläuse melken. Aber Spaß beiseite. Was soll das für ein Argument für Veganismus sein? Dinge, die nur der Mensch tut, gibt es viele, und wenn es Kleidung tragen oder Auto fahren ist. Dadurch werden diese jedoch nicht automatisch moralisch verwerflich, zumal es lediglich deine ganz private Sicht (und keine allgemeingültige) der Dinge ist, dass Tiere halten und töten verwerflich sei. Dass die Tierhaltung heute gravierende Missstände aufweist, will ich gar nicht bestreiten. Warum jedoch im Umkehrschluss daraus Veganismus folgen muss, kann ich nicht erkennen.
"„Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten, wäre jeder Vegetarier!“ (Paul McCartney)"
Unklug, ausgerechnet den Vegetarier McCartney zu zitieren. Der Mann hat den Anspruch, keinem Tier Leid zuzufügen, schafft es jedoch seit Jahren nicht, auf Milch und Eier zu verzichten und ist damit ebenso für den Tod von Rindern und Hühnern verantwortlich wie jeder normale Fleischesser, da Milch- und Eierproduktion ohne Fleischproduktion gar nicht wirtschaftlich und praktisch funktionieren können. Das lernt und weiß jedes Kind, das in Bezug zur Landwirtschaft zumindest Grundkenntnisse hat. Mit anderen Worten: McCartney und andere ethische Vegetarier sind inkonsequent.
Aber deine "Infos" gehen ja noch weiter und weisen eine Menge unbewiesener und von Dir nicht einmal begründete oder belegte sogenannte "Fakten" auf. Welche Studie will denn bitte schön belegt haben, dass Milch und Milchprodukte automatisch und pauschal ungesund seien? – mal abgesehen von der China Study, die offenbar die einzige Studie ist, die Veganer zitieren können und sich ironischerweise damit auf Ergebnisse berufen, die Campbell an Ratten nachgewiesen haben will, obwohl Tierversuche doch in den Augen der Veganer ebenso ethisch unkorrekt und nicht aussagekräftig seien. Naja, da werden die Dinge eben so gedreht, wie man sie für die eigene Propaganda braucht. Dass Campbell zudem nur mit Casein experimentierte, seine Probanden in China nicht dieselben Eigenschaften wie europäische Menschen aufweisen müssen (da die Menschen z. B. hierzulande in der Regel nicht laktoseintolerant sind), sind noch andere Kritikpunkte, aber lassen wir das, ich schweife ab, Du hast deine Behauptungen ja weder mit der Chinastudy noch mit einer anderen belegt.
Dass der Welthunger eine direkte Folge der Viehwirtschaft sei, ist genauso eine unbewiesene Behauptung, die gern von Veganern benutzt wird, um Werbung für den veganismus zu machen. Es wird von veganer Seite so getan, als würden unsere Nutztiere nur mit Soja und Getreide aus dem Regenwald gemästet. Ein Blick in die Zutatenlisten für Viehfutter zeigt aber ein völlig anderes Bild. Der Einsatz von ausländischem Soja als ZUSATZ ist darüber hinaus keine Notwendigkeit sondern der Preiswürdigkeit des Produktes auf dem Weltmarkt zu verdanken. Bauern kalkulieren streng und wollen die Bilanz zwischen verwendetem Futter und dessen Preis einerseits und der Futterverwertung ihrer Tiere andererseits so positiv für den Gewinn ausfallen lassen wie nur möglich. Und solange ausländisches Soja billiger ist als einheimische Getreideschlemme oder Rapsschrot, wird sich daran nichts ändern. Den hungernden Menschen wäre durch einen Verzicht nicht geholfen, weil die Exportöre dadurch sicher nicht zu "Gutemschen" werden und ihr Getreide dann für lau verscherbeln oder gar verschenken würden, sondern versuchen, anderswo Geld zu machen, z. B. mit Ökospritt. Das Problem für den Hunger ist also der Kapitalismus und nicht die Viehwirtschaft an sich. Letztere funktioniert nämlich unabhängig vom globalen Wirtschaftssystem. Auch in der planwirtschaftlichen DDR gab es Massentierhaltung, Höfe, die mindestens genauso groß waren wie die heutigen, und auch da wurden die Tiere irgendwie groß gemästet und zwar ausschließlich mit einheimischen Futtermitteln.
Dass die Viehwirtschaft auch Wasser verbaucht, will niemand bestreiten. Aber Veganer übertreiben da gerne und meinen dann 20000 Liter Wasser oder einen halben Ozean voll für ein Kilo Fleisch angeben zu müssen, wobei weder regionale Unterschiede angegeben noch zwischen Nutz-, Regen und Trinkwasser beim "virtuellen Wasserabdruck" unterschieden wird. Von einem Wasserkreislauf haben vegane Propagandaseiten auch noch nie etwas gehört, ebenso wenig davon, dass vegane Produkte wie Kaffee, Baumwolle und vor allem Reis der Viehwirtschaft beim Wasserverbrauch laut WWF problemlos "das Wasser reichen" können.
Dass Viehwirtschaft klimaschädlicher sei als der Verkehr ist auch nur das Ergebnis von zwei Klimastudien (einmal der FAO von 2006 und einmal des WWI von 2009), aber damit keine Gewissheit sondern nur das Ergebnis bestimmter Datenerhebnungen und Voraussetzungen, die auch angezweifelt werden können und auch werden, da es mehr als nur diese beiden Klimstudien gibt. Doch da andere Stduien, z. B. die neue Klimastduie der FAO und der NASA (beide von 2010), die Viehwirtschaft nicht so schlecht darstehen lassen, werden sie von Veganern gar nicht erst erwähnt, mit 18% oder gar 51% Anteil an den Treibhusgasen lässt sich eben besser missionieren 😀 so viel zur Objektivität von veganen "Informationsseiten":D 😀 😀
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