Ein Kommentar
Das Berliner Olympiastadion ist ausverkauft. Die knapp 74.000 Zuschauer feuern die deutsche Nationalmannschaft im Spiel gegen Kanada lauthals an. Groß ist die Erleichterung, als nach knapp 10 Minuten das 1:0 für Deutschland fällt. Torschütze: Kerstin Garefrekes. Kerstin wer???
Wie vielen Deutschen geht es auch mir, von Frauenfußball habe ich keine Ahnung. Es interessiert mich auch nicht. Warum soll ich mir den lahmen Damen-Kick angucken? Körpereinsatz und Tempo sucht man vergeblich. Die Mischung aus dicken Kampflesben und aufgestylten Fußballbarbies kann mich ebenso wenig reizen. Und wenn der Höhepunkt des Spiels der Trikottausch ist, gehe ich lieber zeitig schlafen.
Von „Kampflesben“ und „Fußball-Barbies“
Dem durchschnittlichen Zuschauer dürfte es wenig Spaß machen einer schwitzenden Frau dabei zuzuschauen, wie sie versucht einen Ball zu erobern. Besonders nicht, wenn die Kamera danach eine Nahaufnahme ihres kampfverzerrten Gesichts zeigt. Gut, das denke ich mir bei Mesut Özil mitunter auch. Ihn als klassische Schönheit zu bezeichnen, finde ich zumindest gewagt. Aber egal, er ist ein genialer Fußballer. Wen interessiert das Aussehen? Ein Lob auf den, der bei Kerstin Garefrekes’ Kopfballtor nur die Technik im Blick hatte.
Mindestens genauso nervig wie ihre maskulinen Kolleginnen sind die „Fußballbarbies“. Sie ziehen sich für den Playboy aus und reden offen über ihre Vorliebe für Kosmetik. WM-Star Fatmire Bajramaj braucht vor jedem Spiel 20 Minuten, um sich zu stylen. Mascara, Rouge und Nagellack gehören wohl zur Grundausstattung moderner Sportlerinnen. Fußball? Nebensache! Gelobt sei der Männerfußball, bei dem es lediglich auf grandiose Spielzüge ankommt und das Aussehen zur Zweitrangigkeit degradiert wird. Obwohl, möchte ich so genau wissen wie viel Zuwendung Sportskollege Gomez seiner Tolle vor jedem Spiel widmet?
Ganz gleich, ob „Kampflesbe“ oder „Fußballbarbie“, eines haben sie alle gemeinsam: sie sind unglaublich zickig! Stimmungsschwankungen und Lästereien, so möchte ich meinen, müssen Alltag sein. Oder kann sich jemand vorstellen, dass 21 Frauen länger als zwei Tage friedlich zusammenleben? Niemals! Gelobt seien wieder einmal die Männer, bei denen so etwas nicht vorkommen würde. Aber Jogi Löw und Michael Ballack geben den Damen sicher gerne Nachhilfe im sportlichen Umgang miteinander.
Zweierlei Maß
Sind wir doch mal ehrlich, wir messen mit zweierlei Maß. Während es bei den Männern lediglich auf das fußballerische Können ankommt, sollen Frauen nicht nur eine perfekte Technik sondern auch ein perfektes Gesicht haben. Der durchschnittliche Zuschauer erwartet, dass sie genauso schnell rennen, genauso kräftig schießen und sich genauso dynamisch bewegen wie ihre männlichen Kollegen, aber gleichzeitig weiblich filigran über das Spielfeld schweben. Wir müssen aufhören, die Spielweise von Männern und Frauen zu vergleichen, um letztere schlussendlich doch nur auf ihr Aussehen zu reduzieren. Erst wenn die Argumentationen auf Stammtischniveau aufhören, hat der Frauenfußball in Deutschland eine reale Chance. Was uns solange bleibt, wenn am 17. Juli die neuen Fußballweltmeisterinnen gekürt werden, ist die Gewissheit, dass der Frauenfußball für vier weitere Jahre in der Versenkung verschwindet.
Fotos: Hedavid via wikimedia.de, Thyra via wikimedia.de
Meine Fresse so viele Vorurteile auf einem Haufen!!!Traurig sowas,gut dass wenigstens die Frauen zu ihrer Homosexualität stehen und nicht so wie bei den Männern aus ihren Vereinen heraus gekickt werden!
Ausserdem haben die werten Frauen noch Spaß am Spiel und machen es nicht wegen des Geldes(siehe die "Gehälter"die sie im Vergleich zu den Männern bekommen).Auch hier Diskriminierung,dabei spielen die Frauen technisch einwandfreies Fußball!Wunderbar anzugucken und ich würde eine Wette abschließen, dass die Frauen die Männer in einem Spiel komplett fertig machen würden, denn Fußball ist ein Teamsport und der wird bekanntlich in einem Team bespielt. Bei den Männern ist kein Team erkennbar!!!!
Frauenfußball forever!!!!
Also ich sehe jetzt mal von der Nigerianischen Frauenmannschaft mal ab,denn da gab es ja eine hitzige Diskussion….aber was ich gut fand, war,dass sich die trainerin der deutschen ganz klar gegen das statements nigerias stellt!
Seit wann kommt es beim Männerfußball "lediglich auf grandiose Spielzüge an"? Bzw. sollte man eher fragen, bis wann es darauf ankam. Heute geht es um Werbung, Geld, Pseudojournalistische Beschäftigungstherapien und ein ganz klein wenig um Fußball.
Woher weißt du eigentlich, dass die alle zickig sind, wo erfährt man sowas? In Boulevardmagazinen? Ernst gemeinte Frage, ich weiß es wirklich nicht. Oder ist das ganze ironisch gemeint? Ich versteh's einfach nicht.
huch, schon wieder dienstag? ach nee falsche rubrik…
@brunftzeit
„Ausserdem haben die werten Frauen noch Spaß am Spiel und machen es nicht wegen des Geldes(siehe die „Gehälter“die sie im Vergleich zu den Männern bekommen).“
…alles klar, dann habe ich mich verguckt, wenn wieder einmal die Damen in Deutschlandtrikot auf der Mattscheibe zu sehen waren…keine Werbung? kein Tatort? keine Nachrichten in Zeitungen und TV?
Der nächste Punkt: Die Nachfrage bestimmt den Preis. Frauenfussballerin verdienen nun einmal weniger als männliche Bundesligaspieler weil zu deren Spiele ausserhalb einer (durch Medienhype angeheizten) Weltmeisterschaft nun mal nich 70000 Zuschauer kommen, sondern nur 1500.
„Auch hier Diskriminierung,dabei spielen die Frauen technisch einwandfreies Fußball!Wunderbar anzugucken und ich würde eine Wette abschließen, dass die Frauen die Männer in einem Spiel komplett fertig machen würden, denn Fußball ist ein Teamsport und der wird bekanntlich in einem Team bespielt. Bei den Männern ist kein Team erkennbar!!!!“
Naja, wo fange ich an? Bei den meisten Mannschaften kommen selbst einfache Pässe nicht. Es mangelt an der Ballkontrolle (z.B. es gelingt den Spielerinnen nicht den Ball zu kontrollieren, dass er bei der Annahme nicht 2m verspringt), einfachste Bälle werden von den Verteidigern nicht o. falsch geblockt, es wird sehr oft über o. neben den Ball getreten usw. usw. Das sind alles Dinge, die ich (nicht nur) bei der deutschen Mannschaft beobachtet habe (mit Ausnahme der US-Amerikanerinnen). Das Niveau des Frauenfussballs ist definitiv unterhalb der Oberliga angesiedelt. Ich bezweifel, dass selbst Verbandsligisten besiegt würden (aufgrund des Trainingsniveau, dass selbst in dieser Liga herrscht). Der praktische Beweis war die 3:0 Niederlage der Frauennationalmannschaft gegen die B-Jugend des VfB Stuttgart.
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass du scheinbar keine Ahnung von Fussball hast, wenn du allen Ernstes meinst, dass die Frauennationalmannschaft die der Herren schlagen könnte.
Ich denke, der Beitrag ist ironisch. Der Marker dürfte sich hier verstecken: "Aber Jogi Löw und Michael Ballack geben den Damen sicher gerne Nachhilfe im sportlichen Umgang miteinander."
Genau so wie bei dem Beitrag von Herrn Heil sollte man also vor aller Entrüstung kurz durchatmen und überlegen, ob die gezielte Provokation vielleicht doch nur Stilmittel ist.
Der Kommentar ist ironisch gemeint. Genau genommen schwankt er zwischen Kolumne und Glosse. Da beides Formen des Kommentars sind, haben wir uns entschieden, den Text als Kommentar zu kennzeichnen.
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