Eine enge Zusammenarbeit mit den Studierenden sowie AStA und StuPa bekannter zu machen, nennt Marian Wurm seine Ziele als StuPa-Präsident im Gespräch mit dem webMoritz. Außerdem möchte er sich dafür einsetzen, dass die Wahlbeteiligung bei der Gremienwahl im nächsten Jahr höher ausfällt. Nach dem Rücktritt von Eric Makswitat wurde Marian vor zwei Wochen gewählt. Zuvor war das Mitglied des sozialistisch-demokratischen Studierendenverbands stellvertretender StuPa-Präsident.
webMoritz Welche Projekte und Ziele hast du dir für deine Amtszeit vorgenommen?
Marian Wurm Mir ist wichtig, dass ich eng mit den Studierenden zusammen arbeite. Außerdem will ich das Studierendenparlament (StuPa) und den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) bekannter machen. Das versuche ich durch meine Besuche bei allen Fachschaften und anderen Vernetzungstreffen. Damit führe ich fort, was mein Vorgänger Eric Makswitat begonnen hat. Ich hoffe zumindest bei den nächsten Wahlen auf eine höhere Wahlbeteiligung zu kommen. Die Frage ist, inwieweit wir im StuPa bei einer Wahlbeteiligung von zehn Prozent überhaupt legitimiert sind. Eine erste Probe dafür wird die Vollversammlung nächste Woche Dienstag sein. Ich hoffe, dass wir ein bisschen mehr Teilnehmer als die letzten Jahre bekommen. Vielleicht kann man darauf dann aufbauen.
webMoritz Auf der vergangenen StuPa-Sitzung waren nur 20 von 28 Stupisten anwesend. Ist einigen Mitgliedern das StuPa nicht mehr wichtig?
Marian Wurm Ich denke, dass es Gegenveranstaltungen gab. Ich will jetzt niemandem unterstellen, dass ihm das StuPa nicht wichtig ist. Wir hatten öfters fast die volle Mitgliederzahl. Das war eine unglückliche Ausnahme. Wir waren beschlussfähig und es hat alles geklappt.
webMoritz Du hast erst mit deiner Kandidatur auf der StuPa-Sitzung vor zwei Wochen mit den Worten „Wenn es kein anderer machen will“ noch gezögert. Wolltest du kein StuPa-Präsident werden oder hast du das Amt gescheut?
„Studentische Selbstverwaltung am Laufen halten“
Marian Wurm Wenn ich es wirklich darauf angelegt hätte, StuPa-Präsident zu werden, hätte ich mich schon zu Beginn der Legislatur beworben. In den Diskussionen, die den StuPa-Wahlen im Januar vorausgingen, habe ich deutlich gemacht, dass ich auch unter widrigen Bedingungen bereit bin, die studentische Selbstverwaltung am Laufen zu halten. Das war mir wichtig. Es hat sich dann kein anderer Kandidat gefunden. Ich habe geguckt, ob ich es dann machen kann. Die Antwort war ja. Ich habe mir danach überlegt, dass es was ganz Neues ist, was sich da für mich eröffnet. Ich kann da andere Projekte umsetzen. Das Amt habe ich nicht gescheut, aber es war nicht meine erste Wahl, StuPa-Präsident zu werden. Damit bin ich damals nicht angetreten und es ist jetzt eine glückliche Fügung.
webMoritz Wie ist dein Verhältnis zu Christoph Böhm?
Marian Wurm Mein Verhältnis zu Christoph Böhm ist sehr gut. Er macht sehr gute Arbeit und hängt sich auch voll rein in seinen Stellvertreterposten. Deswegen habe ich auf dieser Basis keine Probleme mit ihm. Klar, wir haben zwar ideologische Auseinandersetzungen, aber das werden immer lustige Diskussionen. Insgesamt gibt es eine konstruktive Zusammenarbeit.
webMoritz Wen könntest du als weiteren Stellvertreter aus den Reihen der Stupisten vorstellen?
Marian Wurm Ich habe im Vorhinein überlegt, welche Stupisten noch den anderen Stellvertreter machen können, Erik Sintara zum Beispiel. Er macht aber jetzt sein Examen. Auch Peter Madjarov von den Grünen war so meine erste Wahl. Er bringt sich immer ein, macht konstruktive Beiträge. Ich kenne ihn auch schon durch die Soli-Uni-Aktivitäten. Paula Oppermann hatte ich auch noch im Kopf, weil sie bei der StuPa-Wahl mit der höchsten Stimmenzahl gewählt wurde, aber sie geht in ihr Praktikum.
„Ich wäre nicht zurückgetreten“
webMoritz Findest du, dass Eric Makswitat nicht hätte zurücktreten sollen?
Marian Wurm Ich fand es nachvollziehbar. Ich gebe zu, ich hätte es nicht gemacht. Er fühlte sich dadurch nur sehr angegriffen, was ich auch verstehen kann. Sein Hauptpunkt war, dass er fühlte, dass der ganze AStA hinter Franz Küntzel und dessen Taten stand.
webMoritz Diese Woche wurde im StuPa der Nachtragshaushalt verabschiedet. Wie kommt es, dass sich das über ein halbes Jahr hinzieht?
Marian Wurm Auf jeder Sitzung kamen noch ein paar neue teils schwerwiegende Änderungen, die unbedingt noch mit rein mussten. Dadurch hat sich das immer weiter verschoben. Es lag nicht daran, dass es das StuPa nicht geschafft hat, sich damit zu beschäftigen oder zu faul war. Dazwischen waren dann noch die Semesterferien.
webMoritz Marian, vielen Dank für das Gespräch.
Fotos: Christine Fratzke, David Vössing (Marian)