Zu einem Vortrag über „Chancen einer solidarischen Moderne – Wege zu einem sozialen und ökologischen Neuanfang“ lädt das Bündnis „Soldarische Universität Greifswald“ am Mittwoch um 16 Uhr in den Roten Salon der Brasserie Herrmann Ecke Bahnhofstraße/ Gützkower Straße ein. Referentin ist Andrea Ypsilanti, Vorstandssprecherin des „Instituts für Solidarische Moderne“. Zu dem Bündnis „Solidarische Universität Greifswald“ gehören die vier Hochschulgruppen Jusos, Grüne, SDS und DGB-Jugend.

Wie sieht der Weg zu einem sozialen und ökologischem Miteinander aus?

In Deutschland gab es in den letzten Jahren immer wieder Debatten um die soziale und ökologische Gerechtigkeit. Zwar geht die Arbeitslosigkeit immer weiter zurück, es wird jedoch von Seiten der Gewerkschaften und der Opposition beklagt, dass dies überwiegend durch mehr Leiharbeit und befristete Arbeitsverhältnisse geschieht. Beide kritisieren auch die teils schlechte Bezahlung im Niedriglohnbereich und fordern einen gesetzlichen Mindestlohn. Streit gibt es auch über die Rente mit 67. Bei der ökologischen Gerechtigkeit setzen mittlerweile alle Parteien auf den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien. Jedoch forcierten Union und FDP bis zur Katastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima eine Verlängerung der Laufzeiten deutscher Atomkraftwerke.

Andrea Ypsilanti hätte hessische Ministerpräsidentin werden können

Die frühere hessische SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti ist vielen noch aus dem Jahr 2008 bekannt. Bei den Landtagswahlen im Januar 2008 büßte der allein regierender CDU-Ministerpräsident Roland Koch seine absolute Mehrheit ein und die SPD schaffte es bis auf 0,1 Prozentpunkte an die Union heran. Jedoch hatten nach dem Einzug der Linkspartei in den Landtag weder SPD und Grüne noch CDU und FDP eine Mehrheit. Vor der Wahl hatte die SPD-Spitzenkandidatin noch jegliche Zusammenarbeit mit der Linkspartei ausgeschlossen, nach der Wahl wollte sie sich allerdings mithilfe der Stimmen der Linkspartei zur Ministerpräsidentin wählen lassen, weil Koalitionsgespräche mit der CDU (Große Koalition) und der FDP (Ampelkoalition mit den Grünen) gescheitert waren. Vier SPD-Fraktionsmitglieder verweigerten Ypsilanti deswegen die Gefolgschaft und ihr fehlte die Mehrheit für Rot-Rot-Grün. Bei einer Neuwahl im Januar 2009 erhielten CDU und FDP eine Parlamentsmehrheit. Roland Koch blieb Ministerpräsident, war zwischen den Wahlen aber nur geschäftsführend im Amt.

Fotos: SPD-Landtagsfraktion Hessen (Andrea Ypsilanti), Flyer Veranstalter