Eine Glosse.

Heimtückisch hat sich Frau E. am 01. Mai in die friedliche Sitzblockade von Professoren, Online-Redakteuren, Jugendlichen und Studenten gemischt – direkt am Startpunkt der geplanten NPD-Route vor dem Ausländerwohnheim in der Heinrich-Hertz-Straße.

UNGLAUBLICH! Nur dem gezielten und selbstvergessenen Einsatz der Polizei ist es zu verdanken, dass dieses die öffentliche Sicherheit gefährdende Individuum gefasst und in Gewahrsam genommen werden konnte. Zur schnellstmöglichen Gefahrenabwehr musste sie (1,68m, blonde Locken) dabei zunächst mit einem Knietritt von Herrn S. (1,90m, breitschultrig, Schutzuniform – einschließlich Helm, Schlagstock und Pistole) außer Gefecht gesetzt werden. Schließlich hätte sie sich jederzeit davon befreien können, dass sie Herr M. (obere Beschreibung hier ebenfalls zutreffend) mit seinem gesamten Körpergewicht auf den Asphalt gedrückt hielt.

Mit diesem Bein hat Frau E. ihre heimtückische Tat durchgeführt

Dank der guten Zusammenarbeit der Herren S. & M. ist diese potentielle Gefährdung aber zum Glück bereits im Keim erstickt worden. Frau E. (27 Jahre), ein gesellschaftlicher Schläfer, hat sich jahrelang (27) eine täuschend echte normalbürgerliche Identität zurechtgelegt. Sie studiert Landschaftsökologie, wo Fahnder zu Recht seit langem Protestkeimzellen vermuten (Häkelpullover, Tee aus der Thermoskanne, Nobelpreis-Gewinner-Professoren). Zudem arbeitet sie als Wohnheims-Tutorin und kümmert sich um dort anreisende Erasmusstudenten (explizite Terrorgefahr!!). Zur Finanzierung ihres Studiums, besser: ihrer gesellschaftsauflösenden Tätigkeiten, schenkt sie alten Damen Kaffee ein und serviert subversiven Kuchen.

Ohne informiert zu werden warum – schließlich war Gefahr im Verzug – wurde sie unter brüllenden Kommandos – schließlich hört sie schwer – auf die Wache in die Brinkstraße gebracht. Hemmungslos täuschte sie dort einen Schockzustand vor:

„Mir war so kalt und keiner hat mir was gesagt, ich war total fertig und ich wusste nicht was passiert.“*

Eine der Beamtinnen fällt sogar darauf rein: „Eine Polizistin hat gesagt, dass ich unter Schock stehe.“*

Glücklicher Weise durschaut eine Andere aber das falsche Spiel: „Warum bläken Sie hier so rum, reißen Sie sich mal zusammen!“*

Nur so kann in letzter Minute verhindert werden, dass das gesetzlich vorgeschriebene Hinzuziehen eines Arztes die Vernehmung behindert.  Und die beim Schockzustand eigentlich verbotene Vernehmung kann problemlos fortgesetzt werden.

Auf Grund der völligen Überlastung des Staatsapparates (zu dem Zeitpunkt befanden sich bis zu sieben! umstürzlerische Personen in Gewahrsam), konnte Frau E. erst nach zwei Stunden das ganze Ausmaß ihrer Taten vorgelegt werden.

„Ich habe gefragt was jetzt passiert. Ich habe immer gefragt, mir wurde aber keine Auskunft gegeben und ich war sehr aufgelöst.“*

Sie habe Herrn S. rücksichtslos gegen sein Handgelenk getreten. Wir erinnern uns: als sie auf dem Boden lag, konnte sie Herr S., seinem Partner zu Hilfe eilend, mit dem Knie ins Gesicht treten. Ob sich Herr S. mit den Handgelenkschmerzen nicht irrt, kann an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Auf einem Video ist zu sehen, wie er über das Bein von Frau E. stolpert  und sich dabei mit den Händen abfängt. Währenddessen befindet sie sich noch!! in Schläferposition, Frau Barbara Borchardt von der Fraktion Die Linke (Vorsitzende des Petitionsausschusses) kann aber die leicht mit Wehrlosigkeit zu verwechselnde Lauerstellung von Frau E. bezeugen.

„EINSPERREN!!“ rufe ich, angesichts der Tatsache, dass Frau E. trotz dieser Beweislage schon nach 4½h und erkennungsdienstlicher Behandlung (Fotos, Fingerabdrücke, Computerscan der gesamten Hand) wieder freigelassen worden ist.

Wo ist der verantwortungsbewusste Rechtsstaat? Wer soll uns Bürger schützen, wenn E. (ich wiederhole es gern: 1,68m, blonde Locken) da draußen frei rumlaufen darf?!

Gezeichnet: ein besorgter Bürger.

*Quelle: Gedächtnisprotokoll Frau E.“

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