Ostern mit den Eltern in Greifswald- so gelingt's.

Es ist Ostern, die Sonne scheint vom Himmel und ihr habt keine Vorlesungen- die Welt könnte nicht schöner sein. Aber auf einmal klingelt das Handy: „Ja, Schatz, Mama hier. Du, Papa und ich wollen dich über Ostern in Greifswald besuchen, was hältst du davon?“

Und schon stehen Mami und Papi auf der Matte, drücken und knuddeln euch und wollen in Greifswald herumgeführt werden. Schön und gut, aber ob sie sich wirklich für eine Clubtour inklusive Absacker in der Kneipe interessieren, ist fraglich. Aber nicht verzagen, webMoritz fragen: Für alle, die von Greifswald nur die Studentenclubs von innen kennen, haben wir eine kleine Auswahl an elterngerechten Sehenswürdigkeiten in und um Greifswald zusammengestellt.

Das Rubenow-Denkmal vor dem Hauptgebäude ist ein wichtiger historischer Bestandteil der Uni.

An welcher Fakultät ihr auch studiert- das Audimax mit der Aula und den oft noch historischen Hörsälen vermittelt euren Eltern einen guten Eindruck von dem Ablauf der universitären Lehre. Wenn ihr ganz tief kramt, was damals bei der Stadtführung  in eurer Ersti-Woche über das Rubenow-Denkmal erzählt wurde, könnt ihr eure Eltern mit historischen Fakten beeindrucken. Für alle, bei denen diese Informationen durch das akademische Wissen verdrängt wurde: Das Denkmal wurde 1856 zu Ehren des Greifswalder Bürgermeisters und Gründer der Universität Heinrich Rubenow errichtet.

Wollen sich eure Eltern ein wenig über die Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns informieren, dann geht mit ihnen ins Pommersche Landesmuseum am Marktplatz. Neben Erd-und Landesgeschichte findet ihr hier eine Gemäldegalerie. Vor allem Werke des Malers Caspar David Friedrich sind hier zu bewundern. Das Museum öffnet Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene ohne Studentenausweis kommen für 4,50 Euro rein, Studenten schon für 2,50. Allerdings könnt ihr mit der Familienkarte für 7 Euro richtig sparen und so euer Geld lieber in Ostergeschenke investieren.

Wer lieber an der frischen Luft ist, der geht mit seinen Eltern in den Botanischen Garten und ins Aboretum der Universität. Im April sind hier von 9 bis 15.45 Uhr heimische und exotische Pflanzen zu bestaunen, die bereits beginnen ihre volle Farben- und Blütenpracht zu entfalten. Das Arboretum befindet sich in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße und die Gewächshäuser mit Freiland findet ihr in der Münterstraße.

Der Greifswalder Dom St. Nikolai zieht Eltern magisch an. Der gotische Backsteinbau der Pommerschen Evangelischen Kirche ist nicht nur Wahrzeichen unserer Stadt, sondern auch der Gründungsort unserer Universität. Besonders eindrucksvoll ist der Ausblick vom Turm über ganz Greifswald. Als Student mit Ausweis dürft ihr für 1,50 Euro hoch, eure Eltern zahlen 3 Euro.

Studentenleben zum Anfassen- am Museumshafen können eure Eltern nicht nur Schiffe bewundern.

Am Museumshafen gibt es viel zu entdecken: Neben vielen Schiffen und Booten sowie historischen Gebäuden habt ihr hier zahlreiche Möglichkeiten ein schnelles Mittagessen zu genießen. Außerdem bekommen eure Eltern bei den zahlreichen Studierenden, die sich am Hafenbecken tummeln, einen Eindruck vom studentischen Flair Greifswalds.

Wenn eure Eltern ein bisschen länger bleiben und die Sonne vom Himmel lacht, unternehmt doch einen Ausflug in das Ostseebad Lubmin. Am kilometerlangen Sandstrand zeigt sich die Ostsee von ihrer besten Seiten. Neben Sand, Meer und Möwen befinden sich hier die Überreste des Atomkraftwerks sowie das Zwischenlager, wegen dem die Greifswalder Bürger regelmäßig auf die Straße gehen.

Bei eurer Sightseeing-Tour durch Greifswald darf ein Spaziergang über den Wall nicht fehlen. Dort zeigen die blühenden Bäumen euren Eltern, wie schön es in Greifswald besonders in den warmen Monaten ist. Der etwa zwei Kilometer lange Wall fungierte ursprünglich als Schutz vor feindlichen Angriffen. Auch heute noch ist dies durch die Mauern, die Erdwälle und den Wassergraben deutlich erkennbar.

Der Wall lädt zu einem augedehnten Spaziergang mit den Eltern ein.

Und wenn ihr schon einmal dort seid, macht doch einen Abstecher in den Tierpark. Hier kreucht, fleucht, kriecht und krabbelt mehr, als man erwartet. Neben heimischen Tierarten wie Eseln, Rehen und verschieden Vogelarten, könnt ihr auch Tiere aus den entlegensten Teilen der Erde zu bestaunen, so etwa Dingos oder Präriehunde beobachten. Vielleicht entdeckt ihr im Kleintiergehege ja auch den Osterhasen.

Bei all den Aktivitäten muss für das leibliche Wohl euer Eltern natürlich auch gesorgt werden. Bei Kaffee und Kuchen lässt es sich gleich doppelt so gut über fiese Dozenten mokieren. Dafür geht ihr am besten ins  Café Koeppen (Bahnhofsstraße). Bei der großen Auswahl an Kaffeespezialitäten und täglich frisch gebackenen Kuchen werden eure Eltern sicher fündig.  Eine Alternative wäre ansonsten die Brasserie Hermann in der Gützkower Straße. Dort findet ihr in der umfangreichen Speisekarte neben Kaffee und Kuchen sicher auch ein Mittagessen und erspart euren Eltern so eure selbstgekochte studentische Pasta (Ravioli aus der Dose).

Mit unseren Tipps stellt ihr eure Eltern sicherlich zufrieden und der Osterhase legt euch eventuell ein paar Eier mehr ins Körbchen.

Fotos: Susanne Große und Ulrich Kötter