In den vergangenen sechs Wochen verliehen die Greifswalder Bürger jeden Montag Abend ihrem Protest gegenüber Atomkraft Ausdruck und gedachten gleichzeitig der Opfer der Atomkatastrophe in Japan. Am 18. April fand die vorerst letzte Mahnwache für den Atomausstieg auf dem Greifswalder Marktplatz statt. Während anfangs etwa 200 Interessierte teilnahmen, fanden gestern nur noch die Hälfte den Weg auf den Marktplatz. Doch nicht nur in Greifswald wurde in dieser Form auf das Leid der japanischen Bevölkerung hingewiesen: In über 400 Städten bundesweit drückten Menschen in dieser Form ihre Betroffenheit aus.

 

 

Ulrike Berger, Kernenergie-Beirätin des Landes und Dom-Pfarrer Matthias Gürtler sagen "Nein danke!" zu Atomkraft.

„Wir in Greifswald haben durch das Zwischenlager in Lubmin auch zusätzlich noch den regionalen Bezug. Dennoch steht aber primär Japan im Vordergrund“, erläutert Matthias Gürtler, Pfarrer im Greifswalder Dom.

Die Anti-Atom-Bewegung will insbesondere nach dem Atom-Gau in Japan und auch im Hintergrund des 25. Jahrestages des Unfalls  in Tschernobyl darauf hinweisen, dass ein Umdenken in der Energiepolitik dringend erforderlich ist. „Das Problem dabei ist, dass die Menschen oft verdrängen, dass Atomkraft die Welt verdirbt für folgende Generationen“, so Gürtler.

Ungefähr 100 Bürger drückten ihre Haltung zu Atomkraft auf dem Marktplatz aus.

Daher spricht er dem niedrigschwelligen Angebot der Mahnwachen eine tragende Rolle zu, um den Bürgern Informationen zu vermitteln und ihnen einen Raum der Kommunikation zu bieten, bevor die Erinnerung an die Katastrophe in Japan verblasst.

Fotos: Thomas Danneil und Susanne Große