Das Mobi-Banner

Mit einer gemütlichen Ledercouch, Teppichen und Bannern machten Aktivisten des Bündnisses „Greifswald Nazifrei“ auf dem Greifswalder Fischmarkt auf sich aufmerksam. Der kleine Rabauke, den die Greifswalder Sektion der Hedonistinnen und Hedonisten mitbrachten, sorgte für gute Stimmung am Dienstagnachmittag, den 19. April. Das Bündnis warb mit dieser ungewöhnlichen Form eines Infostandes dafür, sich am 1. Mai den Neonazis in den Weg zu setzen und somit „mit friedlichen aber entschlossenen und massenhaften Menschenblockaden den Naziaufmarsch in Schönwalde verhindern.“

Unterstützt wird das Bündnis von zahlreichen Vereinen, Initiativen und Aktionsgruppen, so beispielsweise der Jungen Gemeinde St. Nikolai, dem Psychosozialen Zentrum für Migranten in Vorpommern e.V., polenmARkT e.V. und dem Anti-Atom-Bündnis Nordost. Aus den Kreisen der Greifswalder Studierendenschaft unterstützt, neben den drei linken Hochschulgruppen, auch der Fachschaftsrat des Intistuts für Deutsche Philologie das Ziel, den Neonaziaufmarsch durch Massenblockaden zu verhindern.

Neben dem Bündnis „Greifswald Nazifrei“ rufen die Stadt Greifswald und die Universität dazu auf, am 1. Mai gegen Neonazis zu protestieren. Stadt und Universität organisieren eine Demonstration, die vom Markt beginnend am Universitätsklinikum vorbei in der Nähe des Volksstadions enden soll. Dort hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ein Demokratiefest organisiert, das ursprünglich auf dem Markt stattfinden sollte. In den vergangenen Tagen sind im Greifswalder Straßenbild und in den Schaufensterläden immer häufiger die Gelben „Kein Ort für Neonazis in Greifswald“ sowie die „Greifswald Nazifrei. Nazis blockieren“ Plakate zu sehen. Die Mobilisierung der antifaschistischen Proteste scheint immer mehr in Fahrt zu kommen.

Dabei kam es nach Angaben einer Pressemitteilung von „Greifswald Nazifrei“ bereits zu ersten Angriffen von mutmaßlichen Rechtsextremisten. Der Vorfall soll sich in der Nacht vom 17. zum 18. April ereignet haben. Demnach hätten sich drei Unbekannte beim Beobachten der Plakatierung vermummt und seien „unter lautem Gebrüll auf die Betroffenen“ zugerannt. Wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist, konnten die Plakatierenden mit dem Fahrrad entkommen. Von Seiten der Stadt Greifswald sind in Folge der Mobilisierung bislang noch keine Angriffe gemeldet worden.

Fotos: Marco Wagner

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