Noch ist die Hans-Fallada-Straße 2 die Heimat des Studententheaters.

Das lange Hin und Her bezüglich der Raumprobleme beim Studententheater StuThe hat – zumindest für die kommende Zeit – ein Ende. Im Gespräch des StuThe-Vorstands mit dem Kanzler Dr. Wolfgang Flieger und dem stellvertretenden Kanzler Dr. Peter Rief am 11. April zeigte sich die Universität verständnisvoll und bot dem Theater nun neue Räumlichkeiten in der Franz-Mehring-Straße an. Dabei soll es sich voraussichtlich um die letzte Station des Studententheaters vor dem finalen Umzug in die Mensa am Schießwall handeln.

Jens Leuteritz, Geschichtsstudent und Vorstandsvorsitzender von StuThe, ist zufrieden: „Unsere oberste Priorität ist es, dass wir wieder arbeiten können.“ Das sei nun mit den neuen Räumlichkeiten möglich: Ein großer saalähnlicher Raum und zwei kleinere Räume stehen den Kreativen bald zur Verfügung. „Man kann was daraus machen“, meint Jens. Bislang seien die neuen Räume in keinem guten Zustand. Bevor das StuThe aus der Falladastraße 2 in die Franz-Mehring-Straße ziehen kann, müssen Handwerker noch Hand anlegen: „Der Fußboden muss neu gemacht werden, der Putz auch, die Elektrik muss überprüft werden“, umreißt Jens Leuteritz. Die Räumungs- und Bauarbeiten werden Ende April beginnen.

Gefahr für Leib und Leben

Der Umzug in die Franz-Mehring-Straße wurde notwendig. Denn das bisherige Gebäude sei, meint Jens scherzhafterweise, nicht mehr ohne Helm betretbar gewesen. Außerdem gab es seit Monaten Schwierigkeiten mit dem Gebäude, insbesondere was die Finanzierung betraf. „Die Falladastraße hätte keiner finanziert“, berichtet der Geschichtsstudent. Ein Gutachten ergab, dass sich das Gebäude in einem deutlich schlechteren Zustand befand, als erwartet. Die Universitätsleitung sah sich veranlasst, dass Gebäude für das zu Betreten zu sperren, es hätte eine Gefahr für Leib und Leben dargestellt.

Vorstandsvorsitzender Jens Leuteritz wünscht sich, dass das StuThe wieder arbeiten kann.

Weiterhin stand die Frage im Raum, wer sich des Studententheaters annehmen wollte. Das StuThe startete eine öffentliche Kampagne, stand in Kontakt mit dem Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, das sich an das Bildungsministerium wendete, welches wiederum die Universitätsleitung daran erinnerte, sich des StuThes anzunehmen. Vorstandsmitglied Jens weiß, dass die Initiative der Verwaltung auf die Ministerien zurückzuführen sei. „Schade“, findet er dennoch, „dass niemand StuThe für den Wahlkampf genutzt hat.“

Positiv bewertet das Vorstandsmitglied Jens die stattgefundenen Gespräche mit der Uni-Verwaltung: Die Universitätsleitung habe nun einen neuen Umgangston mit dem Studententheater gefunden, die Kommunikation sei nun recht transparent. Für die Zukunft des Studententheaters ist die Wunschliste von Jens lang: „Wir hoffen in den nächsten Jahren ungestört arbeiten zu können und appellieren an die studentische Öffentlichkeit, sich wieder mehr auf ein initiatives Engagement zu besinnen. Momentan leiden viele studentische Projekte in Greifswald an akutem Mitgliederschwund und damit mitunter auch an Auflösungserscheinungen.“

Außerdem möchte StuThe einen Nutzungsvertrag mit der Universität abschließen, um erstmals einen rechtlichen Status zu bekommen. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Räume in der Franz-Mehring-Straße nun ein etwas längeres zu Hause bleiben.

Über StuThe und Co ging es auch in der Sendung „Nacht am Meer“ von radio 98eins am 12. April mit den Vorstandsmitgliedern Jens Leuteritz und Ulrike Kurdewan. Das Interview gibt es hier zu hören.

Fotos: Christine Fratzke (Gebäude, Archiv), Torsten Heil (Jens Leuteritz, Archiv)