Ein Gastbeitrag von Franz Küntzel
Am vergangenen Wochenende haben sich die neu gewählten Mitglieder des Studierendenparlaments (StuPa) in der Jugendherberge in Heringsdorf auf die kommende Legislatur vorbereitet. Traditionell wird dieses Seminarwochende durch den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) veranstaltet und dient dazu, den frischen gewählten Parlamentariern einen Überblick über Satzung, Geschäftsordnung, Haushalt und AStA-Struktur zu geben. Um ein produktives und ergebnisorientiertes Arbeitsklima zu garantieren, findet dieser Workshop immer außerhalb von Greifswald statt.
Am Ende des Wochenendes stand ein neues Selbstverständnis der StuPa-Mitglieder. Respektvoller wollen sie miteinander umgehen, außerdem soll die Sitzung nicht mehr unnötig in die Länge gezogen werden und auch das Verhältnis zum AStA und zu den moritz-Medien stand im Mittelpunkt.
Doch erst einmal zum Beginn des Wochenendes: Trotz extremer Sturmböen konnten Paula Oppermann, Erik von Malottki, Michael Seifert, Sergej Prokopkin, Peter Madjarov, Daniela Gleich, Marian Wurm, Erik Sintara, Stefanie Pfeiffer, Martin Hackbarth, Marvin Hopf, Christopher Bilz, Sebastian Blatzheim, Hauke Schröder, Christoph Böhm, Eric Makswitat, Linn Görnig, Greta Inga Öhler, Philipp Helberg und Patrick Kaatz am Freitag mit dem Zug in Richtung Heringsdorf aufbrechen.
Fazit der vergangenen Legislatur: Lehramtsdiskussion verlief gut, aber zu lange Sitzungen
Zuerst bot sich die Möglichkeit, die vergangene Legislatur zu reflektieren und positive, aber auch negative Momente anzusprechen. Unter anderem wurde positiv hervorgehoben, dass die Zusammenarbeit in wichtigen Punkten wie die Novellierung des Landeshochschulgesetzes und die Lehramtsdiskussion sehr gut verlief und vor allem die Förderung von kulturellen Projekten ausgebaut wurde.
Allerdings wurden auch einige Kritikpunkte deutlich: Die Sitzungen waren zu lang, die Protokollkontrolle wurden durch unnötige Änderungsanträgen künstlich in die Länge gezogen, das Gerangel um den AStA-Vorsitz am Anfang der Legislatur wurde negativ bewertet, sowie das Verhältnis zwischen AStA und StuPa. Lange und recht intensive Diskussion lösten die recht oft genannten Kritikpunkte, Protokollkontrolle und Rechenschaftsberichte der AStA-Referenten, aus. Um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, schilderten die anwesenden AStA-Referenten einige der genannten Schwierigkeiten aus ihrer Sicht und erläuterten die Geschehnisse der vergangenen Legislatur. Für die oben genannten Probleme wurden viele Lösungsansätze präsentiert.
Moritz Medien und der Haushalt der Studierendenschaft im Fokus
Am Samstagmorgen weckte ein kräftiger Sonnenschein die noch recht übermüdeten Stupisten und nach einem kurzen Frühstück ging es mit dem Bericht über die moritz-Medien los. Der noch amtierende StuPa-Präsident, Erik von Malottki, erläuterte anhand der Satzung die jeweiligen Aufgaben und auch Pflichten der zukünftigen Stupisten im Umgang mit den studentischen Medien. Patrice Wangen, seines Zeichens Chefredakteur des Moritz-Magazins, ist extra dafür aus Greifswald angereist, um Fragen zu beantworten und die aktuelle Struktur der einzelnen Redaktionen näher zu erläutern. Dabei ergaben sich einige recht interessante Diskussionen, inwiefern man als Herausgeber mit den studentischen Medien umgeht.
Nach dem Mittag ging es weiter mit einem kurzen Überblick über die aktuelle Haushaltslage der Studierendenschaft. Rede und Antwort stand dabei Corinna Kreutzmann, welche zurzeit noch Finanzreferentin im AStA ist. Später stand das „neue Selbstverständnis des StuPas“ im Mittelpunkt. Die StuPa-Mitglieder formulierten es so:
Selbstverständnis der Teilnehmer des StuPa-Wochenendes in Heringsdorf
Die Stupisten vertreten die Belange der Studierendenschaft mit dem Ziel, die Studienbedingungen stetig zu verbessern. Der parlamentarische Diskurs soll in einer Atmosphäre des respektvollen Miteinanders und im Bewusstsein der gemeinsamen Motivation und Verantwortung stattfinden.
Daher wollen wir uns bemühen, die Interessen hinter Positionen zu verstehen und uns nicht an Personen und Standpunkten festzuklammern. Dies beinhaltet, dass persönlicher und inhaltsbezogener Austausch auch vor und nach den Sitzungen stattfinden sollte.
1. Sachgerechtes Verhandeln
– Anwesende AntragsstellerInnen und BewerberInnen auf vakanten Positionen sind im Rahmen der Tagesordnung bevorzugt zu behandeln.
– Die vom Präsidium vorgeschlagene Tagesordnung ist durchdacht. Änderungsanträge sind nicht aus persönlichen Gründen zu missbrauchen.
– Im Spannungsfeld zwischen Richtigkeit des Protokolls und zügigem Sitzungsverlauf ist ein angemessener Ausgleich zu finden. Wir bemühen uns, möglichst viele Berichtigungen vor der Sitzung vorzunehmen. Im Rahmen der Sitzung soll nur über Änderungen von inhaltlicher Relevanz abgestimmt werden.
2. Verhältnis zu Gruppierungen und Gremien
– Die Stupisten zeigen aktives Interesse an der Arbeit der Gremien und Gruppierungen des Hochschullebens. Die Teilnahme und Mitarbeit an deren Sitzungen und Veranstaltungen liegt ausdrücklich im Aufgabenbereich eines Stupisten.
– Ziel der Rechenschaftsberichte ist konstruktive Kritik. Dabei ist kein Platz für Bloßstellung und unsachliche Angriffe gegen die ReferentInnen.
– Die Berichterstattung der moritz-Medien ist von großer Bedeutung und wird inhaltlich nicht vom Studierendenparlament beschnitten.
Nach einer recht langen Diskussion über das Verfahren der Veröffentlichung, ob nun mit Unterschrift oder als StuPa-Antrag oder dergleichen, einigte man sich darauf, dass es mit einem Beitrag über das Wochenende auf dem webMoritz veröffentlicht werden soll.
Am Sonntagmorgen startete der letzte Tag und zugleich der von einigen heiß ersehnte Workshop des Wochenendes: die simulierte StuPa-Sitzung. Der am Samstag zum Sitzungsleiter gewählte Eric Makswitat (Jusos) behauptet sich souverän gegen das diskutierfreudige Plenum. Der Autor dieses Beitrags und auch zeitgleich noch amtierende Referent für Hochschulpolitik, sah sich auf der dreistündigen Sitzung allerhand Fragen ausgesetzt und hatte auch noch das Glück jeweils zwei Finanzanträge und zwei inhaltliche Anträge vorzustellen. Dies führte bei einigen Teilnehmern zu so manchem Grinsen bei den jeweiligen Diskussionen. Im Nachmittag ging es wieder nach Greifswald mit neuen Ideen für die kommende Legislatur. Am 19. April wird sich das Studierendenparlament konstituieren.
Anmerkung der Redaktion: Der Autor des Texts hat das StuPa-Wochenende organisiert und stellte dem webMoritz diesen Bericht zur Verfügung.
Ziel der Rechenschaftsberichte ist konstruktive Kritik. Dabei ist kein Platz für Bloßstellung und unsachliche Angriffe gegen die ReferentInnen……
Unsachliche Angriffe werden von den neuen Stupisten lieber auf dem Webmoritz geführt!
Siehe das Interview von Daniela Gleich.
Das fängt ja gut an mit den guten Vorsätzen für die Legislatur.:D
Na dann sucht sich doch bitte jeder eine AG aus und arbeitet dort schön fleißig mit….ich bin gespannt!
Denn man findet nirgendwo eine Liste,wo welche AG existiert und vorallem wann sie Sitzung haben….ich werde dann mal bei der nächsten StuPa Sitzung als Gast dabei sein und gespannt darauf sein….
Na dann sucht sich doch bitte jeder eine AG aus und arbeitet dort schön fleißig mit….ich bin gespannt!
Einfach aus Spaß,werde ich zu jeder AG Sitzung gehen und schauen ob in irgendeiner mind.ein Stupist sitzt….(natürlich ausser der Haushalts AG)
Also worauf wartet ihr?!Have fun in der größten Spielhalle der WElt 😀
Ja das wär mal ne Maßnahme, wo den meisten AG´s ja Mitglieder fehlen.
Schön wäre auch Beteiligung an großen AStA-Veranstaltungen (Vollversammlung, Erstiwoche, 24-H-Vorlesung, ect.), da fehlen ja auch immer Leute die mitarbeiten.
Eine solche Beteiligung wäre sicher auch gut für das Verständnis der AG´s und des AStA – wenn man drinsteckt sieht man eben auch die Probleme.
In Unterstützung des Selbstverständnisses ein kleiner Beitrag von mir http://scr.bi/egWXnK
"Der Autor des Texts hat das StuPa-Wochenende organisiert und stellte dem webMoritz diesen Bericht zur Verfügung."
Der Autor ist womöglich auch bald StuPist. Warum wird das nicht erwähnt?
Finde es sehr komisch warum auf dem WebMoritz jetzt PR-Mitteilungen veröffentlicht werden. Nichts wird mehr kritisch hinterfragt. Schade…
Gerade das macht doch deutlich wieviel wir von diesen neuen Vorsätzen halten können.
Torsten Heil hat auch Pressemitteilungen vom Landesbildungsministerium ungekennzeichnet übernommen, da hat sich ebenso niemand beschwert. Nur mal so als Notiz nebenan.
Es wurde schon sehr oft kritisiert, was hier alles so unreflektiert abgeschrieben wurde…
Küntzel schreibt jetzt für den webMoritz? Stimmen wohl die Gerüchte wirklich,dass die Personaldecke recht dünn ist…
Ich will ja die ganzen Verschwörungstheoretiker hier nicht verwirren,die schon die Gleichschaltung zwischen AStA und Medien ausrufen,aber warum sind eigentlich nur so wenige Stupisten mitgefahren? Gabs das irgendwelche Entschuldigungsgründe??
Ansonsten recht interessanter Bericht,jetzt weißman wenigstens was auf so nen StuPa-We passiert.. Danke 😉
Ich versteh gar nicht wieso hier so rumgehatet wird. Ist doch schön wenn sich Leute ein paar gute Vorsätze nehmen, die Welt wird davon sicherlich nicht schlechter und zwar nicht mal, wenn sie an ihren eigenen Ansprüchen scheitern.
Oder wie Samuel Beckett schrieb:
"All of old. Nothing else ever. Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better."
Ist diese Haterei eigentlich Ausdruck verletzter Eitelkeit oder habt ihr nix zu tun?
Selber machen statt rumnörgeln!
[Dies gilt nicht für pfir_sich, die/der sich ja scheinbar schon auf dem AStA/StuPa-Playground engagiert (dafür gilt das mit der verletzten Eitelkeit wahrscheinlich um so mehr)]
Ich hab nichts gegen gute Vorsätze, find ich super!
Ich hab was dagegen, wenn die schon mit gekreuzten Fingern gefasst werden.
Übrigens möchte ich das keinesfalls dem gesamten neuen StuPa unterstellen!
Es gibt viele neue Gesichter und da hoffe ich das diese auch was bewegen können!
Haterei? Das ist wohl eher angebrachte Kritik. Wenn man schon vor der ersten Sitzung als Stupist seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann, wie soll man das dann während der Legislatur? Zudem sind diese sich selbst gesetzten Ansprüche längst überfällig gewesen.
Hmm obwohl Martin Hackbarth oben aufgeführt ist, bin ich mir ziemlich sicher das er nicht dabei war.
[Edit Moderation: Auch mit „:D“ ist es eine Beleidigung]