Wie kann man neue Wege finden, um unsere Forderungen durchzusetzen? Um diese Frage ging es letzte Woche Dienstag bei der Bahn Initiative Greifswald. Auch wenn die Gruppe an diesem Abend mit fünf Teilnehmern eher schwach besetzt war, ging es heiß her. Sie wurden um die AStA-Ökologiereferentin Stefanie Pfeiffer bereichert. Worum es sich bei der Bahn- Initiative genau handelt, ist hier zu lesen. Neue Bestrebungen sind jetzt, dass es an jeden Bahnhof einen Fahrkartenautomaten der Deutschen Bahn geben soll und als „Bonbonpunkt“ erhofft man sich den zweigleisigen Ausbau der Strecke Rostock-Stralsund.
Die Forderungen der Bahn-Initiative gehen in konkrete Pläne über. So planen die Initiativensprecher Rasmus Klöpper und Nils Möllmann, sich an die Wahlkreisbüros der Parteien zu wenden und auf die Landtagskandidaten Einfluss zu nehmen. Auf diese Weise soll die Wahl des Verkehrsunternehmens für die Nahverkaufsausschreibung in die Wahlprogramme aufgenommen und zum Wahlkampfthema gemacht werden.
Engagement der Studierendenschaft
Das Engagement von Seiten der Studierendenschaft geht von Stefanie aus. Sie setzt sich jetzt in Zusammenarbeit mit der Bahn Initiative dafür ein, dass die Kürzungen von Zügen auch zu einem Thema der Hochschulpolitk werden. Das bedeutet, dass sich die Vertreter der Studentenschaft Greifswalds daran beteiligen und die restlichen Studenten zu Aktivitäten motiviert werden. Ein entsprechender Antrag wurde am Montag im AStA auf die nächste Sitzung verschoben.
Auch eine Zusammenarbeit mit anderen Universitäten wird angestrebt: „Wenn die Studenten eines ganzen Bundeslades zusammenstehen, dann sind ihre Interessen nicht zu vernachlässigen. Denn ein Großteil der Studenten interessiert sich für eine angemessene Bahnverbindung von und nach Greifswald beziehungsweise dem Heimatort“, betonten Klöpper und Möllmann. Das nächste Treffen der Bahn- Initiative findet am 8. Februar wieder um 19 Uhr in der Brasserie Hermann statt.
Fotos: David Vössing, privat (Stefanie Pfeiffer)
Gibt es nicht auf jedem größeren Bahnhof Fahrkartenautomaten?
Ist die Strecke HST-HRO mit so großen Menschenströmen gesegnet, dass sich ein Ausbau lohnt? Wer soll den Ausbau bezahlen?
Fahrkartenautomaten gibt es nur an Bahnhöfen, aber nur an den wenigsten Haltepunkten. Besonders schmerzlich vermisse ich einen in Greifswald-Süd.
Was die Strecke HST-HRO angeht, so erkennt auch die Bahn die Notwendigkeit ihres Ausbaus an (soweit ich weiß vor allem wegen des dann möglichen stärkeren Gütverkehrs nach Sassnitz-Mukran) – er ist seit mindestens 20 Jahren geplant. Die Strecke ist auch seit längerem schon baulich dafür vorbereitet (Brückenbreite etc.), aber es mangelt wie üblich an Geld.
ein kniefall vor thomas helmut grothe: vertreter der studentenschaft greifswalds
Da MV eins der letzten Bundesländer ist, in dem man noch Farhscheine im Zug lösen darf, ohne als Schwarzfahrer zu gelten, finde ich Fahrkartenautomaten an allen Bahnhöfen jetzt nicht soo wichtig.
"Wenn die Studenten eines ganzen Bundeslandes zusammenstehen, dann sind ihre Interessen nicht zu vernachlässigen."
– dieser Gedanke verdient volle Anerkennung!
Mensch, dass da bislang nie einer drauf gekommen ist. Das ist wirklich innovativ. *ironie off*
Als ob Studierende nicht andere Probleme an der Uni hätten! So ein Schwachsin…
Sicher haben sie auch andere Probleme, aber das Transportproblem durch eine unzureichende Bahnanbindung ist doch nach meinem Empfinden ein derart gravierendes, dass es eben nicht schwachsinnig ist. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass durch eine wohldurchdachte Bahnverbindung einige indirekte positive Effekte erzielt werden können. Damit meine ich konkret die Stärkung der "heimischen" Infrastruktur durch Konsum in M-V während des Semesters, die Stärkung der Universitätsstädte durch konstante bzw. höhere Zuwendungen aufgrund der Einwohnerzahl (freilich in Abhängigkeit des Erstwohnsitzes) oder die Stärkung der Universitäten/Hochschulen.
Die Studenten, die sich der mangelhaften Anbindung wegen gegen z. B. Greifswald entscheiden, schwächen also indirekt die Position der Hochschulen des Bundeslandes. Das als schwachsinnig zu bezeichnen, halte ich für nicht sehr umsichtig. Freilich ist es diskutabel, ob das Thema tatsächlich genuin der Hochschulpolitik zuzuordnen ist.