Verbindungsstudenten wehrten sich am Mittwoch Abend im Geokeller vor etwa 60 Zuhörern gegen die Vorwürfe, die Referent Jörg Kronauer in seinem Vortrag erhoben hatte. Die Diskussion zur Kritik am Verbindungswesen endete in einem Streitgespräch zwischen mehreren Verbindungsstudenten und dem Referenten.
Unterschiedliche Studentenverbindungen
Zu Beginn seines Vortrages, zu dem die DGB-Hochschulgruppe geladen hatte, differenzierte Kronauer Studentenverbindungen. Es gäbe katholische, evangelische, Turnerschaften, Burschenschaften und Corps. Gemeinsam sei ihnen, dass Verbindungen im 19. Jahrhundert ihre Blütezeit hätten, die sie noch bis heute prägten. Als Beispiele nannte Kronauer Kappe und Band als “ klassische Elemente für Verbindungsstudenten“. Bevor man als Student in einer Verbindung aufgenommen werde, sei man ein „Fux“, dem die Werte, Sitten und Gebräuche beigebracht würden. Dazu gehöre auch eine feste Ordnung bei Feierlichkeiten wie Trinkriten. „Es fließt dabei sehr viel Alkohol in kurzer Zeit. Das ist mir völlig egal. Was mich aber stört, sind die festen Regeln, sich in Extremsituationen zu disziplinieren. Konservativer kann man nicht sein, wenn man sich das so eindrillt“, machte Kronauer einen Kritikpunkt deutlich.
Ein weiterer Kritikpunkt des Sozialwissenschaftlers waren Seilschaften. Hier schränkte er jedoch ein, dass es Seilschaften überall gäbe. Charakteristisch für Seilschaften bei Verbindungen sei aber, dass davon fast nur Männer profitierten. Sie teilten einen gemeinsamen Lebensstil und fühlten sich als Elite. So seien beispielsweise RWE-Vorsitzender Jürgen Rossmann oder der abgewählte NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers Verbindungsstudenten gewesen.
Kronauer: „Studenten verletzen sich bei Mensuren schmerzhaft und sinnlos.“
Deutlicher als Seilschaften oder Trinkriten bemängelte Kronauer schlagende Verbindungen, die Mensuren ausfechten: „Studenten verletzen sich schmerzhaft. Das ist sinnlos, nur um dazuzugehören.“ Die Mensuren würden aber teilweise mit Körperschutz ausgetragen, um lebensgefährliche Verletzungen zu vermeiden, schränkte Kronauer ein. Ein anwesender Student einer schlagenden Verbindung gab an, dass in seiner Verbindung drei Mensuren Pflicht pro Leben seien: „Wenn jemand mehr machen möchte, kann auch zehnmal fechten“.
Zum Schluss seines Vortrages warf Kronauer einigen Burschenschaften, also einem Teil der Verbindungen, vor: „Es gibt eine lebenspraktische Zusammenarbeit zwischen Verbindungen und Rechten“, so gehörten ehemalige Verbindungsstudenten teilweise zur rechtsextremen Szene wie der NPD oder den Republikanern. Mit Verweis auf Fritz Hippler, der es im Dritten Reich bis zum Reichsfilmintendanten schaffte und den Film „Der ewige Jude“ mitdrehte, unterstellte er den Verbindungen des Coburger Covents, keine kritische Auseinandersetzung über ihn geführt zu haben. Einige andere Verbindungen sähen in der Abtretung der deutschen Ostgebiete nach dem Zweiten Weltkrieg eine „völkerrechtswridige Handlung“, so der freie Journalist.
Verbindungsstudenten wiesen Vorwürfe zurück
In der sich anschließenden lebhaften und ausführlichen Diskussion verwahrten sich mehrere Verbindungsstudenten gegen Kronauers Vorwürfe: Innerhalb einiger Verbindungen gebe es Bestrebungen gegen Nazis. Ein Verbindungsstudent will sich über eine kritische Auseinandersetzung mit Fritz Hippler kümmern. Bei den Mensuren seien Ärzte dabei, um eine gute Behandlung der Verletzungen zu gewährleisten.
Fotos: David Vössing, Flyer DGB-Hochschulgruppe
Update [8. November 2013]: Eine frühere Version dieses Artikels enthielt eine Porträtaufnahme des Diskussionsleiters Martin Schreck (DGB-Hochschulgruppe). Auf dessen Wunsch hin wurde diese entfernt.
Also nachdem Herr Kronauer seine Kritik immer wieder relativieren musste, kann selbige aber eigentlich nicht so deutlich ausgefallen sein, wie in der Überschrift angekündigt… B)
echt? ich fand schon!
allerdings konnte ich aber auch kein immer wieder relativieren feststellen…
“Studenten verletzen sich schmerzhaft. Das ist sinnlos, nur um dazuzugehören.”
Letztendlich darf doch jeder selbst entscheiden was er mit seinem Körper anfängt, oder? Das gehört zu einer offenen, toleranten, bunten und kreativen Gesellschaft einfach dazu. In eine Körperverletzung darf man meines Wissens einwilligen, das zu verletzende Rechtsgut, die körperliche Unversehrtheit ist im Gegensatz zum Leben ein disponibles Rechtsgut. Sonst wäre so mancher Körperschmuck wohl nicht erlaubt.
Ja und ? da steht ja auch nichts davon das es nicht Rechtens ist….
Und warum macht man es dann zum Vorwurf?
Wo steht was von Vorwurf?
Wer es geil findet, sich die Visage zerschlitzen zu lassen, dem muss man doch nix mehr vorwerfen. Und klar, Ärzte sind bei Mensuren dabei. Dabei handelt es sich dann um Alte Herren der Verbindung(en), die die Wunden dann mehr oder weniger notdürftig zusammennähen. Früher wurde es ja noch als unglaublich edel angesehen, wenn die frischen Narben dann nochma aufgegangen sind oder schön suppten. Was für ein Beweis dafür, dass man ein echter Mann ist…
"Deutlicher […] bemängelte,,," Das ist imho synonym mit einem Vorwurf.
Kronauers Kritik zielt meinem Eindruck nach auf aktuelle Zusammenhänge und Probleme. Insofern halte ich den Rückgriff auf vergangene Zeiten für unnötig. Bisher ist mir jedenfalls noch kein gegenwärtiger – und das ist ja der Punkt – Verbindungsstudent begegnet, der es gezielt darauf angelegt hätte, einen Schmiss möglichst unsauber verheilen zu lassen. Im Übrigen halte ich das monierte Verhalten mit einiger kritischer Distanz doch für recht anekdotisch.
Man muss z. B. den "Untertan" von Mann auch nicht in allen Punkten unbedingt wörtlich nehmen. Natürlich ist der Umgang mit der Vergangenheit von Bund zu Bund unterschiedlich; sowohl in der Intensität der Auseinandersetzung als auch in der Themensetzung.
Auch wenn das Wort "Vorwurf" nicht wortwörtlich genannt wird, so dürfte der Satzteil "[…] bemängelte Kronauer schlagende Verbindungen, die Mensuren ausfechten" durchaus Synonym als Vorwurf gewertet werden.
Am Ende ist der Herr Kornauer auch noch inniger Verbindungsfreund…?!
Ein "inniger Verbindungsfreund" wird Jörg Kronauer sicher nicht werden, schließlich teilt er die reaktionäre und pseudoelitäre Ideologie der studentischen Verbindungen nicht.
Das Wort "bemängelte" ist kein Zitat, sondern entstammt Davids Feder. Jörg Kronauer scheint wohl eher, so wie ich die Struktur des Vortrags kenne, exemplarisch einige Riten aus dem Verbindungsmilieu verdeutlicht zu haben.
[Edit Moderation: Provoktaion von Off-Topic-Debatten]
Mir missfällt dieses ewige "Toleranz hin, Toleranz her". Ständig wird hier von Toleranz vonseiten der Verbindungen geredet und um eine Kritik zu entkräften, die der Kronaeru geäußert hat, wird dann immer die Toleranzflagge gehisst. Ihr müsst ecuh eingestehen, dass – wenn ihr Vorträge zu diesem Thema besucht bzw. selbst welche veranstaltet bzw. in Massen auftaucht, wie damals beim Debattierclub – auch Kritik kommt und dann nicht ständig diesen Umkehrungsbutton hervor holen, weil es ja intolerant sei. Intolerant wäre es, wenn Gegner_innen von Verbindungen euch das verbieten würden bzw. dagegen hetzen o,ä. Aber Kritik darf doch noch geäußert werden, ohne dass ihr diesen wirklich profanen Umkehrschluss zieht á la "Ihr kritsiert uns als Verbindungen, deshalb seid ihr intolerant." Klar, lasst euch euer Gesicht zerschmissen wie ihr wollt, aber ich finde das scheiße und diese Kritik außere ich.
"Klar, lasst euch euer Gesicht zerschmissen wie ihr wollt, aber ich finde das scheiße und diese Kritik außere ich."
Scheiße? Warum?
Ich konnte die Veranstaltung leider nicht besuchen, finde es jedoch wichtig und richtig, dass sie stattgefunden hat. Nicht nur, um die Thesen und Schlussfolgerungen Kronauers einer wenn auch wohl nur studentischen Öffentlichkeit zu präsentieren, sondern auch, um ebenso öffentlichen Widerspruch bzw. Richtigstellung – wo sie angebracht sind – zu ermöglichen. Insofern halte ich es auch für begrüßenswert, dass der AStA es nach wie vor als seine Aufgabe ansieht, studentische Korporationen zu thematisieren. Jedenfalls solange er – wie seinerzeit Herr Köcher – gut und sauber recherchiert und sich mit dem Thema, nicht nur mit den Gegenargumenten auseinandersetzt.
"Was mich aber stört, sind die festen Regeln, sich in Extremsituationen zu disziplinieren."
Warum genau stört er sich daran?
Gottseidank ist das nur die Meinung einer einzelnen, recht unbedeutenden kleinen Person. Manche Leute können echt nur meckern, meckern, meckern. "Ich mag dies nicht …" "Ich mag das nicht …" "Ein Verbindungsstudent hat mal das und das gemacht …" … Lächerlich.
Danke für diesen wirklich konstruktiven Beitrag. Immer wieder verwunderlich, wie du doch noch schlagende Argumente aus dem Hut zauberst und Argumentationsketten aufbaust. Es bleibt nur….. Staunen!
[Edit Moderation: Provokation]
[Edit Moderation: Spam]
Schlitzt euch doch alle die Visagen auf. Ein toller Ersatz für Akne. Und für den Normalbürger sind die Kratergesichter dann besser zu erkennen.
Für nicht-schlagende Verbindungen bleibt dann immer noch die Säufernase 😉
@freitagfreitag
Richtig.
@strandvogt
Aber warum genau sollte der "Normalbürger" eigentlich "Kratergesichter" besser erkennen wollen?
Steht der böse "Normalbürger" hier zB in HGW nicht auf EMA und hat sich ein Buch von Sarrazin gekauft?
Ja, der Greifswalder Normalbürger steht mit ziemlicher Sicherheit auf EMA und Sarazzins "Thesen". Hat aber weniger mit seiner Normalbürgerlichkeit zu tun als mehr mit allgemeiner wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit und Angst vor dem Fremden.
LoL … fail
Und wieder ein überaus konstruktiver Beitrag von Pimmelchen. Wir staunen!
und so gehaltvoll…
Der "böse Normalbürger" steht sicher nicht auf Sarrazin. Aber dieser Unsympath hat zumindest zum Teil die Wahrheit gesagt. Und der Bürger möchte von Politikern endlich einmal Wahrheiten hören und nicht ständige Problemverdrängung.
1. Nein, ihr könnt uns nicht begreifen,
denen nie ein Burschenband
als ein immergrüner Reifen
um die junge Brust sich wand.
Die ihr auf dem Pfad der Tugend
durch das harte Dasein trabt
| : und darüber eurer Jugend
holde Lust verloren habt. : |
2. Nach des Tages Qual und Hitze
flüchten wir zum Alten Haus
und in Band und bunter Mütze
treiben wir die Sorgen aus.
Und die Burschen, die das singen,
das ist unser Fleisch und Blut,
| : daß die Seelen sich verschlingen
in der heißen Liebesglut. : |
3. Wer sich legt mit heilen Wangen,
der kann sanft und sicher ruhn,
aber keiner soll verlangen,
daß wir just dasselbe tun.
Wenn wir schmieden unsre Waffen,
und es schwingt sie jeder Mann,
| : also laßt uns doch zufrieden,
denn es geht euch gar nichts an. : |
4. Wenn wir einst vollendet haben
blitzt am Grab uns blanke Wehr,
und auch euch wird man begraben,
doch kein Bursch senkt euch den Speer.
Laßt uns schwärmen, laßt uns singen,
bis das Lied zu Ende geht,
| : aber redet nicht von Dingen,
die ihr einmal nicht versteht. : |
http://www.youtube.com/watch?v=HrLdKEUbU-U
Schöner Text, dem ist doch nichts mehr hinzuzufügen!
…und immer streng gescheitelt die Haare , das Horst Wessel Lied auf den Lippen und den rechten Arm zum Gruß erhoben. Oh welch geistige Armut bei diesen Bürschlein
Ach wie romantisch!
Ich kann ja mal kurz von meinem Erlebnis mit einem Verbindungsstudenten in der gestrigen Nacht berichten, die ein ganz anderes Licht auf die Sache wirft. Für den jungen Menschen (aus Rücksicht auf seine Persönlichkeitsrechte nenne ich den Namen seiner Verbindung an dieser Stelle lieber nicht) endete der Abend erst mit einem ziemlich schweren Sturz und dann in der Notaufnahme. Grund dafür war ein Grad der Alkoholisierung, für den ich keine Worte mehr finden kann. Ich frage mich in diesem Zusammenhang: wo waren denn die Bundesbrüder, wo war der hochgelobte Zusammenhalt, wo waren die Korporierten, die mit dem Betroffenen gezecht haben und gemerkt haben müssten, dass man ihn nicht mehr alleine gehen lassen sollte?
Wo war euer beschissenes Ehrgefühl, als ich neben einem Jungen auf dem Bordstein kniete, der nicht mehr ansprechbar war und immer wieder das Bewusstsein verlor?
"Nach des Tages Qual und Hitze
flüchten wir zum Alten Haus
und in Band und bunter Mütze
treiben wir die Sorgen aus."
…. so sieht das dann also aus? bezogen auf den Liedtitel: nein, das kann ich nicht begreifen!
Ich hoffe, dem Jungen geht es den Umständen entsprechend gut und die Verletzungen sind nur halb so schwer, wie sie aussahen. Außerdem hoffe ich, dass er durch die einsetzende Scham vielleicht mal den ein oder anderen Sachverhalt überdenkt.
Und an die verantwortungslosen Arschlöcher, die ihn gestern bis zur Intoxikation abgefüllt haben und ihn allein ziehen ließen: nehmt eure Traditionen, nehmt eure Riten, nehmt eure falsche Ehre und fahrt zur Hölle damit!
Das ist natürlich keine schöne Erfahrung, die Du da gemacht hast.
Du hast Dich aber wie immer vorbildlich verhalten.
Ich hätte ihm vielleicht noch eine dreifarbige Trophäe abgeluchst, nachdem ich den Notarzt verständigt hätte und auf dessen Eintreffen wartete.
Die Scham ist noch viel nachhaltiger, wenn sich der Jungkorporierte überlegt, vom politischen Gegner gerettet worden zu sein, dessen Humanismus die (aus meiner Sicht berechtigten) Vorbehalte gegenüber diesen Gruppen überwandt.
"Ich hätte ihm vielleicht noch eine dreifarbige Trophäe abgeluchst"
Das wäre natürlich bunt, kreativ und humanistisch von Dir!
Besonders bei einer wehrlosen Person gehört sehr viel Mut zu einer solchen Aktion.
Hurtzerl, wenn du mich zitierst, dann bitte vollständig und nicht verkürzt:
"Ich hätte ihm vielleicht noch eine dreifarbige Trophäe abgeluchst, nachdem ich den Notarzt verständigt hätte und auf dessen Eintreffen wartete."
Ich wollte hier nichts aus dem Zusammenhang reißen und habe lediglich Deine humanistische Einstellung gelobt.
Jaja, ich wünsche dir einen schönen Abend und pass mit den Bierchen auf…
Alles klar,
vielen Dank. Ich wünsche Dir auch noch einen angenehmen Abend.
abgenommen habe ich natürlich nichts, jedoch das Burschenband aus dem Jacket gezogen und sichtbar gemacht, damit dem Notaufnahmepersonal klar werden kann, welchen Hintergrund sein fataler Zustand hat!
Ganz im Sinne des Humanismus "politische Gegner" bestehlen? Grossartig!
Auch der Gedankengang, einem "Gegner" nur zu helfen, um "seine Scham" zu steigern – welch feiner Wesenszug!
Wieso überhaupt "politischer Gegner"? Bist du Politiker? Über den Trunkenen wissen wir ja rein gar nichts.
"Auch der Gedankengang, einem "Gegner" nur zu helfen, um "seine Scham" zu steigern"
Worauf beziehst du dich da? Mein Anliegen war es jedenfalls nicht, ich habe lediglich einem hilflosen verletzen Menschen geholfen. Trotzdem hoffe ich auf Scham seinerseits und mögliche Konsequenzen, die er daraus zieht.
ich bezog mich auf 17vier, du hast alles richtig gemacht.
Da dass an mich geht: Ich hätte natürlich auch sofort den Notarzt gerufen und Erste Hilfe geleistet, aus Humanismus, nicht, um seine Scham zu steigern. Die dürfte sich dennoch einstellen, wenn er wüsste, wer ihn da rettete.
Meine Sammelleidenschaft hätte mich vielleicht angeregt, das Bändchen zu stibitzen, trophäisch sozusagen und eingedenk des Wissens, dass das faktisch Diebstahl wäre und man auf diese Absicht nicht stolz sein soll.
Da in meinen Augen alles (und natürlich auch das Private) politisch sind, verstehe ich die meisten Bürgerinnen und Bürger als politische Subjekte. Im Falle des Trunkenbolds sehe ich erhebliche Differenzen, quasi eine Gegnerschaft. Ich denke, er würde sich ähnlich gegenüber seinem Retter positionieren. Der Trunkene wurde eindeutig einer bestimmten Verbindung zugeordnet, die hier aus Gründen seiner Privatsphäre nicht expliziter aufgeführt wurde.
"Meine Sammelleidenschaft hätte mich vielleicht angeregt, das Bändchen zu stibitzen, trophäisch sozusagen"
Hast Du einen Trophäenschrank?
Eine große Truhe, in der auch noch Platz ist für dich….
Und jetzt Schluss mit diesem OT-Gerödel!
"Eine große Truhe, in der auch noch Platz ist für dich…. "
Ich habe gerade versucht das zu unterbieten, muss aber gestehen, dass mir nichts einfällt. Unglaublich aber wahr.
"Wieso überhaupt "politischer Gegner"?"
Selbst wenn es sich um einen Verbinder gehandelt hätte heißt das ja noch lange nicht, dass er politisch irgendwo anders stehen muss als Herr_innen blog17vier.
mit Verlaub, doch, das heißt es!
In deiner Welt vielleicht, mit Verlaub. Du würdest dich wundern, wie "bunt und weltoffen" Einige sind. Die Clubs in HGW sind die reinste Patchworkfamilie. Die alle über einen Kamm zu scheren geht nicht.
Im Vergleich der Zugehörigkeit der regelmäßigen Alkoholleichen des Nachts am Wochenende die in der Notaufnahme ankommen, ist dieser eine Fall wirklich die Ausnahme, wird hier aber gerne in (und jetzt wirds lustig) Verbindung mit der ganzen Sache gebracht.
"abgenommen habe ich natürlich nichts, jedoch das Burschenband aus dem Jacket gezogen und sichtbar gemacht, damit dem Notaufnahmepersonal klar werden kann, welchen Hintergrund sein fataler Zustand hat! "
Wenn Du wüsstest wie viele Leute nach Konzerten im Klex eingeliefert werden… und wer sieht da einen Zusammenhang mit der alternativen Kultur? Niemand! Denk mal bitte darüber nach und bleib objektiv.
Ich bleibe doch objektiv. Mir ist klar, dass studentische Verbindungen nicht die einzigen sind, die dem Alkoholkonsum frönen. Aber eins kann ich dir mit Sicherheit sagen: in jedem Studentenclub, in jeder Bar, in jedem letzten Loch, das sich Kneipe nennt, haben die Leute hinter der Bar das Verantwortungsbewusstsein und geben kein Alkohol mehr raus, wenn die Person vor der Theke nicht mehr gerade gucken kann. Aber in diesem Zustand scheint bei den Korporierten die Sache erst interessant zu werden. Wahrscheinlich ist das eine Art Männlichkeitsbeweis oder so. Ja, ich habe schon viele Alkoholleichen gesehen und nein, sowas wie Samstag war bisher nie dabei. Ihr könnt auch weiter saufen bis zum Koma und in Kellerlöcher fallen, ist aber leider etwas peinlich, wenn man sich dabei als akademische Avantgarde ausgibt. Bewusstlose Säufer sehen eben mit Krawatte und Burschenband immer noch n Zacken blöder aus…
wann wurdest du denn mal zu einem konzert ins klex reingelassen? :*
@17vier
Also erstens begründet sich meine Aussage auf den Erfahrunswerten von gleich zwei Bekannten die im Uniklinikum in der Notaufnahme arbeiten und nicht auf meinen Besuchen im Klex und zweitens war ich vor 2-3 Jahren öfter Mal im Klex, allerdings nicht zu den Konzerten da hast du Recht sondern ganz normal am WE.
@freitagfreitag
Gerne glaube ich dir objektiv zu bleiben bzw. zu sein, aber einige Aussagen deinerseits wie z.B. die Höllenfahrt zeigen mir dass Du wahrscheinlich mit Wut im Bauch geschrieben hast, was ich bei deinem Erlebniss gut nachvollziehen kann, aber da wir eine sachliche und gesittete Diskussion betreiben möchten, bitte ich darum solche Ausfälle zu vermeiden.
Zum Thema:
Warst du jemals im Treffer? Oder auf einer größeren Privatfeier? Und da kommen wir auch wieder zu anderen Erfahrungsberichten aus der Notaufnahme welche die alternativen Jugendkulturen betreffen, welche sich nach einigen Berichten von schon fast wirklichen Alkoholleichen nicht mehr "Kultur" nennen dürften.
Aufgeschlitzt sind unsere Wangen
Längs geschnitten und im Lot
Wundert euch nur nicht darüber
So was macht nur ein Idiot
Du spielst auf Cutting, Scarfing und ähnliche Arten der Körperkunst an, oder? Das ist mir auch suspekt.
Gruß, Klaus
Stimmt, schön ist das nicht mehr.
Na ja Mädels die sich ritzen werden auch psychologisch betreut. Burschen die sich Schlitzen sollten auch ein paar Stunden dort verbringen.Das ist doch einfach krank und hat mit Tradition und Heldenmut gar nichts zu tun.
"Cutting, Scarfing und ähnliche Arten der Körperkunst" sind nicht einzuschränken auf "Mädels die sich ritzen". Sollte man nun also alle Beteiligten vom Tätowierten über den Schmißträger bis hin zum Gebrannten psychologisch betreuen lassen?
Gruß, Klaus
Aber nein, für den Anfang reicht es, wenn neben Menschen, die sich selbst verwunden, die Schmissigen ein ambulantes Betreuungsangebot annähmen. Bei denen würde ich auch von einer Gruppentherapie abraten und individuell-fürsorglich versuchen, ihr Selbstwertgefühl wieder aufzubauen.
Ja,
nachdem im Ikuwo ein Ausstiegsprogramm für militante Antifaschisten entwickelt wurde.
Echt seltsam, ich bin von Zeit zu Zeit im Ikuwo, Militanz ist mir da noch nie begegnet.
Keine Ahnung, worauf du deine Äußerungen stützt, an der Realität gemessen sind sie schlicht Unfug.
Du hast es m.E. missverstanden. HurtztruH schreibt nichts von Militanz im IKUWO, sondern vielmehr, dass dort ein Ausstiegsprogramm für militante Antifaschisten entwickelt wurde bzw. werden sollte – und das ist doch ein ordentliches Projekt, oder?
Gruß, Klaus
Ich halte ja in der Region Vorpommern ein Ausstiegsprogramm für rechtsextrem-militante Kräfte für viel notwendiger, aber das führt jetzt schon wieder zu weit in den OT-Bereich…
Kannst Du für Deine Antwort nur auf Deine Einschätzung unseres Selbstwertgefühls zurückgreifen? Das ist irgendwie ein bißchen wenig.
Ich würde allerdings annehmen, dass jemand mit bewusst angestrebter, angebrachter Körperkunst in Form von mehr oder weniger Farbe, Schnitten oder Blech mehr Probleme mit seinem Selbstwert hat als ein schlagender Verbindungsstudent, der bei der Ausübung der Mensur einen Schmiss in Kauf nimmt.
Gruß, Klaus
Er verrennt sich eh gerade etwas. Regelmäßig erklärt 17vier uns, wie es in dem Kopf des Korporierten als solchem aussieht. Politische Gesinnung, siehe oben. Selbstwertgefühl, siehe oben. Wenn die so Titulierten dann selbst etwas Anderes sagen, ändert das auch Nichts.