GrIStuF sucht dringend „Hosts“

Die webMoritz-Redaktion hat soeben (Mittwoch, 23 Uhr) eine Bitte um Hilfe erhalten: Den Gristuf-Organisatoren mangelt es akut an Gastgebern für die internationalen Gäste.

Seit heute Vormittag reisen die Teilnehmer an.

Mit Beginn des Festivals reisen heute aus aller Welt Participants an. Diese müssen in Greifswald in Privatquartieren untergebracht werden. Die Verteilung erfolgt zentral vom GriSTuF-Infopoint im Ikuwo. Zurzeit gibt es aber weniger Gastgeber („Hosts“) als Participants. Die Organisatoren bitten die Greifswalder Kommilitonen daher dringend um Mithilfe bei der Unterbringung der Gäste.

Wer kann mithelfen?

Wer einen Schlafplatz in seiner Wohnung oder WG zur Verfügung stellen kann, hat im Grunde schon alle Voraussetzungen erfüllt. Wenn es eben möglich ist, sollten auch Matraze und Bettzeug oder ein Schlafsack oder ein entsprechender Notbehelf vorhanden sein. (mehr …)

„Feuerwehrmann“ Ratjen: Wir brauchen Druck auf der Straße

Der FDP-Landtagsabgeordnete Sebastian Ratjen war in den letzten Wochen sehr aktiv in der Greifswalder Hochschulpolitik. Der Politiker ist in Greifswald bekannt für sein „loses Mundwerk“, dessentwegen er auch häufig dem Vorwurf ausgesetzt ist, in erster Linie Populismus in eigener Sache zu betreiben. Deshalb hat der webMoritz Ratjen zu seinem hochschulpolitischen Engagement und seinen bildungspolitischen Vorstellungen befragt.

Sebastian Ratjen

webMoritz: Im Frühjahr haben Sie bei der Arndt-Debatte mitgemischt, seit einigen Wochen engagieren Sie sich in der Debatte um die Lehramt-Studiengänge. Letzte Woche hat man Sie sogar im StuPa gesehen. Zieht es Sie derzeit „back to the roots“ in die Uni-Politik? Ist es im Landtag zu anstrengend?

Sebastian Ratjen: Nein, es ist eine Schwerpunktfrage. Momentan besteht die Gefahr, dass wir 2.500 Studienplätze verlieren und ich gehe als Abgeordneter dorthin, wo ich etwas bewegen kann. Ich kann als Oppositionsabgeordneter im Landtag zwar laut brüllen, dass mir das alles nicht gefällt, aber das interessiert die Landesregierung sowieso nicht. Aber ich kann mit dem Know-How, das ich aus meiner politischen Erfahrung habe, euch Studenten helfen, so viel Druck auf der Straße auszuüben, dass die Landesregierung sich bewegen muss.

webMoritz: Was planen Sie denn noch in dieser Richtung? Kandidieren Sie bald als AStA-Vorsitzender?

Sebastian Ratjen: Nein, natürlich nicht. Ich stehe den Studierenden beratend zur Seite. Es ist nicht meine Aufgabe, irgendwelche Ämter zu übernehmen, das habe ich hinter mir. Ich war mal StuPa-Präsident, das war eine sehr schöne Zeit, aber das macht jetzt Korbinian hervorragend. Ich komme aus einer anderen Ebene, ich kann Erfahrung mitbringen und die stelle ich euch zur Verfügung. (mehr …)

GrIStuF: Es geht los!

Der erste Participant wurde von einer Delegation des GrIStuF-Teams willkommen geheißen. Er ist Brasilianer, lebt aber in Ägypten und reiste von dort an.

Auch wenn gestern Abend schon offiziell der erste Teilnehmer („Participant“) des GrIStuF in der Hansestadt angekommen ist, fällt heute der offizielle Startschuss für das internationale Festival. Das GrIStuF-Büro, das in der Regel in der Wollweberstraße residiert, ist in den letzten Tag mit Sack und Pack ins Ikuwo umgezogen. Dort werden heute und morgen die Gäste des Festivals erwartet – allein heute wird mit 200 Leuten der Löwenanteil gestemmt werden. Insgesamt werden mehr als 250 Teilnehmer erwartet. Am Infopoint im Ikuwo melden sich die Teilnehmer als anwesend und werden dort ihren Hosts, den Gastgebern für ihren Schlafplatz, zugewiesen.

Infos rund um die Uhr

Im Ikuwo laufen gleichzeitig auch alle Fäden des Festivals zusammen. Dort ist der Anlaufpunkt für sämtliche Fragen und Probleme. Der Infopoint ist ab heute Vormittag rund um die Uhr besetzt. Auch eine telefonische Kontaktaufnahme ist möglich: Die GrIStuF-Telefonnummer (03834-861780) ist in diesem Tagen ebenso dorthin geschaltet wie die Ikuwo-Telefonnummer (03834-566150). GrIStuF-Mitorganisatorin Lene rät allen, die etwas vom Festival mitbekommen wollen, am Infopoint vorstellig zu werden. Dort werden auch Anfragen von Greifswaldern verarbeitet, die spontan noch mithelfen wollen. Und die werden nach wie vor noch gesucht.

Wochenplan (mehr …)

Gene haben Einfluss auf das Rauchverhalten

Uns Studenten interessiert an der Universität in erster Linie meist die Lehre, doch natürlich wird hier in Greifswald auch geforscht. In der Serie “Nachgeforscht” stellen wir einzelne Projekte vor.

Unter Mitarbeit von Greifswalder Wissenschaftler rund um Professor Dr. Hans Grabe ist ein internationales Forschungsteam zu neuen Erkenntnissen über das Rauchverhalten des Menschen gelangt. Professor Grabe ist leitender Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ernst-Moritz-Arndt-Unversität Greifswald.

Er hat sich mit dem webMoritz  über seine Arbeit und Forschungsergebnisse unterhalten.

Prof. Dr. med. Hans-Jörgen Grabe

webMoritz: Herr Professor Grabe, Sie haben im April dieses Jahres Forschungsergebnisse zum Einfluss der Gene auf das Rauchverhalten veröffentlicht. Woran haben Sie genau geforscht?

Prof. Grabe: Wir haben uns zum einen mit der Frage beschäftigt, ob genetische Variationen beeinflussen können, dass jemand Raucher wird oder nicht. Zum anderen haben wir geschaut ob es genetische Variationen gibt, die bestimmen, wie viele Zigaretten wir am Tag rauchen, wenn wir erst einmal damit angefangen haben.

webMoritz: Was haben sie herausgefunden?

Prof. Grabe: Auf dem Chromosom 15 gibt es einen Genort, der für die Bildung des Nikotinrezeptors im Gehirn verantwortlich ist. Verschiedene Varianten in der Zusammensetzung dieses Genortes können dazu führen, dass einige Personen bis zu zwei Zigaretten pro Tag mehr rauchen als andere.

Allerdings haben wir keinen Hinweis in den Genen dafür gefunden, dass man in den Genen erkennen kann, ob jemand anfängt zu rauchen oder nicht. Das hängt vor allem von anderen Faktoren wie beispielsweise dem sozialen Umfeld ab.

webMoritz: Können Sie kurz erklären, wie Nikotin im Körper wirkt und warum es uns Menschen abhängig macht?

Prof. Grabe: Wenn Nikotin nach der Inhalation von Zigarettenrauch aus der Lunge über das Blut ins Gehirn gelangt und dort an die Nikotinrezeptoren bindet, werden verschiedene neuronale Netzwerke aktiviert. Serotonin, Dopamin und ein Stoff namens GABA werden ausgeschüttet. Es kommt neben einer allgemeinen Steigerung des Wohlbefindens, zu einer erhöhten Konzentrationsfähigkeit, Kreativität und Motivation. Außerdem wirkt Nikotin entspannend.

Durch die Inhalation wird in sehr kurzer Zeit ein hoher Nikotinspiegel im Blut erreicht. Das führt zu dem extremen Hochgefühl, was uns Menschen süchtig macht. Ein Nikotionpflaster, das die gleiche Nikotinmenge über einen längeren Zeitraum freisetzt, würde uns wahrscheinlich nicht so abhängig machen wie Zigaretten.
Nikotin ist also eine starke Suchtsubstanz, die man nicht unterschätzen darf, nur weil sie legal ist.

Bestimmte Gentypen haben es schwerer als andere.

webMoritz: Kann man in den Genen eines Rauchers vorhersehen, ob er es schafft mit dem Rauchen aufzuhören?

Prof. Grabe: Bis jetzt haben wir noch keine sichere Antwort auf diese Frage. Es gibt tatsächlich Hinweise darauf, dass es bestimmten Genotypen leichter fallen könnte aufzuhören als anderen. In einer aktuellen Forschungsarbeit beschäftigen wir uns genauer mit diesem Phänomen.

webMoritz: Bei der veröffentlichten internationalen Studie wurden Daten von über 40.000 Personen ausgewertet. Wie kann man sich die Zusammenarbeit und die Auswertung einer so großen Datenmenge vorstellen?

Prof. Grabe: Es gibt extrem viele verschiedene genetische Variationsmöglichkeiten. Deshalb sind viele Probanden nötig, um das Auftreten eines echten Zusammenhangs beispielsweise dem des Rauchens mit genetischen Auffälligkeiten von zufälligen Übereinstimmungen unterscheiden zu können.

Verschiedene Studien haben den Phänotyp „gerauchte Zigaretten pro Tag“ untersucht. Diese Studien wurden von Firmen oder Universitäten unter anderem in München, Augsburg, Kiel, Bergen (Norwegen), Washington DC, Pennsylvania, London und Toronto durchgeführt. Die einzelnen Ergebnisse werden von Statistikern in Oxford zusammenfassend ausgewertet.

Das Internet spielt bei dem Informationsaustausch bei einer weltweiten Studie eine wichtige Rolle. Untersuchungsprotokolle, die die Datenberechnung in jedem einzelnen Zentrum dokumentieren, werden online übermittelt.

In jedem der Zentren gibt es einen Server, auf den die Statistiker aus Oxford zugreifen können. Außerdem stimmt man sich mindestens einmal im Monat durch Telefonkonferenzen über den aktuellen Stand der Ergebnisse und deren Interpretation ab.

webMoritz: Welchen Beitrag hat die Uni Greifswald zu diesem Projekt geleistet?

Die Forscher griffen auf die Daten der SHIP-Studie zurück.

Prof. Grabe: Greifswald ist auch eines dieser Zentren. Wir konnten auf Daten der SHIP-Studie (Study of Health in Pomerania) zugreifen. Die SHIP ist eine bevölkerungsbezogene, epidemiologische Studie in der Region Vorpommern. In der Datenbank sind über 4.000 Personen erfasst, deren Gesundheitszustand und Genotyp ermittelt wurde. Aus diesem Datensatz haben wir die für uns wichtigen Informationen über das Rauchverhalten herausgezogen und in Bezug auf die Genotypen ausgewertet.

webMoritz: Jetzt einmal kurz zu Ihnen. Seit wann beschäftigen Sie sich mit der Genetik? Und warum sind sie hier in Greifswald gelandet?

Prof. Grabe: Ich arbeite seit 1998 an der Universität Greifswald. Mein Interesse für die Genetik hat sich bereits während meiner Zeit in Bonn entwickelt. Es hat allerdings ein paar Jahre gedauert, bis hier die genetischen Analysen richtig anfingen. Die erste Publikation zum Thema Gen-Umwelt-Interaktionen bei Depressionen erschien im Jahr 2005.

In Greifswald gibt es gute Möglichkeiten, genomweite Analysen durchzuführen, da im Rahmen der SHIP-Studie viele Probanden genotypisiert sind. Die Genotypisierung ist eine Voraussetzung für unsere Untersuchungen. Das ist jedoch sehr teuer und deshalb nicht immer finanzierbar. Für die SHIP-Studie hat das die Siemens AG bezahlt.

webMoritz: Woran forschen Sie zurzeit?

Prof. Grabe: Wie schon gesagt, beschäftigen wir uns mit dem Einfluss der Gene auf die Rauchentwöhnung. Außerdem versuchen wir, Zusammenhänge zwischen genetischen Variationen und der täglich getrunken Kaffe- oder Alkoholmenge herauszufinden.

Ein anderer interessanter Forschungsschwerpunkt von uns sind die sogenannten Gen-Umweltinteraktionen bei Depressionen. Hier versuchen wir beispielsweise herauszufinden, ob es bei traumatischen Kindheitserlebnissen eine genetische Veranlagung dafür gibt im Erwachsenenalter an Depressionen zu erkranken.

webMoritz: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg bei den weiteren Forschungsarbeiten!

Fotos: privat, Angelina Behnke via jugendfotos.de (cc-by-nc, Motivbild Startseite), Marvin Schuld via www.jugendfotos.de (cc-by-nc-nd, Motivbild Artikel)

GrIStuF Workshops – get involved!

Mach mit beim Greifswald International Students Festival 2010. Werde Host, komm zu den Veranstaltungen, hilf mit oder nim an einem der 13 Workshops teil!

In den Workshops diskutieren 200 Teilnemer aus 80 Ländern darüber, was Verantwortung in unser heutigen Welt für eine Rolle spielt. Du hast die Möglichkeit, dabei zu sein! Melde dich bis Freitag, den 28.05., am Gristuf  Infopoint im Ikwuo (Goethestr.) oder unter workshops[ät]gristuf.org und erfahre, in welchen Workshops noch Plätze frei sind.

Diese Workshops gibt es hier.

Society
– Civil society: Do it yourself!
– We don’t need no education?
– Reality and responseability of media focussing on gender related questions and sexuality
– Life is a role-play – Are you an actor or director?
– Nationalism – patriotism – racism

Policy Impact

– Comsumption
– Crisis
– Feeding the world

Science and Ethics

– The predictable human
– Biopiracy and intellectual property

Global change

– Politics and ethics of global change
– Justice in ressource distribution
– One world – one culture?