Internationale Tortenakademie

Am 31. Oktober wurde in der Alten Bäckerei nicht nur ausgestellt, sondern auch viel gegessen. Die zweite internationale Tortenakademie bot Anlass zu kreativen Tortenkreationen, die ihr hier noch einmal bestaunen könnt…

Gender Trouble nimmt Abschied *Update Fotogalerie*

Eine Traueranzeige ist der aktuelle Flyer zur kommenden Gender Trouble-Party: In schwarz gehalten, mit der Aufschrift „In Liebe geboren, in Liebe gelebt, in Liebe gestorben“ und dem Todesdatum, dem 10. Dezember 2010. Dann findet die vorerst letzte Party der AG Gender Trouble im Kontorkeller am Markt statt.

Eine Traueranzeige: Der aktuelle Flyer zur kommenden Gender Trouble-Party.

Bereits 1999 gab es die Initiative Gender Trouble, aus der drei Jahre später die Arbeitsgemeinschaft wurde. Gender Trouble ist die älteste AG der Greifswalder Studierendenschaft. Bis zum Wintersemester 2010 zählte diese 13 aktive Mitglieder, wie der damalige Vorsitzende Tommy Kube im Interview mit dem webMoritz berichtete. Doch durch Auslandsaufenthalt oder Beenden des Studiums gab es bei der AG eine starke Fluktuation. Derzeit zählt die Gender Trouble lediglich vier aktive Mitglieder. In der vergangenen Sitzung des Studierendenparlaments konnte zwar der Vorsitz mit Samira Ramadan Belmonte besetzt werden, aber dennoch bleiben die Nachwuchsprobleme.

Ändert sich an der Situation nichts, dann wird die GT-Party am 10. Dezember voraussichtlich die Letzte sein. Ab 23 Uhr im Kontorkeller am Markt geht es los. Statt Blumen werden drei Euro Eintritt gerne gesehen.

Flyer: Gender Trouble

Update: Am 13. Dezember übergab uns Chef-Fotograf der Gender Trouble-Partys Kilian Dorners einige Fotos, die die Stimmung der Abschiedsparty vom 10. Dezember verdeutlichen.

Fotos: Kilian Dorner

Ticker zur Vollversammlung

Die Studierenden wurden am Eingang mit Weihnachtsmännern begrüßt.

Studententheater, Campus Europae, Beitragserhöhung des Studentenwerks, Abschaffung des Freiversuchs an der Universität: Das sind die Themen der diesjährigen Vollversammlung der Studierendenschaft, die um 16:30 Uhr begonnen hat. Erik von Malottki, Präsident des Studierendenparlamentes gibt bekannt, dass 278 Studierende zur Vollversammlung erschienen sind. Im Rahmen der Begrüßung wurde auf bisher Erreichtes verwiesen. So zum Beispiel auf die Abschaffung der Masterhürde an der Philosophischen Fakultät der Ernst-Moritz-Arndt-Universität. Auf der gegenwärtigen Tagesordnung ist auch wieder ein alter Bekannter dabei: Es handelt sich hierbei um die Wohnraumsituation in Greifswald, der Semester für Semester auf der Tagesordnung steht. Neu hinzu gekommen ist ein Tagesordnungspunkt zum Castortransport, der Mitte bis Ende Dezember im Lubminer Werkbahnhof einrollen soll.

An erster Stelle nach den Formalia steht der Tagesordnungspunkt zum Studententheater StuThe.

16:46 Jens Leuteritz stellt den Antrag zur Zukunft des Studententheaters StuThe vor. Er erklärt, dass der studentische Theaterverein in Zukunft nicht mehr ständig umziehen will, sondern in Zukunft dauerhaft das Domizil in der Hans-Falladastraße nutzen will. Als problematisch erweist sich jedoch der Zustand des Gebäudes, weshalb der Verein eigentlich ausziehen sollte. Alleridngs möchte StuThe den Raum in Zukunft für den Theaterbetrieb weiterentwickeln. In diesem Zusammenhang wies Jens Leueritz auf die Unterstützung von Seiten des StuPa und AStAs hin.

16:50 Der Antrag zum Erhalt des Studententheaters StuThe in den vorhandenen Räumen in der Falladastraße wurde mehrheitlich angenommen.

16:55 Nun stellt Julia Höltge ihren Antrag zum Erhalt von Campus Europae vor. Dabei handelt es sich um ein Austauschprogramm, das den Studierenden die Vorbereitung und den Aufenthalt an einer Partneruniversität im Ausland unkompliziert und zeitsparend ermöglicht.

17:00 Der Antrag wurde von der Mehrheit der Studierenden ohne weitere Diskussion angenommen.

Philipp Helberg erläutert, warum das Studentenwerk den Beitrag erhöht.

17:02 Philipp Helberg, Referent für Soziales im Allgemeinen Studierendenausschuss, erläutert nun im TOP 4 über die Erhöhung des Beitrages im Studentenwerk. Der webMoritz berichtete an mehreren Stellen darüber.

17:04 Alexander Schulz-Klingauf fragt, ob noch mit weiteren Erhöhungen zu rechnen ist. Philipp kann das nicht ausschließen, spricht sich persönlich allerdings gegen weitere Erhöhungen aus. Auf weitere Nachfrage von Alexander Schulz-Klingauf erläutert der Sozialreferent, dass er von keinen weiteren Erhöhungen ausgehe.

17:06 Es folgt ein weiterer TOP, bei dem nun wieder abgestimmt werden muss: Beibehaltung des Freiversuches: Die Vollversammlung der Studierendenschaft möge beschließen: „Die Studierendenschaft spricht sich gegen eine Optionalität des Freiversuches in Prüfungen in der aktuellen Novellierung des Landeshochschulgesetzes aus und bittet die Landtagsabgeordneten gegen ein solches Vorhaben zu stimmen.“

17:12 Alexander Schulz-Klingauf hat einen Änderungsantrag gestellt, wonach maximal ein Freiversuch gewährt werden soll.

17:13 Es kommt eine Gegenrede aus dem Publikum, dass es sinnlos sei, im Bachelor/ Master-Studium nur einen Freiversuch zu ermöglichen. Alex entgegnet darauf, dass es nach derzeitigen Planungen keinen Freiversuch mehr per Gesetz geben könnte. Da sei es besser, wenn wenigstens einer an passender Stelle gewährt werden könnte. Erik von Malottki kommentiert: „Frei nach dem Motto: Einer besser als keiner.“ Zwischenruf von Alexander Schulz-Klingauf: „Ich bitte doch wohl sehr darum, die Sitzungsleitung nicht so flapsig durchzuführen.“ Applaus von Thomas Schattschneider und Frederic Beeskow.

17:21 Der Antrag wurde angenommen.

Kilian Dorner stellt "als Privatperson" den Castor-Antrag vor.

17:22 Jetzt geht es um den Antrag zum Castortransport. Kilian Dorner, Referent für politische Bildung stellt den Antrag vor. Kilian betont allerdings, dass er „als Privatmensch und nicht als AStA-Referent“ den Antrag vorstelle. Er trägt derweil eine Jacke mit dem AStA-Logo. Daher auch der Zwischenruf von Thomas Schattschneider: „Jacke aus!“ Dem Antrag zufolge soll ein AStA-Referent inhaltliche Arbeit im Rahmen der Vorbereitungen zum nahenden Castor-Transport leisten und entsprechende Aktionen, beziehungsweise Studierenden, die an Aktionen teilnehmen wollen, unterstützen. Die Studierenden sollen dafür vom Rektorat freigestellt werden.

17:25 Solvejg Jenssen hält den Antrag für nicht sinnvoll, da der Castor-Transport ein allgemeinpolitisches und kein hochschulpolitisches Thema sei. Dem entgegnet Kilian, dass aufgrund der Tatsache, dass das Thema die Studierenden bewegt, sehr wohl hochschulpolitische Relevanz habe. Daher handele es sich bei diesem Antrag um einen Brückenschlag zwischen Allgemeinpolitik und Hochschulpolitik.

17:35 Nachdem am Antrag eine Veränderung vorgenommen wurde, wurde über diesen abgestimmt und mit großer Mehrheit beschlossen.

17:36 Jetzt stellt Franz Küntzel seinen Antrag zur Verbindlichkeit von Vollversammlungsbeschlüssen vor. „Die Vollversammlung möge beschließen: ‚Die Studierendenschaft beauftragt den Allgemeinen Studierendenausschuss ein Rechtsgutachten in Auftrag zu geben, welches die Einführung von verbindlichen Vollversammlungsbeschlüssen für das Studierendenparlament prüft und eine mögliche Umsetzung aufzeigt.'“

17:39 Nun wird über den Antrag diskutiert. Ein Student hat jedoch bedenken, dass bei Vollversammlungen die Stimmung bei Anträgen schnell kippen kann, die man später bereuen würde. So könnte eine beschlussfähige Vollversammlung beispielsweise beschließen, den AStA abzusetzen. Franz entgegnet dem, dass es hierfür die Rechtsabteilung gebe.

17:41 Patrice Wangen merkt dazu ironisch an: „Wenn man wirklich blödsinnige Beschlüsse verhindern will, sollte man das StuPa abschaffen.“ Es kommt von verschiedenen Seiten Applaus.

17:43 Thomas Schattschneider bedankt sich höflich bei dem „konstruktiven Beitrag“ von Patrice und stellt einen entsprechenden Änderungsantrag: „Die Studierendenschaft fordert den Landtag auf, das LHG dahingehend zu ändern, dass Beschlüsse einer beschlussfähigen Vollversammlung bindend sind.“ Jetzt wird über den Änderungsantrag abgestimmt. Thomas‘ Antrag wird mehrheitlich angenommen. In der Endabstimmung stimmte die Mehrheit der Studierendenschaft dem Antrag ebenfalls zu.

Es nehmen rund 300 Studierende an der Vollversammlung teil.

17:49 Aufgrund der Tatsache, dass die Antragstellerin zur Wohnraumsituation noch nicht anwesend ist, wird ein Antrag von Maximilian Wolff vorgezogen: „Die Studierendenschaft spricht sich dafür aus, dass bei schriftlichen Prüfungsleistungen künftig statt der Angabe des Namens, der Anschrift und der Semesterzahl des Prüflings nur noch eine anonymisierte Kennzahl, bzw. Matrikelnummer erforderlich ist. Der AStA wird gebeten, auf entsprechende Änderungen in den jeweiligen Prüfungsordnungen hinzuwirken.“ Begründet wird der Antrag unter anderem damit, dass es vorgekommen sei, dass Ausländer benachteiligt würden.

17:53 Ein Student hinterfragt kritisch den Nutzen eines solchen Antrages und ergänzt: „Ich kenne einen Fall, dass ein Student bei einer Prüfung durchgefallen ist, weil er Mitglied bei der Rugia ist. Das ist in der Sache zwar falsch, finde ich moralisch aber nicht schlecht.“ Amüsiertes Gelächter aus den hinteren Reihen.

17:59 Eine Studentin merkt an, dass es beispielsweise in der Juristischen Fakultät Dozenten gäbe, die Seminararbeiten von Bachelorstudierenden grundsätzlich nicht besser als mit acht Punkten bewerten würden.

18:00 Darüber hinaus wird nachgefragt, ob nicht die Angabe der Matrikelnummer ausreiche.

18:01 Jura-Student Tobias Sprengel stellt an dieser Stelle die Gegenfrage, dass man einmal überlegen sollte, ob es bei der Korrektur einer Arbeit überhaupt der Angabe eines Namens bedarf.

18:03 Eine Studentin wünscht sich, ein „gegebenenfalls“ vor die Semesterzahl einzufügen. Der Antrag wird abgelehnt. Michael Seifert wünscht, das hinter „schriftlichen“ noch eine Klammer „(insbesondere bei Klausuren und Testaten)“ eingefügt werden soll. Da es sich im Kern um ein Problem der juristischen Fakultät handele, wünscht sich Thomas Schattschneider die Einfügung „im Rahmen des Jura-Studiums“ in den Antrag. Beide Änderungsanträge wurden abgelehnt.

18:08 Es folgt die Endabstimmung. Der Antrag wurde angenommen. Jetzt gibt es zehn Minuten Pause.

18:28 Die Vollversammlung geht nun weiter. Peter Madjarov hat einen Antrag zum Teilzeitstudium eingereicht: „Die Fakultätsräte sowie der Senat und das Rektorat der Universität Greifswald werden aufgefordert, die Möglichkeit einzurichten, ein Studium in Teilzeit absolvieren zu können. Nach einem Gespräch mit der Studienberatung soll ein Teilzeitstudium genau so von Beginn an möglich sein, wie ein Wechsel in diese Studienform. Dazu sind insbesondere ein allgemeines Konzept zu entwickeln, Studienordnungen anzupassen und die nötigen Kapazitäten in Lehre und Verwaltung zu schaffen. Die studentischen Gremienvertreter_innen werden gebeten, sich diesbezüglich einzusetzen. Insbesondere der AStA wird beauftragtm auf eine Umsetzung dieses Beschlusses hinzuwirken.

Alexander Schulz-Klingauf beteiligt sich rege an den Diskussionen.

18:45 Der Diskussion zufolge scheint es so, als wenn der Antrag eine Mehrheit finden wird. Da es bereits Teilzeitstudiengänge gäbe, schlägt nun Alexander Schulz-Klingauf vor, die Weiterentwicklung von Teilzeistudiengängen mit Nachdruck zu fordern. Es wird nun über den Änderungsantrag abgestimmt. Dieser wurde abgelehnt. Lisa Brokmüller stellt den Änderungsantrag, dass neben einem Teilzeitstudium auch ein Online-Studium möglich sein solle. D.h. dass die Vorlesungen auch Online nachträglich verfolgt werden könnten.

18:51 Die Forderung nach der Ermöglichung eines Online-Studiums im Rahmen des Teilzeitstudiums wurde abgelehnt. Nun erfolgt die Endabstimmung.

18:52 Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit bei einer Gegenstimme angenommen.

18:53 Jetzt folgt der vorletzte ordentliche Tagesordnungspunkt: „E-Mail-Benachrichtigungssystem“. Der folgende Antrag wurde vom RCDS eingereicht: „Die Hochschulleitung wird aufgefordert, zusammen mit dem Rechenzentrum ein E-Mail Benachrichtigungssystem für kurzfristige Änderungen im Vorlesungsablauf einzurichten. Falls eine Vorlesung verschoben wird, oder gar ganz ausfällt, erhalten die betroffenen Studenten am Morgen des betreffenden Tages eine Benachrichtigung an ihre Universitäts-E-Mail-Adresse, in der über kurzfristige Veränderungen im Vorlesungsablauf aufmerksam zu machen.“

18:57 Eine Studentin der Germanistik weist darauf hin, dass der Antrag überflüssig sei, da es bereits ein solches Informationssystem gäbe. Sie weist auf das LSF-System hin. Darüber hinaus weist die Studentin auf Nachfrage von Johannes Radtke, einem der Antragsteller darauf hin, dass der Rektor dieses System für sämtliche Fakultäten und Institute einrichten wolle.

18:59 Johannes Radtke will daher den Antrag dahingehend ändern, dass sämtliche Lehrkräfte das System nutzen, oder auf das System umstellen sollten.

19:01 Johannes stellt nun einen entsprechenden Änderungsantrag. Die Studentin der Germanistik weist darauf hin, dass der Kanzler bereits beschlossen habe, dass alle Professoren im kommenden Jahr dieses HIS (= LSF)-System zu nutzen haben. Sie hält die Forderung daher für überflüssig.

19:03 Tobias weist darauf hin, dass der Antrag durchaus seinen Nutzen habe, sofern man ihn dahingehend abändert, dass die Lehrenden das System aktiv zu nutzen hätten, um zu vermeiden, dass das System nur zu Beginn des Semesters genutzt wird.

19:04 Alexander Schulz-Klingauf regt an, dass man die Existenz dieses Systems öffentlich bekannt machen solle, da offensichtlich noch nicht alle Studierenden von dem System Kenntnis hatten.

19:06 Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

19:08 Es folgt ein Antrag zur Raumsituation an der Uni: „Die Studierendenschaft fordert die Universitätsleitung auf, endlich einen Ansprechpartner für Dozenten und Studierende in der Verwaltung zu benennen, welcher sich um die Raumproblematik kümmert. Des weiteren fordert die Studierendenschaft, dass bei Überlastung der Lehrveranstaltung ein zweiter Termin angeboten wird, sodass jeder Studierende sein Recht auf Lehre wahrnehmen kann.

19:12 Der Antrag wurde mehrheitlich angenommen.

19:13 Es stehen noch zwei Anträge auf der Tagesordnung: „Die Studierendenschaft fordert die Hochschulleitung auf, ein Konzept vorzulegen, welches einen qualitativen und quantitativen Ausbau des Hochschulsports, sowohl im Sommer- als auch im Wintersemester, für die nächsten fünf Jahre vorsieht. Eine weitere Steigerung der Kursgebühren lehnt die Studierendenschaft ab.“ Der Antrag wird vom AStA gestellt. Begründet wird der Antrag damit, dass die Kurse im Anmeldungszeitraum bereits wenige Minuten nach der Öffnung der Einschreibezeit ausgefüllt seien.

19:16 Die Sportreferentin Jekaterina Kurakova teilt mit, dass noch über 1000 Studierenden in Wartelisten für Sportkurse eingeschrieben seien, die Umkleideräume teilweise verschimmelt seien und somit Handlungsbedarf bestehe.

19:19 Jetzt geht es um Änderungsanträge. Thomas Schattschneider ergänzt: „Die Studierendenschaft fordert zudem die Landesregierung auf, die Hochschulsportangebote auskömmlich zu finanzieren.“ Die Änderung wird vom Antragsteller übernommen.

19:20 Jetzt wird abgestimmt. Der Antrag ist einstimmig angenommen.

19:21 Endspurt: Peter Madjarov hat einen Antrag zur Mieterhöhung der WVG gestellt. Die Mieten sollen nicht im Mittelwert, sondern im Maximalwert steigen. Da viele Studierende bei der WVG wohnen, sei dies nicht vertretbar. Es wird folgender Antrag gestellt:“Die Vollversammlung der Studierendenschaft fordert die WVG auf, auch in Zukunft sozialverträgliche Mieten für Studierende sicher zu stellen. Für Studierende mit geringen finanziellen Mitteln muss es möglich bleiben, auch bei der WVG zur Miete wohnen zu können. Die Studierendenschaft lehnt die geplanten Anpassungen der Mietskosten an einen möglichen Maximalwert des Mietspiegels seitens der WVG ab.“

19:24 Alexander Schulz-Klingauf stellt jedoch heraus: „Ich bin da ein gebranntes Kind. Ich wurde damals vom Rektorat zurückgepfiffen, als ich mich gegen den WVG-Verkauf aussprach. Wir dürfen darüber leider nicht entscheiden. Das ist eine Angelegenheit der Stadt.“ Er fordert daher, dass der AStA entsprechende Vorschläge in die Diskussion zum Mietspiegel einbringen solle.

19:29 Der Antrag wurde einstimmig angenommen. Jetzt folgt der Tagesordnungspunkt „Sonstiges“. Ein Student stellt den Antrag, dass die Vollversammlung das nächste Mal pünktlich beginnen solle. Er wurde mehrheitlich angenommen.

19:31 Nun ist die Vollversammlung aus. Erik wünscht allen einen Dritten Advent. Schicht im Schacht und alle gehen nach Haus.

Fotos: David Vössing (Alexander Schulz-Klingauf), Patrice Wangen (Vollversammlung, Kilian Dorner), Christine Fratzke (Eingang Weihnachtsmänner)

Ein Jugendfilm wird erwachsen: Harry Potter 7

Dunkel, kalt, gefährlich: Diese drei Adjektive könnte man benutzen, um den Greifswalder Winter zu charakterisieren. Doch treffen sie auch zu, wenn man den neuen Harry Potter-Film in drei Worten ganz prägnant beschreiben möchte. Passend zu dieser ungemütlichen Jahreszeit ist nun der erste von zwei finalen Teilen der Filmreihe in den Kinos erschienen und hat noch dazu die Spitze der Kinocharts erobert.

Harry Potter und Co sind auf der Jagd nach den Horkruxen.

Es gibt wohl kaum jemanden, der die millionenschwere Geschichte des Zauberlehrlings Harry Potter nicht kennt. Als Baby überlebt er einen Angriff des mächtigen bösen Zauberers Lord Voldemort, woraufhin dieser verschwindet. Doch kehrt er zurück, strebt weiterhin nach der Macht über die Zaubererwelt und trachtet nebenbei Harry nach dem Leben, da dieser Voldemorts Pläne immer wieder durchkreuzt. Im siebten Buch und damit in den Filmen sieben und acht wartet das große Finale und auch die Frage, welcher der beiden Zauberer überlebt.

Harry und seine beiden Freunde Ron und Hermine machen sich nun auf die Jagd nach den Horkruxen, Seelenstücken Voldemorts, um ihren Gegner zu schwächen. Dabei erleben sie, jenseits der sicheren Mauern von Hogwarts, viele Abenteuer. Daher auch die Splittung in zwei Teile.

FSK kritisierbar, aber endlich eine starke Buchnähe

Der neue Film ist merklich düsterer als die Vorgängerteile, es sterben einige von Harrys Freunden. Blut gibt es auch zu sehen, man könnte fast ein wenig die FSK-Bestimmung kritisieren. Für Zwölfjährige scheint der Streifen stellenweise wirklich ungeeignet.

Besser nicht im Dunkeln begegnen: Bellatrix Lestrange (Helena Bonham Carter)

Positiv fällt zum ersten Mal bei einer Harry-Potter-Verfilmung auf, dass nur wenige Teile des Buches gestrichen oder verändert wurden. Hatte doch dieser Aspekt in den letzten Filmen gelitten, um noch eine annehmbare Spielzeit vorweisen zu können, konnte durch die Zweiteilung des siebten Buches mehr Augenmerk auf Details und Richtigkeit gelegt werden. So wird beispielsweise die gesamte Reise von Harry, Ron und Hermine auf der Suche nach den Horkruxen äußerst detailgetreu dargestellt. So wichtig die Adaption der Buchvorlage ist, der Film besticht auch durch die schauspielerischen Leistungen vieler Besetzungen. Während die Darsteller der drei Freunde quasi in ihre Rolle hineingewachsen sind, wurde zum Beispiel die Rolle der bösen, verrückten Bellatrix Lestrange (gespielt von Helena Bonham Carter) erst im fünften Teil besetzt. Trotzdem spielt sie ihre Rolle sehr überzeugend und es ist klar: Dieser Frau möchte man nicht im Dunklen begegnen.

Viel diskutiert wurde im Vorfeld über die Stelle, an der man das Buch in die beiden Teile für die Filme trennt. Dieser Einschnitt wurde ebenfalls sehr gut gewählt, die Helden entkommen dem Bösen vorläufig, doch stirbt Dobby, ein Hauself und Freund Harrys. Der Film hat somit ein „perfekt“ dramatisches Ende, das den Zuschauer animieren soll, die Fortsetzung zu sehen.

Genau das ist auch zu empfehlen, in der Hoffnung, dass die Detailtreue und der Buchbezug auch im wirklich allerletzten Harry-Potter-Film die Hauptrolle spielen.

Fotos: Warner Brothers, keine CC-Lizenz

Campus Europae: Unsichere Position in Greifswald

Es steht nicht besonders gut um das Austauschprogramm Campus Europae (CE) an der Universität Greifswald. Über die Gründe für die prekäre Situation, sowie über das Programm selbst und den Antrag zur Vollversammlung am 8. Dezember spricht CE-Koordinatorin und Jurastudentin Julia Höltge im Interview.

webMoritz Warst du eigentlich selbst im Ausland?

Julia Höltge Ja, ich war in Trento in Italien. Das war Wahnsinn, ich würde es jederzeit wieder machen. Ich war ein Jahr dort: In den ersten drei Monaten konnte ich  mich erst einmal einfinden, danach ging es richtig los.

webMoritz Bist du über Campus Europae gegangen?

Julia Ja, ich war über Campus Europae in Trento.

Ein Erasmus plus

webMoritz Was ist denn eigentlich Campus Europae?

Julia Höltge im Interview: "Unser goldener Apfel ist St. Petersburg."

Julia Es ist ein Erasmus plus. CE baut als Austauschprogramm also auf den vorhandenen Strukturen von Erasmus auf. Das Plus steht für die damit einhergehenden Vorteile, auf die ich später noch genauer eingehen werde. CE hat noch ein weiteres Ziel als Erasmus: Campus Europae ist für Studierende, die ein Jahr im Ausland studieren wollen, um Land und Leute richtig kennen zu lernen. 13 Länder mit etwa 20 Universitäten beteiligen sich. Wir versuchen, dass ganz Europa abgedeckt wird. Unser goldener Apfel ist derzeit St. Petersburg. Aber nur vier Prozent aller europäischen Studenten machen ein Austausch.

webMoritz Warum ist das so?

Julia Das kann finanzielle Ursachen haben, aber auch Probleme mit der Anrechnung der erbrachten Leistung.

webMoritz Wie ist denn Campus Europae hier in Greifswald aufgestellt?

Julia Wir sind hier eine kleine Gruppe, zur Zeit gibt es vier Mitglieder. Davon sind zwei die „student representatives“, die Campus Europae an der Uni Greifswald vertreten.

webMoritz Du sprichst von Erasmus plus. Was sind die Unterschiede zu dem Erasmus-Austauschprogramm?

Julia Unser Motto ist: zwei Jahre, zwei Sprachen. Man kann jeweils während des Bachelor- und Masterstudium für ein Jahr ins Ausland gehen.

Es geht reibungslos

webMoritz Das ist ja im Erasmusprogramm nicht der Fall.

Julia Außerdem haben wir unlimitierte Plätze, jeder kriegt einen Wohnplatz und außerdem haben wir das Sprachprogramm „Hoo UP!“ Das funktioniert so, dass man selbständig auf der Onlineplattform die Sprache erlernen kann und sich dazu zweimal die Woche per Skype mit seinem Sprachdozenten oder seiner Sprachdozentin trifft. Vor Ort gibt es dann noch einen drei- bis vierwöchigen Chrashkurs, so dass die Studierenden zu Anfang des Studiums an der Gastuniversität in der Lage sind, den Vorlesungen zu folgen. Vor Ort gibt es die so genannten Buddies. Die holen die Studierenden vom Bahnhof ab und erledigen gemeinsam mit ihnen alles Administrative. Es geht reibunglos.

13 Länder, 19 Universitäten.

webMoritz Welche weiteren Vorteile hat denn CE gegenüber dem Erasmusprogramm?

Julia Der wichtigste Vorteil ist, dass bis zu 97 Prozent der Leistungen im Ausland können angerechnet werden. Das entsteht dadurch, dass zuvor von den Professoren Matrizen ausgearbeitet werden.

webMoritz Was ist denn das Ziel von Campus Europae?

Julia Ein Ziel ist es, die europäische Identität zu fördern. CE fördert eine neue Dimension der internationalen Zusammenarbeit unter den Universitäten, von denen auch die Studierende profitieren. Außerdem soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, ein ganzes Jahr an einer Partneruniversität zu studieren. So haben die Studierenden die Möglichkeit Land und Kultur, sowie die Sprache richtig kennenzulernen.

webMoritz Siehst du dich als Europäerin?

Julia Das ist die Frage nach der Definition. Aber in dem Sinne eigentlich ja, weil ich überall  in Europa hinreisen kann, ohne Visum oder Geld umzutauschen. Und ich kann mich verständigen.

webMoritz Wie viele nutzten denn das Austauschprogramm in Greifswald in diesem Jahr?

Julia Wir hatten zwei Jahre einen „Ausfuhrstopp“. Trotzdem sind zwei Greifswalder gegangen. Vor 2008 waren es sechs, sieben Studenten, die gegangen sind. In diesem Jahr kamen aber sieben Austauschstudenten nach Greifswald: aus Finnland, Serbien, Frankreich und Litauen. Im kommenden Jahr werden wahrscheinlich vier Greifswalder ins Ausland gehen.

webMoritz Wie funktioniert die Bewerbung denn?

Julia Zuerst kommt man zu mir, füllt ein Formular aus und dann mache ich die Absprachen mit dem Akademischen Auslandsamt. Wir kümmern uns dann um den Rest, beispielsweise wenn man einen Praktikumsplatz braucht oder einen Wohnplatz. Außerdem nehmen wir dann Kontakt mit den Koordinatoren der Partneruniversitäten auf, besprechen den Stundenplan, damit die Anrechnung möglichst gewährleistet werden kann.

Das Programm existiert und es existiert nicht

Campus Europae stellt sich in der Mensa vor.

webMoritz Das klingt also weniger bürokratisch als die Bewerbung beim Erasmusprogramm. Aber wenn es so viele Vorteile von Campus Europae gibt, warum wird das Programm dann nicht so wahrgenommen beziehungsweise ist nicht allen Studierenden bekannt?

Julia Die Position von Campus Europae in Greifswald ist unsicher, weil das Rektorat sich nicht klar positioniert. Aufgrund der unsicheren Situation von CE an unserer Universität durften wir auch keine richtigen Werbeveranstaltungen machen, da nicht sicher war, ob wir die Studierenden rausschicken durften.

webMoritz Wie positionieren sich die Fakultäten denn gegenüber Campus Europae?

Julia Greifswald insgesamt verhält sich eher passiv. Nur die Medizinische Fakultät ist halb-aktiv, die Philosophische Fakultät und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultäten sind eher passiv. Alle drei Fakultäten haben aber Campus Europae initiiert. Das Programm existiert und existiert nicht.

webMoritz Warum ist das so?

Julia Es war schon immer ein Finanzierungsgrund. Es gibt einen CE-Koordinator vor Ort, der ursprünglich sein Geld über den Auslandsamt-Topf bekommen hat. Jetzt ist der Koordinator als studentische Hilfskraft bei der Philosophischen Fakultät. Die Koordinatorenstelle wird bis zum 30. Juni 2011 von der Philosophischen Fakultät finanziert. Darüber hinaus spielen aber auch Gründe innerhalb der Universität eine Rolle.

webMoritz Wie kann die Lage gebessert werden?

Julia Die Idee ist, dass sich die Fakultäten möglicherweise das Geld für den Koordinatoren teilen. Schön wäre es, wenn die Stelle wieder in das Auslandsamt kommt. Wir wollen als gleichwertiges Programm behandelt werden, das keine Konkurrenz, sondern ein zusätzliches Angebot zum Erasmusprogramm darstellt.

Antrag zur Vollversammlung soll Klarheit bringen

webMoritz Du bringst ja auch einen Antrag zur Vollversammlung am 8. Dezember. Was wird der Inhalt sein?

Julia Dass Campus Europae an dieser Uni erhalten bleibt und weiterhin gefördert und unterstützt wird durch die studentischen und akademischen Gremien.

webMoritz Was machst du nach einem klaren Bekenntnis der Studierendenschaft für CE auf der Vollversammlung?

Julia Dann mache ich ganz viel Werbung, spreche mit dem Auslandsamt und der AStA-Referentin für Studierendenaustausch Valeria Kupreeva und den Dekanen. Ich werde also versuchen, mit allen Gremien zu sprechen, um das Programm hier zu etablieren.

webMoritz Möchtest du eigentlich noch mal ins Ausland gehen?

Julia Ich würde definitiv noch mal gehen. Vielleicht nach St. Petersburg?

webMoritz Julia, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Christine Fratzke

Fotos: Campus Europae, Christine Fratzke