Was kommt so alles aus Schweden? Ikea, Elche, Pippi Langstrumpf. Klar. Dass Schweden aber auch eine aktive Neofolk- und Industrialszene zu bieten hat, wissen aber nur wenige. Das könnte sich nun mit der Veröffentlichung des Albums „Songs 4 Hate & Devotion“ von Ordo Rosarius Equilibrio ändern.

Mit Out of Line als neuem Label im Rücken blasen Tomas Pettersson und Rose-Marie Larsen zum Angriff auf deutsche Hörer. Doch nicht mit donnernden Kanonen, sondern heimlich, leise, zuweilen gar zurückhaltend bahnen sie sich ihren Weg in die Gehörgänge. „Songs 4 Hate & Devotion“ ist nicht laut und krakeelend. Ruhig und bedächtigt tönt Pettersons Stimme, erklingen akustische Gitarren und Keyboardflächen. Bläser, Piano und ruhiges Schlagzeugspiel untermauern die Kompositionen. Die Lieder wirken nie aufdringlich. Bisweilen wähnt sich der Hörer gar in einer Lounge, die erst anziehend, dann aber ebenso abgründig erscheint. Diese Unaufdringlichkeit gepaart mit ihrer Düsternis ist, was diese Platte so faszinierend macht. Doch ist es auch ihre Crux. Die Oden an Hass und Hingabe erfordern nämlich die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Man muss sich auf sie einlassen. Zum Nebenbeihören eignet sich die Platte nicht. Dann plätschert sie nur so vor sich hin und klingt insgesamt zu gleichförmig. Erst wenn man sich auf die Lieder, ihre Arrangements, ihre Texte konzentriert und ihnen folgt, weiß sich der ganze Charme des Albums zu offenbaren.

Wer dem Album aber eine Chance gibt und sich darauf einlässt, wird die Zeit vergessen und tief in der Lounge versinken, die Tomas Pettersson und Rose-Marie Larsen um ihn entstehen lassen. Diese Lounge ist düster und sinnlich. Die kindgerechte Fröhlichkeit einer Pippi Langstrumpf oder die bunten Farben der Ikea-Bausätze sucht man bei Ordo Rosarius Equilibrio vergebens. Es kommen eben noch andere Dinge aus Schweden.

Foto: Website der Band