Im Juli machten Atomkraftgegner mit Demonstrationen in Greifswald und Lubmin sowie mit Infoständen auf sich aufmerksam und kündigten Protest gegen den nahenden Castor-Transport an. Zugleich plädierten sie für einen sofortigen Atomausstieg. Begründet wurde die Forderung nicht zuletzt aufgrund der ungeklärten Endlagerung der radioaktiven Abfallprodukte.
Das Bundesamt für Strahlenschutz fährt nun mit zwei LKW durch Deutschland, in dessen Containeranhänger über den gegenwärtigen Stand nach der Suche nach Endlagerstätten für Atommüll informiert wird. Die Containerausstellung ist ab heute am Museumshafen zu besichtigen. Bis zum 14. August bleibt er noch in Greifswald. Die Ausstellung kann Mittwoch bis Freitag von 12 Uhr bis 19 Uhr und Samstags von 10 Uhr bis 18 Uhr besichtigt werden. Sie ist Bestandteil der mobilen Endlagerausstellung in Berlin, die im April vorigen Jahres eröffnet wurde.
Interessierte Besucher sollen sich mit dieser Ausstellung sowohl fundiert informieren und sich einen Überblick über die komplexe Endlagerthematik verschaffen können. So vermittelt der Infocontainer I Grundlagen von Strahlung, Strahlenschutz und verbindet dies mit dem Endlagerproblem. Es werden außerdem die vergangenen Endlagerprojekte Asse, Schacht Konrad, Morsleben und Gorleben vorgestellt. Die Projekte in Asse und Morsleben mussten abgebrochen werden, da sie den hohen Sicherheitsstandards nicht gerecht werden. Der Schacht Konrad wird gegenwärtig zum Endlager für schwachen und mittelstark radioaktiven Müll umgebaut.Für die Endlagerung von hochradioaktivem Material gibt es gegenwärtig noch keine Lösung. Das Bergwerk Gorleben wird jedoch seit einigen Jahrzehnten als Endlagerungsstätte erkundet.
Der Infocontainer II ermöglicht dem Besucher eine virtuelle Befahrung des Erkundungsbergwerks Gorleben. In einer Zukunftsmaschine wird gezeigt, was bei der Einlagerung hochradioaktiver Abfälle in Salz, Ton oder Granit im Laufe der Zeit geschehen kann. Zudem wird ein Überblick über die Endlagersuche in anderen Ländern der Erde sowie über den derzeit vorhandenen radioaktiven Müll gegeben.
Teile der Ausstellung sind auch online verfügbar.
Foto: Georg Slickers via wikimedia commons