Um sich auf die Kreisgebietsreform vorzubereiten, haben die Greifswalder Jusos einstimmig eine Arbeitsgemeinschaft (AG) gegründet, da der jetzige Kreisverband Greifswald Ostvorpommern im Oktober im Juso-Kreisverband Südvorpommern aufgehen soll. Dies bedeutet eine Fusion mit den Jusos Uecker-Randow. Stephan Schumann wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, ohne Gegenstimmen wurden Marlene Sindt und Philipp Klein (eine Enthaltung) zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Auf Beisitzer wurde verzichtet. Gegenüber dem webMoritz äußerte Stephan Schumann nach der Gründungsversammlung: „Ich möchte die bisherige Arbeit fortführen, hoffe dass die Fusion gelingt und werde im Großkreis sehr aktiv sein.“
Diskussion um NPD-Verbotsverfahren
Unter der Präsidiumsleitung von Carsten Schönebeck fassten die Jusos verschiedene Beschlüsse. So fordern sie die Abschaffung der Wehrpflicht und wollen sich im neuen Semester mit dem Zivildienstbereich in Form einer Veranstaltung und Diskussionen beschäftigen. Einstimmig befürwortet wurde auch, Segeln als Fach an den Greifswalder Schulen einzuführen, um Schülern die Möglichkeit zu geben, diese Küstensportart zu erlernen und die „Teamworkfähigkeit“ zu stärken. Länger diskutierten die Jusos über die rechtsextreme Szene und wie man ihr begegnet. Fünf Jusos und damit die Mehrheit forderten ein erneutes NPD-Verbotsverfahren, drei Jusos waren anderer Ansicht, die die NPD nur offen mit inhaltlichen Diskussionen bekämpfen wollen.
Martin Hackbarth neuer JHG-Vorsitzender
Bei der Juso-Hochschulgruppe wurde Martin Hackbarth mit acht Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen zum neuen Vorsitzenden als Nachfolger von Paul Greve gewählt. „Ich möchte den erfolgreichen Weg fortführen“, sagte er nach seiner Wahl. Die Juso-HSG lehnte einstimmig das Stipendienprogramm der Bundesregierung ab, weil davon nur wohlhabende Studenten gefördert würden, die diese Unterstützung nicht benötigten. Stattdessen forderten sie eine Bafög-Reform, um bedürftige Studenten besser zu unterstützen. Bei zwei Gegenstimmen sprechen sich die Jusos für die Einführung eines Semestertickets aus, dass den Geltungsbereichs des MV-Tickets hat. Die Hochschulleitung fordern die Jusos auf, dass „Versprechen auf der Website den Tatsachen entsprechen“ und spielen damit auf verwaiste Lehrstühle an, wozu auch gehöre, dass mit „dem Lockvogelangebot zulassungsfreie Einschreibung“ einer großen Zahl der Studierenden gerecht zu werden und „nicht dadurch betrogen werden“, heißt es in dem Antrag.
Fotos: Stephan Schumann (Privat), Martin Hackbarth (Privat), Juso-Logo (Jusos)
Mich würde mal interessieren wer überhaupt von der Studierendenschaft so ein "Semester-Ticket" haben will? Welchen Sinn soll das machen? Die meisten Studierenden in HGW kommen nicht aus MV sondern aus anderen Teilen Deutschlands.
Wird der Ticketpreis dann als Zwangsabgabe auf die Rückmeldegebühr aufgeschlagen oder ist die Nutzung optional?
Cool. Danke für die detaillierten Zahlen.
Es bleibt trotzdem fraglich ob ein Bedarf an so einem Ticket besteht. Viele Studenten schließen sich zu Fahrgemeinschaften zusammen. Das kommt sicherlich günstiger als eine Zwangsabgabe von der nicht alle profitieren.
Man konnte ja an dem Projekt "Bin schon da" sehen, dass die bisherigen Transportangebote (Bahn und private Fahrgemeinschaften) für HGW ausreichend zu sein scheinen. Sonst wäre der Betrieb nicht eingestellt worden.
In 3 Jahren Hgw noch nie ein MV-Ticket gekauft oder bei anderen mitgefahren. Der Sinn dahinter bleibt mir noch verborgen. Vielleicht kann mich jemand erhellen.
Zumal die Jusos die Idee noch in der Luft zerrissen haben, also sie das letzte Mal vom RCDS kam 😀 Jaja die Dinge ändern sich….
Hier greif ich dann doch mal kurz ein. Der RCDS wollte eins für Greifswald, nicht für das ganze Land.
Das lasse ich mir doch nochmal auf der Zunge zergehen: Der RCDS wollte im Oktober 2009 ein Ticket für Greifswald, die einhellige Reaktion war: Das ist Mist! Ein gutes halbes Jahr später denken sich die Jusos "Toll! Das können wir noch besser!" und fordern dasselbe Ticket, aber dieses Mal für ganz M-V. Bloß, dass es eben immer noch Mist ist – auch wenn der Misthaufen jetzt doppelt so groß ist.
Ein Semesterticket für M-V ist so notwendig wie kein Kropf! Wer einen Blick nach Rostock wagt, sieht, dass allein ein Semesterticket für die Stadt mit 66 € zu Buche schlägt. Ich will gar nicht wissen, was dann ein Ticket für M-V kosten würde! 120 € sind da wohl als Minimum anzusetzen. Steht das im Verhältnis zur Nachfrage?
Ein Teil der Begründung aus dem Antrag:
"Der Antragssteller ist sich darüber im klaren, dass das einen Kostenmehraufwand
von 50 bis 100 Euro pro Semester und einzelnem Studierenden bedeuten würde,
glaubt aber fest, dass ein Geltungsbereich von Usedom bis Hamburg und von
Sassnitz bis Prenzlau das wieder Ausgleicht."
"Seitdem die Debatte über ein Semesterticket in Greifswald letzten Winter geführt
wurde, schwebt diese Idee im Raum und hängt ein wenig in der Luft. Das soll
sich jetzt ändern."
Der einzige Juso, der die Idee damals gut fand und sich öffentlich dazu äußerte war Paul Grewe: " Ich fordere einen Nacktbus.."
Unterhaltsam ist doch, dass man das jetzt wieder raus holt, aber vor ein paar Monaten ein Semesterticket noch vehement abgelehnt hat. Was ist da los bei den Juso? Keine eigenen Ideen? Das Votum der Studierendenschaft war doch eindeutig. Man wünscht kein Ticket 😉
in Rostock hast du aber auch eine ganz andere Lage, das lohnt sich ja auch 66 Euro zu zahlen, wenn eine Monatskarte runde 30 Euro kostet und du mit der Straßenbahn und Bus eigentlich überall hinkommst.
Zudem sollte man auch erwähnen, dass man in Rostock wählen kann, ob man das Semesterticket haben möchte oder nicht…
Sollte sich sowas hier in Greifswald irgendwann mal durchsetzten, sollte man dies ebenso handhaben und nicht Studenten nötigen etwas zu bezahlen, was sie eventuell gar nicht nutzen….
Die Kosten des Semestertickets in NRW liegen ja etwa auf dem angesprochenen Niveau. Dort gibt es allerdings auch ein entsprechend ausgebautes Nahverkehrsnetz, viele Studenten fahren am Wochenende nach Hause etc. Die Situation ist also in Greifswald schonmal bedeutend anders: Die Bahnanbindung ist bedeutend schlechter, viele Städte sind nur mit langen Fahrten und häufigem Umsteigen zu erreichen. Und von den 40% Landeskindern fahren denke ich auch nur wenige mit der Bahn. Schließlich: Innerorts bringts gar nichts, da der Bus so selten fährt und das Fahrrad immer schneller ist.
Viel Spaß bei der Kommunikation mit den anderen FHs und der Uni Rostock.. als wir da mal nachgehakt haben.. (denn die Idee ist ja nicht sonderlich neu.. wie ja auch schon beim RCDS besprochen…) kam da wenig bis garnichts zurück… und bei den wenigen Leuten die es nutzen würden, hätte es wohl eher wenig sinn… Studententarife für die Busnutzung in HGW wär mal interessanter..
Wenn man sich aussuchen kann, ob man so ein Ticket haben will, dann nur zu, … ich brauche das Ding jedenfalls nicht. Bei der RWTH Aachen, wo man nen TIcket bekommt mit dem man alle Busse nutzen und mit dem Zug bis nach Köln, Düsseldorf etc. fahren kann, lohnt sich so ein TIcket auf jeden Fall … allein das innerstädtische Busfahren lohnt sich da, aber hier in HGW … ich bin seit 7 Jahren hier, und bin nicht ein einziges Mal Bus gefahren … nicht 1 Mal. Und nach Hause geht's mit MFG oder MV-Ticket.