Ein Beitrag von Tommy Kube und Maximilian Willmann
Nach dem Kommentar von Patrick Kaatz folgt nun ein Kommentar der AG Gender Trouble in Zusammenarbeit mit dem Landesverband (LSVD), CSD Rostock e.V. zum Thema CSD, insbesondere dem CSD Rostock 2010. Im Vorfeld möchten wir auch ankündigen, dass Patrick Kaatz kein Mitglied der oben genannten Organisationen ist und sich mit keiner Institution in Verbindung gesetzt hat, um diese Thematik zu besprechen.
Patrick Kaatz beschrieb in seiner Einleitung, was der Christopher Street Day ist. Anscheinend ohne Hintergrundwissen urteilt er über die Homo -, Bi -, Intersexuellen und Transgender und so weiter. Denn der CSD ist gerade dafür da, dass man sich zeigt, wer wir sind und vor allem was wir sind.
Patrick Kaatz spricht in seinem Bericht über eine „Wahl“ des Hauptsponsors. Machen wir uns nichts vor, Sponsoren stehen nicht gerade Schlange, um eine Veranstaltung, insbesondere eine schwul-lesbische Veranstaltung zu finanzieren. Daher ist die Möglichkeit einer „Wahl“ des Sponsors sehr gering. Ohne Sponsoren kann man nicht so eine große Veranstaltung planen, organisieren und durchführen. Ebenso wurde von Patrick beschrieben, dass wir die Forderung der „sexuellen Orientierung“ in dem Artikel 3 unter die Besucher verteilt haben. Dies ist eine falsche Darstellung, denn es ging dabei um die sexuelle Identität im Artikel 3. Dies zeigt anscheinend, dass sich Patrick Kaatz mit dieser Thematik nicht auseinandergesetzt hat.
Charakter des CSD’s: Der CSD dient nicht nur der politischen Erziehung der Zuschauer, sondern soll auch Aufmerksamkeit für unsere Belange erzeugen. Wir zeigen auf dem CSD, dass es uns gibt und dass wir viele sind, die sich nicht ignorieren lassen. Leider muss immer wieder für die Akzeptanz und Toleranz der Homosexuellen demonstriert werden. Dies ist mitunter eines der Hauptziele eines Christopher Street Day. Der CSD zeigt nun einmal wie wir sind: anders, bunt und lebensfroh. Wenn auch der eine oder andere Homosexuelle sich „übertrieben“ feminin oder maskulin gibt, dann zeichnet das den Charakter desjenigen aus. Und was ist schon dabei? Menschen sind wir trotzdem. Es gibt auch immer noch Homo -,Bi-, Intersexuelle und Transgender usw., die sich aus Angst verstecken. Es gibt den einen Tag, an dem man ohne Angst rausgehen und sich zeigen kann, wie man ist. Ebenso gehen die Meinungen von solchen Veranstaltungen auseinander. Für uns ist eine homo -, bi-, intersexuelle Party nicht nur Party, sondern viel mehr. Ein Treffpunkt, wo man Gleichgesinnte trifft, sich mit denen über Sorgen und Probleme austauschen kann, vor allem sich frei entfalten und feiern kann. Eigentlich sollten die Zeiten des Verstecken und Verleugnen der eigenen Sexualität vorbei sein, denn wir leben im Jahre 2010, aber dies ist bei vielen leider noch der Fall. Leider verstehen viele „Außenstehende“ nicht die Belange, die wir haben. Jahr für Jahr kämpfen sämtliche Queerinstutionen für die gleichen Rechte, die eigentlich JEDER haben sollte.
Der CSD ist auch eine Art Feiertag, der Geburtstag der Schwulen- und Lesbenbewegung. Und das sollte gefeiert werden. Patrick Kaatz schrieb zudem, wir hätten eher nur Exzesse gefeiert, diese Meinung teilen wir nicht. Es gab Musik und es wurde dazu getanzt. Exzesse wurden nicht bekannt und konnten auch nicht beobachtet werden. Wenn Patrick meint, es wurden Exzesse gefeiert, dann war er wohl auf der falschen Veranstaltung.
Auch wollen wir uns bei jeder Institution bedanken, die an dem erfolgreichen CSD Rostock 2010 teilgenommen haben. Denn ohne engagierte Teams in Mecklenburg-Vorpommern gäbe es keine Veranstaltungen für Homo -, Bi -, Intersexuelle, Transgender und so weiter, die für uns sehr bedeutend sind.
Fotos: Frank Weiß (ohne CC-Lizenz)
Patrick hat diese Veranstaltung aus seiner Sicht beschrieben, das ist auch sein gutes Recht. In dieser Rolle darf und soll er gerade subjektiv sein. Patrick ist meines Wissens nach nicht schwul, macht ihn das jetzt gleich zu einem schlechten Beobachter? Ich meine nein.
Seid mal ein wenig gelassener und dreht nicht gleich durch, wenn hier jemand wie Patrick einen Artikel verfasst, der möglicherweise kritisch ist und euch deshalb nicht in den Kram passt. Ein wenig mehr Gelassenheit würde euch gut zu Gesicht stehen.
Viel Spaß noch bei was auch immer!
Das macht ihn nicht zu einem schlechte Beobachter, nein. Aber man muss auch keinen Migrationshintergrund haben, um zu wissen, was Fremdenhass bedeutet.
Patrick hat nen Kommentar geschrieben, das vor Exklusion, stereotypischen Zuschreibungen und anderem undifferenziertem Gesülze nur so strotzte. Dafür musste er Kritik einstecken, die zu 100% gerechtfertigt war. Das hat auch nichts mit fehlender Gelassenheit zu tun. Sein gutes Recht ist es, vielleicht so zu denken, aber auf einem studentischen Medium hat seine Abrechnung mit der Homo-Szene nix verloren!
…und ich in meiner Naivität dachte doch wirklich, dass wir hier in Deutschland Meinungsfreiheit hätten… dem scheint wohl nicht so, sonst wäre hier nicht so ein Aufstand um Patricks Artikel…
es ist seine Meinung, keiner muss sie teilen…
Genau – und die Meinungsfreiheit gilt auch für die Leute, die den diskriminierenden Inhalt von Patricks Kommentar nicht hinnehmen wollen und deshalb ihre Kritik äußern. Es als "Aufstand" zu bezeichnen ist etwas vermessen, findest du nicht?!
man kann es sich aber auch so drehen wie man will…
für mich hat das hier schon Dimensionen eines Aufstandes, wenn erst der Vorstandsvorsitzende des CSD in Rostock und dann auch noch der Landesvorsitzende der Liberalen sich hier äußern…
es scheint doch so, als wäre es nicht mehr möglich seine Meinung frei zu äußern, erst recht, wenn man eine politische Rolle inne hat…
und sagt man hier etwas, was nicht dem allgemeinen Meinungsbild hier entspricht, bekommt man gleich negative Bewertungen, siehe Mendelssohn…für mich unverständlich
Also über das Bewertungssystem beim webmoritz müssen wir uns nicht unterhalten, dass Leute hier allein nach ihrem Nickname negativ bewertet werden, ist eindeutig!
Die Gegendarstellung ist angebracht, denn Patrick hat eben nicht nur seine Meinung kundgetan, sondern durch die Blume behauptet, Homosexuelle wäre an ihrer Diskriminierung selbst schuld.
Kann er gern am Stammtisch machen, hier hat sowas nichts zu suchen! Wie gesagt, du kannst nicht auf Meinungsfreiheit pochen, dann aber die Kritik oder eine Gegendarstellung als überzogen bezeichnen. Das ist doch schizophren, merkste das denn nicht?
ich habe nie etwas gegen die Gegendarstellung gesagt… das sei mal gesagt… ich finde generell, dass um eine Meinung hier zu viel Wind gemacht wird 😉
@Susili : Ich glaube auch noch ganz naiv an das Gute im Menschen. Aber wenn ich den Gedanken verschwende, dann an Menschen wie dich – dass auch aus euch irgendwann das Gute kommt.
Gerade weil wir Meinungsfreiheit in diesem Staat haben, wurde diese Gegendarstellung gebracht. Patricks Artikel war journalistisch eine absolute Katastrophe, noch dazu nicht richtig recherchiert (siehe das Ding mit der sexuellen Identität) und hat ne große Diskussion ausgelöst aufm webmoritz. Und bitte, bitte denk(t) dran – dazu sind Blogs da – und das ist eines ihrer Vorteile – dass man diskutieren kann (auch wenn nicht immer ganz auf einer Höhe)! Dass er keine Meinung hat, dass haben wir gemerkt – an seiner verzweifelten Art, sich in der Kommentardiskussion zur Wehr zur setzen á la: "aber ich hab doch auch schwule und die sind nich so – sondern normal" oder an der Reaktion des Landesverbands der JuLis, die sich davon äußerst distanzierten. Es geht hier nicht um Patrick, es geht einfach nur darum, dass man sich mit etwas auseinanderzusetzen hat, wenn man son Ding reißen will und nicht irgendwelche Argumente aus der Luft zu holen wie z.B. nur weil der Sponsor ma nich Coca-Cola war.
Da musst du den Armen jetzt nicht in Schutz nehmen, das muss er verkraften können, sonst isser in dieser Sparte nicht richtig. Und das müssen genauso Menschen wie du, liebe Susili verkraften können, dass Gegendarstellungen wichtig sind, um Dinge richtig zu stellen und sie nicht luftleer im Raum zu lassen. Denn "Der Herrgottwirdsschonrichten" gibts nich mehr.
nochmal…ich möcht mal gerne wissen, wann ich hier was gegen die Gegendarstellung geschrieben hab….
es ging mir um das generelle Gehabe hier… mehr nicht, nicht um diese Gegendarstellung, die ist vollkommen in Ordnung 😉
@Susili: Ok, wenn es dir nicht um die Gegendarstellung geht, dann wahrscheinlich um dieses ganze "Hochgebausche" in den Kommentaren? Wie auch schon gesagt: Blogs sind auch dazu da – Achtung, vorteil! – dass man dort gut und schnell reagieren kann in Form von Kommentaren. Dass das zu einer manchmal nicht ganz einfachen Diskussionskultur führt, ist natürlich klar. Aber das sollte man nciht gleich als "Aufstand" bezeichen – denn die Leute vom CSD bzw. von den JuliS wollten einfach nur zeigen, dass Patricks Meinung nicht ganz aus richtig anerkannten Rückschlüssen kommen. Damit muss er, wie ich auch schon sagte, fertig werden und merken, dass seine Meinung teilweise einfach durch fehlhafte Konklusionen und Prämissen besteht, die wiederum durch eine fehlhafte Recherche entstanden. Soviel Material und nischt gelernt!