Eine Satire von Christine Fratzke
Hossa! Ganz Schönwalde und Ostseeviertel fieberte seit einem Jahr DEM kulturellen Ereignis Greifswalds entgegen. Ach, was heißt Greifswald? Es ist das Großereignis in der Region, in ganz Mecklenburg-Vorpommern, wenn nicht sogar in ganz Deutschland! Ab heute, dem 16. Juli, wird sich das verschlafene Wieck wieder in ein pulsierendes Volksfest verwandeln: Das Fischerfest beginnt. Und ganz Schönwalde ist auf den Beinen.
Was es da gibt? Für sagenhaft günstige 2,50 Euro Eintritt ein ganzer Ballermann-Urlaub. Warum weit weg fahren, wenn man tolle Schlager- und Atzenmusik auch hier haben kann, dazu passt auch die Stimmung. Ausgelassen und euphorisch wird nämlich hier gefeiert, der obligatorische Sangria-Eimer darf auch nicht fehlen – sagen sich vermutlich die vielen 10- bis 15-Jährigen. Viele Familien gibt es, allerdings fällt man als Student und Studentin übrigens richtig auf, wir empfehlen daher angemessene (Ver)-kleidung.
Daneben locken tolle Würstchenbuden, viele Stände mit allem nützlichen und ästhetisch bestechendem Krimskrams und bezahlbare Fahrgeschäfte. Was von der sommerlichen Gute-Laune-Sause ablenken könnte, wären die 50 alten Schiffe und das Feuerwerk am Sonnabend, aber darüber sieht der geneigte Besucher auch weg. Nach zehn Bier und mehr stellt das ja auch kein Problem dar. Noch bis Sonntag geht die feucht fröhliche Feier und dann heißt es wieder, ein Jahr auf das nächste kulturelle Großereignis warten. Hossa.
Fotos: Christine Fratzke
Puh, mal wieder textgewordene Überheblichkeit.
Also ich fand das Fischerfest auch nicht grad attraktiv und einladend, aber Sätze wie "Das Fischerfest beginnt. Und ganz Schönwalde ist auf den Beinen." sind Moppelkotze! Klar, da rennen Gestalten rum, denen man lieber nicht begegnen möchte, schon gar nicht, wenn Alkohl im Spiel ist. Aber wenn hier die Gleichung "Schönwalde = leicht zu erheiterndes, niveauloses Dummvolk" aufgemacht werden soll, ist das irgendwie doof!
Was ist "Atzenmusik" und welche "Ver-Kleidung" ist gemeint?
Ich hab wirklich einen Sinn für Ironie, aber dieses arrogante "guck mal, die Assis müssen saufen und an der Schießbude rumhängen" find ich ziemlich daneben.
Hossa. Wieder eine Gelegenheit, vom vermeintlich hohen Ross einer Universitätsangehörigkeit ganze Stadtteile über einen Kamm zu scheren. Hossa. Und bloß nicht vergessen, zu erwähnen, dass der Bildungsweg rein optisch erkannt werden kann – jedenfalls vom geschulten Akedemikerinnen-Auge. Hossa. Wir Studierenden trinken nämlich nie Alkohol, benehmen uns stets vorbildlich und genießen ausschließlich hochkulturelles Amusement, nicht wahr? HOSSA!
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– Warum steht über dem Artikel eigentlich nicht "Kommentar"? Sondern "Top-Thema"?? Inwiefern ergibt es Sinn, etwas das man verabscheut (vielleicht durchaus zurecht, vielleicht auch nicht) zum "Top-Thema" zu machen?
Liebe Christine, wenn es eine Wahl zum schlechtesten Webmoritz-Artikel des Jahres geben würde, dann hast du diese heute haushoch gewonnen. Des Geschreibsel ist qualitativ deutlich mieser als der schlecht recherchierte Beitrag, im Dezember über den ich bei der Redaktion beschweren musste. Man kann das Fischerfest schlecht finden, das steht jedem frei, aber die völlig unbegründete Arroganz in deiner Aussage ist schlicht zum Kotzen. Und was ist eigentlich mit den Studenten welche in den besagten Stadtteilen wohnen? Freuen die sich nun auf dass Fischerfest oder müssen sie sich gezwungenermaßen noch verkleiden? Oder etwa beides? Und als was muss man sich eigentlich verkleiden?
Man kann auch ein wenig übertreiben und ich meine nicht den Artikel, sondern die Kommentatoren.
Der leicht provozierende und überspitzte Artikel ist doch ok. Interessant ist auch, dass viele den gleichen, wenn auch nicht so überspitzten, Eindruck von diesem Ereignis haben.
Ich finde diese Satire bzw. diesen sarkastischen Artikel gelungen. Wer sich über solch einen Artikel aufregt, sollte lieber die Finger von Sendungen wie Monitor, Extra3 und Simpsons lassen.
Man sollte nicht alles so verdammt ernst nehmen, denn dieser Artikel hat nicht die Intention irgendwelche Leute anzugreifen.
HOSSA! 😉
PS: Viel Spaß beim runtervoten
Die Satire (und auch der Sarkasmus) in den von dir genannten Sendungen hat aber eine weitaus höhere Qualität.
In diesem Artikel wird nur etwas triviales, allgemein bekanntes gesagt: Feste wie das Fischerfest sind für (bzw. werden durch) viele "Teilnehmer" Sauf- und Party-bei-schlechter*-Musik-Veranstaltungen. Ja und? Ist bekannt. Diese (ich wiederhol' mich da gerne) Trivialität ist keinen herablassend klingenden und pointenarmen Text wert. Klingt vielleicht hart, die Kritik, aber wer so austeilt, wie im Artikel, kann wohl auch etwas einstecken.
(*schlecht ist natürlich subjektiv)
Das die Schreiberin hier keinen Plan hat zeigt das Foto von der Seefuchs und der Bezeichnung "50 alte Schife"…
Frau Fatzke, das ist die Gaffelrigg… Der Museumshafen organisiert diese lediglich im Zusammenhang mit dem Fischerfest… einfach mal was recherchieren vorm aufschreiben… Und vielleicht mal jemanden fragen der sich auskennt…
Ich kenne sehr viele Studenten, die gern zum Fischerfest gehen…
Im Artikel steht auch nichts von "Ryck in Flammen"…
Nun ja, der Webmoritz im Sommerloch ist wahrscheinlich auf jede Zeile angewiesen, und sei sie noch so schlecht…
Was hat dich denn da geritten Fratzke? Hast doch selbst dein halbes Leben in Schönwalde verbracht….
Um es mal diplomatisch auszudrücken: ich hab schon besseres von dir gelesen 🙂
Frau Fatzke,
was macht der Besucher..? Er sieht darüber auch weg..? Ich weiss nicht ob es am Konsum von berauschenden Mitteln lag…auch sprachlich ist das oben geschriebene nicht herausragend…
aber trotzdem vermute ich, dass der "Besucher darüber auch hinweg sieht", oder..?
Wie auch immer, beide Versionen sind journalistischer Leistung nicht angemessen wenn man ausdrücken möchte, dass die Gaffelrigg die meisten Besucher nicht interessiert…
Wenn man aber nun bedenkt, dass dieses Feuerwerk tatsächlich ein Magnet ist entstellt sich der Sinn der Formulierung bis ins Gegenteil…
Denn die Zuschauer sehen hin wenn ein Feuerwerk aufsteigt… Soll ja sogar Chefredakteure hier gegeben haben die Berge erklommen um Sylvesterfeuerwerke im Fotoformat festzuhalten 😉
EDIT: ÄNDERUNGEN BITTE NICHT STILLSCHWEIGEND VORNEHMEN!
Schade, dass jedes Jahr immer und immer wieder das Fischerfest schlecht gemacht wird. Ich will nun nicht schon wieder die Vielfalt der dortigen Möglichkeiten für JEDEN beschreiben; muss jedoch anführen, dass es bspw. auch für einige Vereine der Höhepunkt des Jahres ist, die mit langer Planung auf ein solches Event hinarbeiten. Diese Arbeit wird durch solche inhaltslosen Kommentare (oder doch Artikel?) leider häufig abgewertet.
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten. So war das doch, oder? Einen dermaßen beschissenen "Artikel" habe ich lange nicht mehr gelesen. Dabei sind wir aus der hiesigen Lokaljournalimus-Szene doch einiges gewöhnt. So überhebliches Zeugs erwarte ich von keiner/keinem, der/die irgendwann mal fest im Journalismus auf den Beinen stehen will. Kann mich meinen Vorredner anschließen – klar is das ein Volksfest für die Massen. Und klar läuft da ganz OVP rum, weil da auch endlich mal was los is. Wem's nicht gefällt, der braucht ja auch nicht hin. Und der/die braucht da auch keinen Beitrag draus zu verwursten. Besonders nicht, wenn's so endet. Die 2,50 werden eh von der Stadt in die eigenen Taschen verwertet – von wegen Kulturbeitrag.
Sogar okay, ich weiß die Autorin hat bereits genug auf die Mütze bekommen für den Artikel…aber einer geht noch..
Nehme mal an das sollte Polemik, Satire etc. sein, wa? Hat nicht funktioniert. Denn auch der Umgang damit muss gelernt sein.
Als ich nur die ersten Zeilen des Artikels gelesen hab, dachte ich mir (ohne dich zu kennen), was muss das für ein überheblicher, arroganter Mensch sein!?
Vielleicht biste es nicht, aber für was Besseres hältst du dich alle mal…und das ist scheiße, besonders als stellvertretene Chefredakteurin ganz schön blöd!
unabhängig vom artikel sollte aber noch erwähnt werden, dass ryck in flammen als höhepunkt der veranstaltung dieses jahr absolut grottenschlecht war, wer dafür eintritt bezahlt hat tut mir leid.
Hier die erste politische Reaktion (JU Greifswald):
http://www.greifswald-tv.de/index.php/Details/231…
"Eine Satire von Christine Fratzke"
Warum wird die Ergänzung nicht als eine solche gekennzeichnet? Und vor allem: Wie kommt es dazu? Wird es eine Erklärung des Chefredakteurs geben?
Eine Erklärung der Chefredaktion bezüglich eurer Pressemitteilung ist bereits heute bei euch angekommen.
Ansonsten entschuldigen wir uns dafür vergessen zu haben, dass wir mittlerweile darüber geschrieben haben, dass es sich hierbei um eine Satire handelt.
Ansonsten möchten wir in dieser Sache dennoch empfehlen, hier nicht aus einer Mücke einen Elefanten zu machen.
Des weiteren nehmen wir gerne zu Kritik Stellung, sehen es jedoch nicht ein, nach der Pfeife der Jungen Union zu tanzen, dessen Mutterpartei in deutlich schärferen Tönen vor nicht allzu langer Zeit gegen Anklamer (dort lebten vorwiegend Nazis usw.) hetzte und dies, ganz im Gegensatz zu dieser Satire, offensichtlich ernst meinte.
Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Sorry, für den rauen Tonfall, aber dass mussten wir an dieser Stelle doch mal los werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Marco Wagner und Christine Fratzke.
Ich möchte außerdem noch darauf hinweisen, dass es die erste Satire der Autorin war. Dass diese nicht unbedingt gleich den letzten Schliff, und dadurch an bestimmten Stellen einen Tonfall hatte, der eigentlich nicht beabsichtigt war, kann da schon mal passieren. Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Wir hatten den Text nicht als Satire gekennzeichnet, weil wir der Auffassung waren, dass dies aus der Überschrift durch das "- hip hip Hurra!" hervor ginge.
Das Thema sollte damit auch durch sein. Aus einer Mücke einen Elefanten zu machen war und ist mit Sicherheit nicht unsere Absicht.
"Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen."
Dann solltet ihr den Lesern aber auch genau erklären, wie ihr diesen Satz meint. Ich wüsste nicht, dass die JU Greifswald in der Vergangenheit ganze Bevölkerungsgruppen öffentlich diffamiert hat. Solche Unterstellungen sind unredlich, liebe Webmoritz-Chefredaktion. Der Hinweis auf vermeintliche Handlungen/Aussagen der CDU als Mutterpartei erscheint mir jedenfalls zu einfach.
Ihr, bzw. vielmehr eure Vorgänger, haben einen tollen Job geleistet und den Webmoritz dahin gebracht, wo er heute steht. Denkt bitte an die Ausstrahlung, die von dem Webmoritz mittlerweile ausgeht. Liebe Christine, wenn ich die Worte von Alexander Müller, dem ehem. Chefredakteur des moritz print, verwenden darf: "Du hast dem Webmoritz mit deinem Beitrag sehr geschadet"!
Mag ja sein, dass der Beitrag irgendwo zwischen Bericht und Satire stecken geblieben ist. Aber diese JU-Forderung ist doch wohl ein Frechheit:
„Eine Entschuldigung der Webmoritz Chefredaktion und der Studierendenschaft als Herausgeber gegenüber der Greifswalder Bevölkerung ist zwingend erforderlich“, so Franz-Robert Liskow abschließend. Pressemitteilung von Franz-Robert Liskow“
Franz-Robert, wie viel der Greifswalder Bevölkerung lesen denn den Webmoritz? Bei mir jedenfalls braucht sich niemand entschuldigen.
Wo entschuldigt sich denn Dein Kumpan Christan Weller für die Lügen, die hier stehen
http://www.cdu-greifswald.de/image/inhalte/file/I… ?
Irgendwie hat das schon den Anschein eines Ablenkungsmanövers von eigenen Problemen verbunden mit Realitätsverlust und Größenwahnsinn.
Ergänzung 20.07.
Das „Moralnormativ“ des Greifswalder Kleinbürgertums, A. H., ist so ruhig geworden. Wird jetzt Franz-Robert diese Funktion übernehmen?
Um nicht hier in den Off-Topic-Bereich zu geraten, werde ich ausführlich im Beitrag zum techn. Rathaus, hier http://www.webmoritz.de/2010/07/15/elektrotechnik…
antworten.
Grundsätzlich, lieber Konape, sollte es sich doch hier inzwischen „herumgelesen“ haben, dass ich den Begriff „Lüge“ nur verwende, wenn ich das auch beweisen kann. Da ist es mir egal, ob diese von Pseudolinken, Professoren oder aus der ultraschwarzen Ecke Greifswalds kommt.
Übrigens Deine Internetadresse ist ein „Toter Briefkasten, also für Interessierte, bitte meine Adresse verwenden!
Wenn hier überhaupt zur PE vom „Franz-Josef-Verschnitt“ noch etwas zu sagen wäre, dann zu diesem im kritisierten Beitrag gar nicht vorhandenen Schluss:
„ … Es wird in dem Beitrag suggeriert, dass die Besucher des Festes vorwiegend 10-15-jährige alkoholisierte Kinder seien und auch sonst von den Besuchern „zehn oder mehr Bier“ getrunken würden. …“
Der Schlüssel zur „Fachkompetenz“ des Verfassers liegt wohl in den Bildern des CDU-Infoblattes auf den Seiten 4 und 5!
Öfters mal die Titanic lesen oder auch Extra3 gucken, damit man eine Vorstellung davon hat, wie Satire funktioniert und primär: wie sie gemacht wird.
und jetzt alle ma ne Runde in die Hände klatschen und wieder friedlich sein. Denn das eigentlich schlimme in dieser Region ist die oft auftretende Verbittertheit und der falsche Stolz unter den Menschen – also passe jede_r Einzelne_r von uns auf, dass so ein Artikel nicht nochmal erscheint und – noch wichtiger – dass sich solches Denken nicht in den Köpfen festsetzt.