Demonstranten auf dem Schweriner Markt
Etwa 500 Studenten und Dozenten der Greifswalder Uni haben heute vormittag an einer Demonstration in Schwerin teilgenommen. Sie protestierten damit gegen Pläne der Landesregierung, die Lehramt-Studiengänge in Greifswald aufzugeben oder zumindest stark einzuschränken. Unter den Protestierenden waren auch die Dekane der philosophischen und theologischen Fakultät, die Professoren Wöll und Assel, sowie der stellv. Senatsvorsitzende Prof. Rosenstock und zahlreiche weitere Dozenten verschiedener Institute.
Auf dem Protestmarsch durch die Schweriner Innenstadt skandierten die Teilnehmer Sprüche wie „Wer Lehrer quält, wird abgewählt“ und „Tesch muss wesch“. Bei der anschließenden Kundgebung am Landtag sprachen der stellv. Senatsvorsitzende Thomas Schattschneider, verschiedene Greifswalder Professoren und der SPD-Bildungsexperte Matthias Brodkorb.
Bildungsminister Henry Tesch (CDU) während der Kundgebung.
Auch Bildungsminister Henry Tesch (CDU) sprach zu den Studierenden. Unisono wurde das vor zwei Wochen vorgelegte studentische Positionspapier zur Lehramts-Ausbildung gelobt – auch vom Minister. Er empfahl den Rektoren in Greifswald und Rostock, das Papier in die Verhandlungen zu den Zielvereinbarungen, die derzeit laufen, mit einfließen zu lassen. Außerdem übte Tesch unverhohlene Kritik am Greifswalder Rektor, Prof. Rainer Westermann. Im Gegensatz zu den Studenten lasse dieser eine klare Positionierung vermissen.
Immerhin hatte das Rektorat aber einen Bus nach Schwerin gesponsert, ebenso der Uni-Förderverein. Weitere Spenden kamen unter anderem von den Stadtwerken Greifswald. Die Stimmung der Protestierenden im sonnigen und heißen Schwerin war heiter – Konflikte oder Probleme gab es nicht. Die Veranstaltung endete nach zwei Stunden mit der Rückfahrt der Teilnehmer nach Greifswald.
Einen ausführlichen Bericht lest ihr in Kürze auf dem webMoritz.
Update: Fotos von der Demo
Fotos: Gabriel Kords
Zitat Bildunterschrift:
"Henry Tesch musste vergleichsweise wenige Pfiffe und Buh-Rufe über sich ergehen lassen – Ehrfurcht vor dem Minister?"
naja sofern "Wer Lehrer quält wird abgewählt" beim auf und abgang des Ministers von Ehrfurcht zeugen…. 😉
Großes Lob und vielen Dank an die Mitglieder des AStA für die tolle Organisation und Durchführung der Lehramts-Demo in Schwerin!
Besser geht's nicht! Danke 🙂
Besser gehts schon… aber für Greifswald und für den Greifswalder AStA ne sehr gute Leistung. Macht weiter so! Hoffentlich geht das ganze Wissen um Demo-Organisationen nicht verloren, wenn die jetzigen Referenten mal nicht mehr hier sind (wäre ein Bericht wie bei der Wahlleitung vielleicht sinnvoll? dann müssten nicht alle wieder von vorne anfangen und erst mal auf die Nase fallen…)
"Besser gehts schon"? Wüsste wirklich nicht, was zu beanstanden wäre. Vielleicht eines, aber dafür kann der AStA nun überhaupt nichts: Von 29 Mitgliedern des Studierendenparlaments war insgesamt nur knapp die Hälfte anwesend. Das ist mehr als beschämend und traurig zugleich. Die StuPisten hätten hier mit gutem Beispiel voran gehen und sich mit den Lehramts-Kommilitonen solidarisch zeigen müssen. Aber jeder hatte bestimmt einen triftigen Grund für seine Abwesenheit …
Besser weil "nur" 500 Studierende da waren. Mit einer noch weiter optimierten Mobilisierungskampagne hätte man glaub ich noch mehr erreichen können. So war z.B. das Straßenbemahlen in meinen Augen ein wenig zu kurzfristig. Allerdings muss man trotzdem den Hut vor dem AStA ziehen, angesichts der frühen Abfahrt nach einem Deutschlandspiel, dem Prüfungsstress, dem viele ausgesetzt sind und dem Strand und Chill Wetter und vor allem angesichts einer politikverdrossenen, schlafenden Stadt war das schon ne Leistung. Man sollte sich an diesem Punkt nur nicht ausruhen 😉
Man muss auch dazusagen, dass nicht nur der AStA aktiv geworben hat, ich hab auch so einige FSRler in den Vorlesungen angetroffen und nicht zu vergessen natürlich das "Bei Anruf – Nachruf!"-Team.
Waren es 500 Greifswalder Studenten oder waren es 500 Studenten insgesamt..?
"Etwa 500 Studenten und Dozenten der Greifswalder Uni haben heute vormittag an einer Demonstration in Schwerin teilgenommen." (Zitat erster Satz das Artikels)
Ich habe keinen Studenten einer anderen Universität gesehen. Die Zahl 500 stammt meines Wissens von der Zählung bei den Bussen, demnach müssten es Greifswalder Studenten gewesen sein.
Allerdings waren es wie im Artikel erwähnt nicht nur Studenten, sondern auch Mitarbeiter der Uni.